Der Regendorfer Mädchenmörder
Es ist etwa 1811 und im Regensburger Umland ist der Viehhändler Bichel bekannt für seine Geschichten. Egal ob Stammtisch oder Hochzeit, er weiß die Menschen zu unterhalten und in seinen Bann zu ziehen. ...
Es ist etwa 1811 und im Regensburger Umland ist der Viehhändler Bichel bekannt für seine Geschichten. Egal ob Stammtisch oder Hochzeit, er weiß die Menschen zu unterhalten und in seinen Bann zu ziehen. Doch wenn niemand hinschaut umgarnt er hübsche junge Mädchen. Wie die verträumte Katharina. In ihrem neuen Kriminalroman "Der Erdspiegel" erzählt Andrea Maria Schenkel von einem Mann, der Mädchen von einem magischen Spiegel erzählt, mit dem sie ihre zukünftige Liebe sehen können. Nur er kann ihnen einen Blick gewähren. So lockt er die nichtsahnenden Frauen in sein Haus. Was dann geschieht, hat nichts mit dem zu tun, was die Opfer des Bichel geahnt haben. Die Atmosphäre in den Roman ist düster und rustikal. Die Geschichte zählt keine 200 Seiten. Aber sie ist kompakt und hat mich an sich gesogen. Wie auch schon vor vielen Jahren der Roman "Tannöd" hat mich die Autorin gekonnt an ihre Inszenierung gefesselt. Doch die Handlung ist dieses Mal eine andere, jedoch auch inspiriert von einem wahren Kriminalfall, welcher sich in Regendorf zugetragen haben soll. Es war spannend, faszinierend und schockierend zugleich für mich zu erleben wie leicht der Bichel seine Opfer manipulieren könnte und wie leichtgläubig sie in seine Falle getappt sind. Eine gruselige Geschichte in einer anderen Zeit. Ein Leckerbissen für True-Crime-Fans und Liebhabende von historischen Gruselromanen.