Aber der Klappentext klang so gut...
Eigentlich sprechen mich Bücher über schrullige bis närrische ältere Männer an, wie sie beispielsweise in Alina Bronskys „Barbara stirbt nicht“, Anna Herzigs „Herr Rudi“ oder Kerstin Campbells „Rutchen ...
Eigentlich sprechen mich Bücher über schrullige bis närrische ältere Männer an, wie sie beispielsweise in Alina Bronskys „Barbara stirbt nicht“, Anna Herzigs „Herr Rudi“ oder Kerstin Campbells „Rutchen schläft“ vorkommen. Irgendwo zwischen Seite 60 und 70 habe ich „Man ist ja Nachbar“ jedoch abgebrochen.
Ralf Prange ist oft Daheim und nimmt die Pakete der anderen Hausbewohner:innen an, von denen er auch seinen Leser:innen viel zu erzählen weiß, und über jeden gibt es natürlich auch reichlich, über das er sich ärgert. Eigentlich gehen ihm alle oft auf die Nerven, angefangen von seiner Schwester Silke bis zu seinem Nachbarn Horst, und selbst an der Paketbotin Dörte, die jetzt allerdings nicht mehr sein Haus beliefert, gibt’s Dinge auszusetzen. Ralf Prange sagt auch sehr oft, dass er auf dieses und jenes jetzt gerade gar kein Bock habe.
Bis zu der Stelle, an der ich mich entschieden habe mit der Geschichte nicht warmgeworden zu sein, wechselte sich die Handlung immer wieder mit Rückblenden/Vergleichen à la Das-ist-genauso-wie-damals-als ab, in denen Prange dann untermalt, warum die aktuelle Situation so unsäglich ist. Die eigentliche Gegenwart des Buches, in der es ja offenbar noch ein Techtelmechtel zu entwickeln gab, zog sich elendig lang wie Kaugummi daher.
Es gibt ganz sicher Menschen, die sich an diesem Buch erfreuen, wir zwei beide haben jedenfalls nicht zusammengepasst.