Cover-Bild Das Buch des Hüters
12,90
inkl. MwSt
  • Verlag: Acabus Verlag
  • Genre: Fantasy & Science Fiction / Fantastische Literatur
  • Seitenzahl: 224
  • Ersterscheinung: 06.12.2011
  • ISBN: 9783862820535
Andreas Dresen

Das Buch des Hüters

„Kommando 9. August. Wir befreien Sie vom Diktat des Stroms und der Herrschaft des Computers. Leben Sie natürlich.“
Diese Sätze leiten das Ende der uns bekannten Welt ein: Als radikale Umweltschützer die gesamte Stromversorgung zum Erliegen bringen, bedeutet dies eine Katastrophe für die Menschheit: Atomkraftwerke explodieren, Tiere beginnen sich gegen die Menschen zu richten und die Natur erobert die Erde zurück.

Hundert Jahre später fristen die Bewohner des industriellen Nordens ihr Leben in einer grauen Stadt voller Maschinen und Fabriken, während in der mittelalterlichen Gesellschaft von Panäa, dem verfeindeten Süden des Landes, alle technologischen Neuerungen verboten sind.

In dieser Welt bekommt Pejo, ein junger Mann aus dem Norden, auf einer Expedition in den Süden ein geheimnisvolles Buch von einem sterbenden Mädchen anvertraut.
Schnell stellt Pejo fest, dass die Mächtigen sowohl im Norden als auch im Süden des Landes alles daran setzen würden, in den Besitz dieses Schriftstückes zu gelangen, und dass er zwischen die Fronten eines alten Krieges geraten ist.
Auf seinem Weg durch den Süden, auf dem er Heilerinnen, Mutanten und gefährlichen „Viechern“ begegnet, muss er nicht nur Gefahren trotzen, sondern sich auch der Vergangenheit seines Landes und seinen eigenen Gefühlen stellen – denn nur so kann er am Ende die richtige Entscheidung treffen.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein Buch zum Nachdenken

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„Wir befreien Sie vom Diktat des Stroms und der Herrschaft des Computers. Leben sie natürlich.“ (S.49)

Mit diesem Satz endet die Welt, wie wir sie kennen. Die Ökos haben den Strom abgestellt und die ...

„Wir befreien Sie vom Diktat des Stroms und der Herrschaft des Computers. Leben sie natürlich.“ (S.49)

Mit diesem Satz endet die Welt, wie wir sie kennen. Die Ökos haben den Strom abgestellt und die Welt ist untergegangen. Atomkraftwerke explodieren und die Tiere wenden sich gegen den Menschen. Die Natur holt sich die Welt zurück.

Hundert Jahre später….
Der junge Pejo war ursprünglich auf einer geheimen Mission in den Süden. Die Mission war so geheim, dass nicht mal er wusste, worum es geht. Leider sind seine Reisebegleiter alle tot, und Pejos Flucht führt ihn nach Waldfurth. Dort wird er Zeuge eines Anschlags, und rennt dem flüchtenden Mädchen hinter her, aus Angst die Wachen könnten ihn schnappen. Denn jeder weiß, was die Wachen im Süden, in Panäa, mit den Bewohnern des Nordens, aus Flusshaven, machen. Doch das Mädchen, stirbt in Pejos Armen, und gibt ihm ein Buch, das weder der Norden noch der Süden in die Hände kriegen soll. Pejo ist wieder auf der Flucht, nur weiß er diesmal nicht so richtig, wohin.

„Und das machte ihn wütend. […] Wütend, dass er in Dinge hineingezogen wurde, von denen er nichts verstand und zum Spielball gemacht wurde.“ (S.42)

Wie wäre die Welt, wenn wir von jetzt auf gleich keinen Strom mehr hätten? Würde die Natur sich auch so schnell alles zurück erobern, wie in dem Buch? Würden die Tiere sich auch gegen den Menschen wenden? Fällt die Welt zurück ins Mittelalter, wie in Panäa? Oder bleibt ein wenig Zivilisation erhalten, so wie in Flusshaven? Dieses Buch wirft viele solcher Fragen auf. Vor allem das Buch das Hüters, dessen Einträge direkt aus der Zeit nach der Abschaltung des Stroms stammen, enthalten sehr viel Wahrheit.

„Wir haben verlernt uns selbst zu versorgen.“ (S.51)

Und wie werden die Menschen 100 Jahre später von uns denken?

„Die Menschen vor dem Ende waren ein sehr religiöses Volk.[…] Die Antennen waren so eine Art Götzensymbol. Sie waren verbunden mit dem Altar im Wohnzimmer. […] [die Menschen] setzten sich oft den ganzen Abend mit allen Familienmitgliedern vor den Altar und empfingen die Göttliche Energie.“ (S. 54)

Dieses Buch führt uns in eine aufregende neue Welt. Denn es existieren nicht nur Norden und Süden, Menschen und Viecher (bösartige Tiere). Außerdem lässt uns dieses Buch auch über uns selbst nachdenken.
Die Figuren sind vielseitig und lohnenswert kennengelernt zu werden. Der Schreibstil ist flüssig, und aus wechselnder Sicht. Manchmal kam mir das Buch etwas langatmig vor, es fehlte die Spannung, obwohl es spannend war. Es ist schwer zu beschreiben. Auf jeden Fall lohnt sich das Buch schon wegen des Themas.

Veröffentlicht am 01.04.2017

Nicht überzeugend

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Der Sieker gab auf. "Was ist denn Euer Steckenpferd?"

"Danke, danke. Wo Ihr schon danach fragt. Ich suche ein Internet."
Sie waren auf dem Boden agekommen.
"Ein Internet?", fragte Scharfblick interessiert.
"Was ...

Der Sieker gab auf. "Was ist denn Euer Steckenpferd?"

"Danke, danke. Wo Ihr schon danach fragt. Ich suche ein Internet."
Sie waren auf dem Boden agekommen.
"Ein Internet?", fragte Scharfblick interessiert.
"Was ist das? Wie sieht das aus?"
"Gute Frage, gute Frage."
-Seite 199


Was für eine vielversprechende Idee. Leben ohne Strom? Unvorstellbar! Oder etwa doch nicht? Andreas Dresen hat es darauf ankommen lassen und unserer Welt den Strom weggenommen, die Tiere gegen uns aufgebracht und die zukünftige Generationen der Menschen "zurück" ins Mittelalter geschleudert.

Also gut, ihr habt ja eh schon gesehn, dass ich dem Buch nur zwei Sterne gegeben habe. Da will ich gar nicht mehr viel drum herum schreiben und auch nichts mehr schönschreiben, denn außer der Idee und einer interessanten Nebenfigur wurde ich von diesem Buch echt enttäuscht. Und sogar die Nebenfigur hat mich an eine andere Protagonistin in einer anderen Geschichte erinnert. Kennt ihr Angela von Christopher Paolini's Eragon Reihe? Nämlich an genau die! Schade, wirklich schade.

Zum Glück hatte das Buch nur 218 Seiten und keine mehr. Ich musste mich da durchquälen und hab ewig dafür gebraucht. Mir kam es oft so vor, als ob Dresen wunderbare Bilder im Kopf hatte, es aber nicht schaffte, diese Bilder mit Worten auszudrücken. Soll heißen, durch seine Worte konnte ich nicht die gleichen Bilder sehen, die er wahrscheinlich gesehen hat. Das liegt wahrscheinlich zum einen an der Wortwahl, die er verwendet, zum anderen an den super kurzen Sätzen, die sich über das ganze Buch hinweg erstrecken. Sehr mühsam zu lesen:


"König schloss mit einem Fingerschnippen die Tür. Dann löschte er das Licht und stellte sich im Dunkeln an das Fenster. Er blickte hinaus. Aus den Fenstern seines Turms konnte er die ganze Stadt überblicken." - Seite 65


Außerdem hat mir die Wahl der Namen der Protagonisten teilweise nicht gefallen, vorallem der Mutanten. Pejo, Walther und Huya waren da noch die besseren!

Ich wurde mit den Hauptcharakter Pejo überhaupt nicht warm, kam mit seinem Wesen nicht klar und er ging mir total auf die Nerven. Klar, er ist behütet aufgewachsen und kennt die große weite Welt nicht, aber ein bisschen Hausverstand muss man ja auch dann haben oder?

Was Walther für eine Rolle spielte hab ich bis zum Schluss nicht ganz kapiert. Sein Charakter schien einfach nur von der Sorge um seine Frau zu bestehen. Auch ihn mochte ich nicht so gern.

Huya (der Angela-Verschnitt) war da schon was ganz anderes. Hure und Kräuterhexe und gleichzeitig Panäa-ta (die Tochter Panäas). Was die letzte Beschreibung auf sich hatte, wurde leider nie ganz geklärt, gab ihr aber den Status etwas Besonderes zu sein.

Und mein größter Kritikpunkt: die Logik!

Himmelhergott nochmal, die Entwicklung der Erde und der Gesellschaft war für mich in keinem Punkt nachvollziehbar oder logisch. Dresen hat zwar einiges an Fantasy in die Tiere gesteckt und somit einen großen Punkt abgedeckt und auch die Mutanten wurden mit einer Prise "Magie" ausgestattet, was mir zwar gefallen hat, aber irgendwie war das dann doch sehr aufgesetzt und für mich nicht glaubhaft dargestellt.

Auch einzelne Handlungen oder Gedanken fand ich nicht schlüssig. Auf der einen Seite haben sie fast alles technische Wissen verloren, auf der anderen Seiten wissen sie, dass es mal ein Internet gegeben hat? Dann wiederrum gibt es keine Autos, Züge, Flugzeuge mehr, da der Treibstoff ausgegangen ist, können aber innerhalb von wenigen Stunden von Nordeuropa in den Süden gelangen?

Ich hätte mir sowieso viel mehr Informationen über das alte Europa gewünscht, wie es dazu kam, dass es nur mehr zwei große Städte gibt. Es wurde ja doch einiges an Wissen vor dem großen Ende bis 100 Jahre später noch weitergegeben. Und das wirklich alle Informationen durch das große Bücherverbrennen der Umweltschützer verloren gegangen ist, kann ich mir auch nicht vorstellen.


Ich könnte noch ewig so weitermachen, will mich aber jetzt nicht zu lange an einer Rezension aufhalten, bei der mir das Buch nicht gefallen hat. Ich hoffe, dass ich meine Begründungen nachvollziehbar dargestellt habe.