unbefriedigendes Ende
Castle RoseJulianna lebt in einer Welt, in der Aether Fluch und Segen zugleich ist. Als der Aether vor 15 Jahren entdeckt wurde, geschah dies bei einem riesigen Unfall, bei dem alle beteiligten Menschen in einen ...
Julianna lebt in einer Welt, in der Aether Fluch und Segen zugleich ist. Als der Aether vor 15 Jahren entdeckt wurde, geschah dies bei einem riesigen Unfall, bei dem alle beteiligten Menschen in einen tiefen Schlaf gefallen sind. Seitdem hat sich die Stadt Tales End zwar stark weiterentwickelt, denn Aether ist eine sehr gute Energiequelle und treibt alle Maschinen an, allerdings ist die Gefahr groß, beim Kontakt damit zu einem Sleeper zu werden und nie wieder aufzuwachen.
Seit vier Jahren kümmert sich Julianna um sich und ihren Bruder, denn ihre Mutter ist verschwunden und ihr Vater ein Sleeper. Neben der Arbeit in einer Fabrik, ist sie auch eine Diebin, um den Lebensunterhalt zu bestreiten. Durch einen Zufall lernt sie Phoebe kennen, die Julianna zu einem Raubzug im königlichen Schloss überredet. Und ab da gerät alles aus dem Ruder.
Märchenadaption und Steampunk? Ich bin dabei! Die Idee, daß alle durch Aether in einen ewigen Schlaf fallen, gleichzeitig der Aether aber von den Menschen genutzt wird, hat mir ausgesprochen gut gefallen. Julianna dagegen nicht so.
Sie ist unsicher, obwohl sie als Diebin schon eine gewisse Portion Selbstbewusstsein braucht. Sie zweifelt stark an sich, und stellt sich meines Erachtens ein paar Mal etwas unglüclich an. Gerade zum Ende hin, hat sie sich ziemlich überrumpeln lassen. Ich bin einfach nicht warm mit ihr geworden. Und daß ihr Begleiter, ein mechanisches Gürteltier, nur eine winzige Nebenrolle spielt, hat mich schon etwas enttäuscht.
Die Geschichte wird aus Juliannas Sicht erzählt, sodaß ihre Zweifel gut zur Geltung kommen. Auch die Welt von Tales End ist wundervoll beschrieben und die Autorin hat sich offensichtlich Gedanken zu dieser Märchenadaption gemacht. Mir fehlt nur mehr Umgang mit dem Aether und Juliannas Fähigkeiten. Die letzten 150 Seiten waren mir zu oberflächlich für einen runden, nachvollziehbaren Abschluß.