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Veröffentlicht am 16.03.2025

unbefriedigendes Ende

Castle Rose
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Julianna lebt in einer Welt, in der Aether Fluch und Segen zugleich ist. Als der Aether vor 15 Jahren entdeckt wurde, geschah dies bei einem riesigen Unfall, bei dem alle beteiligten Menschen in einen ...

Julianna lebt in einer Welt, in der Aether Fluch und Segen zugleich ist. Als der Aether vor 15 Jahren entdeckt wurde, geschah dies bei einem riesigen Unfall, bei dem alle beteiligten Menschen in einen tiefen Schlaf gefallen sind. Seitdem hat sich die Stadt Tales End zwar stark weiterentwickelt, denn Aether ist eine sehr gute Energiequelle und treibt alle Maschinen an, allerdings ist die Gefahr groß, beim Kontakt damit zu einem Sleeper zu werden und nie wieder aufzuwachen.
Seit vier Jahren kümmert sich Julianna um sich und ihren Bruder, denn ihre Mutter ist verschwunden und ihr Vater ein Sleeper. Neben der Arbeit in einer Fabrik, ist sie auch eine Diebin, um den Lebensunterhalt zu bestreiten. Durch einen Zufall lernt sie Phoebe kennen, die Julianna zu einem Raubzug im königlichen Schloss überredet. Und ab da gerät alles aus dem Ruder.

Märchenadaption und Steampunk? Ich bin dabei! Die Idee, daß alle durch Aether in einen ewigen Schlaf fallen, gleichzeitig der Aether aber von den Menschen genutzt wird, hat mir ausgesprochen gut gefallen. Julianna dagegen nicht so.
Sie ist unsicher, obwohl sie als Diebin schon eine gewisse Portion Selbstbewusstsein braucht. Sie zweifelt stark an sich, und stellt sich meines Erachtens ein paar Mal etwas unglüclich an. Gerade zum Ende hin, hat sie sich ziemlich überrumpeln lassen. Ich bin einfach nicht warm mit ihr geworden. Und daß ihr Begleiter, ein mechanisches Gürteltier, nur eine winzige Nebenrolle spielt, hat mich schon etwas enttäuscht.

Die Geschichte wird aus Juliannas Sicht erzählt, sodaß ihre Zweifel gut zur Geltung kommen. Auch die Welt von Tales End ist wundervoll beschrieben und die Autorin hat sich offensichtlich Gedanken zu dieser Märchenadaption gemacht. Mir fehlt nur mehr Umgang mit dem Aether und Juliannas Fähigkeiten. Die letzten 150 Seiten waren mir zu oberflächlich für einen runden, nachvollziehbaren Abschluß.

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Veröffentlicht am 23.02.2025

Das beste ist die Freundschaft der drei Seelenräuberinnen

Legends of Askja 1. A Kiss of Ice and Blood
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„Nicht, dass ich etwas dagegen hätte, ihn noch mal zu küssen. Allerdings wäre mein Ziel dabei nicht, ihn zu verführen, sondern ihm das Leben zu rauben. Das hat seine ganz eigene Romantik …“ (S. 173)

Frin ...

„Nicht, dass ich etwas dagegen hätte, ihn noch mal zu küssen. Allerdings wäre mein Ziel dabei nicht, ihn zu verführen, sondern ihm das Leben zu rauben. Das hat seine ganz eigene Romantik …“ (S. 173)

Frin ist eine Eisdämonin, die Menschen durch einen Kuss ihre Seele raubt und sich so nährt. Das ist ihre Natur. Als sie von Ser Leif gefangen und in die Stadt gebracht wird, schlägt ihr all der Hass der Menschen entgegen. Leifs Vater, der König von Askja, will die Magie von der Insel vertreiben und auf diese Weise den ewigen Winter vertreiben. Doch Leif fürchtet, dass damit auch die Magie des Heimatberges erlischt, der die Menschen auf der Insel mit Nahrung versorgt.

Ich habe dieses Buch für eine Leserunde auf dem Discord-Server von Madame Misc gelesen. Die Idee der Eisdämoninnen fand ich sehr spannend, wie eisige Sirenen. Außerdem finde ich es absolut hinreißend, daß sie sich zur Fortbewegung in Schneeflocken verwandeln.
Die Aufmachung des Buches ist natürlich ein Hingucker, und der Farbschnitt zeigt Schneeflocken. Das ist auch der einzige Grund, dieses Buch zu behalten, bis ich Platzprobleme bekommen.

Erzählt wird die Geschichte aus den Sichten von Frin und Leif. Die Kapitelüberschriften sind immer ein Vergleich, z.B. „Tödlich wie das Eis“ (Kapitel 1) oder „Gefährlich wie die Nacht“ (Kapitel 2), was mir gut gefallen hat.
A Kiss of Ice and Blood wird als spicy Romantasy beschrieben, doch die Anziehung zwischen Frin und Leif war für mich nicht sehr greifbar. Zu meinem Glück hielt sich auf der „Spice“ in Grenzen in Form einer einzigen Szene, die weder besonders ausführlich noch explizit war.

Das beste an diesem Buch, neben den Schneeflöckchen, war die Freundschaft zwischen den drei Gefangenen im Kerker des Königs. Sie haben auch das Ende gerettet, denn der Endkampf war mehr als lächerlich und unnötig dramatisch. Band eins der Trilogie hat mich nicht überzeugt, war nicht besonders originell und zuweilen unnötig schnulzig, ohne daß es echt wirkte.

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Veröffentlicht am 22.02.2025

war okay

A Spark of Time - Rendezvous auf der Titanic
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„Dieses Schiff und ich, wir sind Teil eines Ganzen. Schon als ich als junger Lehrling bei Harland & Wolff angefangen habe, habe ich von so einem Schiff geträumt. Irgendwann, das nahm ich mir damals vor, ...

„Dieses Schiff und ich, wir sind Teil eines Ganzen. Schon als ich als junger Lehrling bei Harland & Wolff angefangen habe, habe ich von so einem Schiff geträumt. Irgendwann, das nahm ich mir damals vor, würde ich so einen Giganten der Meere bauen. Ich würde das schönste Schiff erschaffen, das es zu dieser Zeit geben würde. […] Titanic, das Schiff der Träume.“ (S. 375)

Lilly deGray und ihr Vater können mit Hilfe eines kleinen Zahnrads und Muttermalen in einer bestimmten Anordnung auf der Hand durch die Zeit reisen. Geleitet werden sie durch den Familienkodex, der nicht nur für die Sicherheit der Familie sorgen soll, sondern auch strenge Regeln bezüglich des Verhaltens in der Vergangenheit hat. So erforderte jede Reise absolute Anpassung an die Begebenheit und eine ausführliche Recherche.
Als Lilly auf die Titanic 1912 reist, nimmt sie eine Stelle bei einer Gräfin als Dienstmädchen an. Obwohl dies ihr die gewünschte Anonymität auf dem Tisch verschafft, zieht sie die Aufmerksamkeit von Ray auf sich, dem Sohn des Schifferbauers. Doch Ray ist nicht, wer er vorgibt zu sein.

Zeitreisen mag ich sehr, vor allem, wenn etwas Magie im Spiel ist. Das Schicksal der Titanic kennen wir alle, so war von Anfang an klar, daß Lilly nicht ewig für ihren Auftrag Zeit haben wird. Umso mehr wundert es, wie nachlässig sie zuweilen ist. Für viele Konflikte kann sie nichts, da die Menschen um sie herum teilweise sehr speziell sind, aber verpasste Gelegenheiten gab es genug. So wurde es am Ende nicht nur ziemlich spannend, aufgrund des Untergangs der Titanic, sondern irgendwie auch ein bisschen lächerlich. Trotzdem war ich beeindruckt, wie sehr Lilly stets in ihrer Rolle blieb, wie einfach und professionell sie zumindest diese Umstände ihrer Mission hinbekommen hat, trotz ihres Alters.
Nichtsdestotrotz war ich froh, als es zu Ende war. Ich werde diese Reihe nicht fortführen, obwohl Band 2 bereits erschienen ist. Der sich anbahnende Konflikt, mit dem das Buch endete, bestärkt mich nur noch in dieser Entscheidung.

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Veröffentlicht am 03.02.2025

Dahlias Entscheidung Cleo das Talent zu geben ist fragwürdig

Kiss of the Nightingale
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„Ich fühle mich, als wäre auch ich nur ein makelloses Gefäß, dessen einziger Zweck es ist, die Menschen um mich herum mit meinem Talent zu unterhalten und zu verzaubern.“ (Kapitel 14, 40%)

Als Cleodora ...

„Ich fühle mich, als wäre auch ich nur ein makelloses Gefäß, dessen einziger Zweck es ist, die Menschen um mich herum mit meinem Talent zu unterhalten und zu verzaubern.“ (Kapitel 14, 40%)

Als Cleodora voller Verzweiflung ein Schmuckstück stehlen möchte, um ihre kranke Schwester zu retten, wird sie von Madame Dahlia ertappt, ihrerseits selbst Diebin. Dahlia ist eine berüchtigte Talentediebin und Cleo wäre ihr unwissenderweise fast zuvor gekommen. Da Dahlia das nicht auf sich beruhen lassen kann, überredet sie Cleo dazu, das gestohlene Talent und damit das Leben der dazugehörigen Operndiva zu übernehmen. Im Gegenzug wird Cleos Schwester Anaella medizinisch versorgt.
Talente sind Edelsteine, die von Eltern an ihre Kinder vererbt werden. Sie enthalten das Können von Generationen und verhelfen ihren Trägern, zu den besten zu gehören. Leider hat Cleos Vater es nicht geschafft, sein Talent vor seinem Tod an Cleo weiterzugeben, sodaß sie zwar die Schneiderei geerbt hat, aber keine Kunden halten konnte. Anaella hat das Talent ihrer Mutter erhalten, kann mit den Kleider-Entwürfen aber kein Geld verdienen.

Über Nacht wird Cleo die neue Lady Adley und nur eine Woche später der neue Opernstar. Doch mit ihrem Ruhm kommt auch ein Auftrag von Dahlia, und Cleo möchte der sinnlichen Madame unbedingt gefallen.

Es ist schon ziemlich fahrlässig, jemandem ein Gesangstalent zu geben, ohne jegliche Ahnung von Musik. Zwar wirkt die Magie des Talents bei bekannten Stücken, doch um etwas neues zu singen, braucht Cleo Vorwissen, das sie nicht hat. Außerdem tut sie sich schwer, um sich unter der gehobenen Gesellschaft zurecht zu finden. Madame Dahlia hat zwar für eine glaubwürdige Geschichte zu Cleos unverhofften Auftauchen gesorgt, aber für Benimmunterricht hat es nicht mehr gereicht?
Cleo verspürt Dahlia gegenüber eine immense Anziehung, möchte ihr alles Recht machen und ihr gefallen. Ganz offensichtlich hat Madame Dahlia ein Talent, daß ihr dabei hilft. Cleo ist leider zu naiv und weltfremd, um die Anzeichen richtig zu deuten. Die „Gefühle“ von Cleo gegenüber Dahlia wirken einfach unecht und aufgesetzt. Die Interaktionen zwischen den beiden missfällt mir.

Bei 48% habe ich aufgegeben. Cleo macht keine nennenswerte Entwicklung durch, bemüht sich nicht, in ihr neues Leben hineinzufinden, oder den Auftrag zu erfüllen. Sie lässt sich von allen herumschubsen und ist Dahlia gegenüber extrem unterwürfig. Wie oben schon erwähnt ist Dahlias Entscheidung Cleo das Talent zu geben schon fragwürdig, und alles, was darauf folgt, gibt dieser Einschätzung nur Recht.
Ich hatte mir mehr erhofft, klingt der Klappentext doch ganz unterhaltsam. Der Vicomte Lenoir hat bisher auch nicht mehr zu bieten als „Der Vicomte ist unerträglich arrogant, doch zugleich hat er etwas Anziehendes.“ (Kapitel 15, 44%) Schade.

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Veröffentlicht am 20.01.2025

irgendwie alles seltsam

We hunt the Flame
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„An diesem fernen Tag hatten sie mehr als nur die Magie verloren. Ihre Landschaften waren zu unzähmbaren Bestien verkommen. Mauern hatten sich zwischen den Kalifaten erhoben, und ein dunkler Wald pirschte ...

„An diesem fernen Tag hatten sie mehr als nur die Magie verloren. Ihre Landschaften waren zu unzähmbaren Bestien verkommen. Mauern hatten sich zwischen den Kalifaten erhoben, und ein dunkler Wald pirschte sich jeden Tag näher an die Einwohner heran.“ (Kaiptel 5, 14%)

Arawiya war einst ein Reich, das von fünf Schwestern regiert wurde. Jeder Mensch hatte eine magische Begabung, denn die fünf Kalifate von Arawiya florierten durch Magie. Doch vor 90 Jahren verschwanden die Schwestern und mit ihnen die Magie. Seitdem breitet sich ein dunkler Wald, der Arz, aus und jedes Kalifat hat seine eigenen Probleme.

In Demenhur ist die Wüste einem ewigen Schnee gewichen und die Menschen hungern. Doch es gibt einen Jäger, der sich in den Arz traut und so den Hunger etwas stillen kann. Zafira gibt sich seit dem Tod ihres Vaters als Jäger aus, denn sie ist die einzige, die aus dem Arz wieder herausfindet. Unbeschadet. Doch in Demenhur sind Frauen das Böse, denn immerhin haben die fünf Schwestern die Magie geraubt und so für Unglück gesorgt.
Eines Tages kommt Zafira aus dem Wald und findet eine Frau in einem Silbernen Umhang vor sich. Die silberne Hexe nennt Zafira Jägerin, obwohl sie unter dem Umhang nicht zu erkennen sein sollte, und hinterlässt eine Einladung zu einer Mission. Die Jägerin ist die einzige Person, die die verschollene Magie wiederbeschaffen kann. Dazu soll sie auf die Insel Sharr, wo einst das Böse hinverbannt wurde. Zafira begibt sich auf diese Reise, doch betritt sie nicht allein die Insel.

Nasir ist der Kronprinz des gesamtem Reiches, und der Prinz des Todes. Als Haschaschine schickt der Sultan ihn regelmäßig aus, unliebsame Menschen lautlos zu töten. Doch nun schickt der grausame Sultan Nasir auf die Insel Sharr, um den Jäger nach erfolgreicher Mission zu töten. Und Nasir lässt keinen Auftrag offen.

We hunt the Flame ist sehr durchwachsen. Die Charaktere sind vielfältig, einige mit fragwürdigem Humor. Die Interaktion der jeweiligen Protagonisten war für mich jedoch immer fremd: wie sie miteinander reden, auf einander reagieren, miteinander umspringen. Niemand schien eine ganz normale Person zu sein, denn jeder hatte eine Emotion, die überwiegte: der mürrische Prinz, der ständig fröhliche General, die wütende Jägerin, ...
Die Abenteuer auf der Insel Sharr haben mich das Buch weiterlesen lassen, doch den zweiten Teil werde ich nicht anrühren. Ich war froh, als We hunt the Flame endlich ein Ende fand. Zu seltsam war das alles, dass ich nicht mal richtig in Worte fassen kann, was mich stört.

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