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Veröffentlicht am 06.11.2024

Sehr guter Anfang, leider am Ende nicht spannend genug

Aspiration
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„Alles, was es draußen gibt, ist mehr oder weniger Schrott. Wir leben von den Dingen, die uns die Menschen, die vor der Katastrophe lebten, hinterlassen haben. […] Alles, was uns dagelassen wurde, ist ...

„Alles, was es draußen gibt, ist mehr oder weniger Schrott. Wir leben von den Dingen, die uns die Menschen, die vor der Katastrophe lebten, hinterlassen haben. […] Alles, was uns dagelassen wurde, ist ein Haufen Müll.“ (S. 134)

Die Welt versinkt im Müll. Nach zahlreichen Überschwemmungen und Dürreperioden hat die Beulenpest einen Großteil der Menschheit ausgerottet. Einige leben in den Outlands in Kalifornien, ernähren sich von dem wenigen, was der Boden hergibt, und sammeln Müll für die Aspiration, auf der ca 30.000 Menschen leben. „Die Aspiration war ein Schutzraum, eine Zone, die vor hundertachtzig Jahren eingerichtet worden war, um seine Bewohner vor Bedrohungen der Umwelt zu schützen. Vor der Pest, vor den Stürmen, den Überschwemmungen und dem langsamen Versinken im Müll.“ (S. 15)
Reena kommt aus Hope, wo sie mit ihren Eltern und ihrem zwei Jahre jüngeren Bruder Joe lebt. Mit ihrem Vater zusammen sammelt sie Müll, um ihn gegen Medikamente einzutauschen. „Die Outlander brachten ihnen Plastikabfälle, die sie mit ihrer Technik wieder zu Erdöl umwandelten, und wurden dafür mit billigen Medikamenten abgespeist.“ (S. 19)
Eines Abends werden sie plötzlich von Gesandten der Aspiration überrascht, die Joe mit auf ihr Schiff nehmen wollen. Denn in diesem Jahr findet die Akademie statt und mittels eines Losverfahrens darf auch ein Outlander daran teilnehmen. „Alle zehn Jahre wurden dreißig Kandidaten ausgewählt, die bis zu ein Jahr an der Akademie absolvieren durften. Alle zwei Wochen wurde ein Kandidat vom Publikum aus der Aspiration aus der Akademie gewählt. Und am Ende des Schuljahrs entschied sich, welche zehn Kandidaten weiter an der Universität studieren durften […].“ (S. 22) Doch die Medikamente, die Reena und ihr Vater sich mühsam zusammensammeln, sind für Joe, der einen schlimmen Unfall hatte und nicht mehr richtig laufen kann. Um einer Strafzahlung zu entgehen, bietet sich Reena als Ersatz an.

„Noch nie hat einer von euch es weiter gebracht als bis zur vierten Woche. Deine Tage hier sind gezählt.“ (S. 143)

Reenas Zeit auf der Akademie beginnt mit zwei Wochen Quarantäne, um alle Krankheiten auszuschließen. Schnell wird ihr klar, dass die Menschen dort ein ganz anderes Leben führen, als sie es kennt und auch, als sie sich vorgestellt hat.
Schon zu Beginn wird deutlich, daß Reena gegen Vorurteile anzukämpfen hat. Die Bewohner der Aspiration haben Angst vor Krankheiten von außerhalb, aber auch vor Angriffen. Die Aspiration mag ein gestrandetes Schiff sein, trotzdem ist es ein sich selbstversorgendes, funktionierendes System. Jede Ebene hat seine Funktion, ebenso wie die einzelnen Menschen ihre Aufgaben haben. Es ist ein eigenes Ökosystem, und Reena bringt es mit ihrer Anwesenheit durcheinander.

Der Beginn der Geschichte, Reenas Leben in Hope und die Ausmaße der Zerstörung, waren sehr interessant. Alles, was sich die Outlander aufgebaut haben, besteht aus den Überresten der Menschheit. Die Aspiration ist dagegen das genaue Gegenteil, denn jedweder Müll wird dort verwertet und alles ist sehr sauber und steril.
Als dann die Akademie beginnt, wird es schnell irgendwie lang. Es passieren zwar immer mal wieder Dinge, die kurz aufregend sind oder geheime Machenschaften für einen Augenblick ans Licht holen, nur um dann wieder zu verschwinden, aber so richtig spannend wie zu Beginn, war es leider nicht. Selbst für Reena wurde alles schon zur Routine und plötzlich war alles vorbei. Selbst das offene Ende konnte mich nicht überzeugen, den nächsten Band lesen zu wollen.

Aspiration – Die Akademie hat einen wundervollen Start hingelegt und zum Ende leider nachgelassen. Die Idee der kaputten Welt und im Kontrast dazu die oberflächlich heil wirkende Aspiration hat mir gut gefallen, doch die kurz aufblitzenden Konflikte für das weitere Geschehen konnte mich nicht genug fesseln.

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Veröffentlicht am 01.11.2024

Sehr unaufgeregt

Tage einer Hexe
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„Das neue Jahr ist geboren, aber noch nicht getauft. Die Monster streifen ungehindert durch die Straßen.“ (4%)

Dieses Buch mit einem Wort zu beschreiben ist nicht schwer: unaufgeregt. Da ich die elektronische ...

„Das neue Jahr ist geboren, aber noch nicht getauft. Die Monster streifen ungehindert durch die Straßen.“ (4%)

Dieses Buch mit einem Wort zu beschreiben ist nicht schwer: unaufgeregt. Da ich die elektronische Version gelesen habe, ging die wunderschöne Aufmachung quasi spurlos an mir vorbei. Der Klappentext hatte mich sofort angesprochen: Hexen, Monster, ich bin dabei!
Die Welt, in der Kosara lebt, ist recht spannend und nicht ganz ungefährlich. Während die meisten Menschen Silvester mit Freunden oder unterwegs verbringen, zittern und verbarrikadieren die Menschen in Chernograd sich in ihren Häusern und warten auf den Beginn der Schmutzigen Tage. Zwölf Tage lang ist die Stadt den Monstern ausgesetzt. Aus diesem Grund wurde auch eine gigantische Mauer um Chernograd errichtet, die nicht nur die Monster drinnen hält, sondern leider auch die Menschen.
Das Leben in Chernograd ist so schon nicht besonders rosig, denn die Winter sind härter als in der Nebenstadt Belograd, und die Bevölkerung ist ärmer. Dafür haben sie neben den Monstern auch Hexen, die sich bemühen, die Menschen vor den Monstern zu schützen. Vor allem jedoch zu den Schmutzigen Tagen arbeiten die Hexen auch Hochtouren. Eine wirklich ungünstige Zeit, seinen Schatten zu verlieren.
Kosara ist eine ganz passable Feuerhexe, doch als sie vor dem Zar der Monster fliegen will, findet sie sich in einer Sackgasse. Entweder sie riskiert, daß alle Menschen um sie herum zu Leid kommen, oder sie verliert ihren Schatten, und mit ihm ihre Zauberkraft.

Das alles klingt furchtbar spannend, ich habe auch eine Art Verfolgungsjagd erwartet oder einen Kampf um den Schatten. Stattdessen habe ich Tage einer Hexe erhalten, an denen zwar einiges los ist und wirklich viel passiert, doch durch den Erzählstil wirken die Geschehnisse irgendwie ohne Tempo, ohne Spannung, eben unaufgeregt. Wie ein stetiger Tropfen bewegt Kosara sich durch die Geschehnisse, schmiedet Pläne, reagiert auf die Begebenheiten. Doch das Ganze hat mich einfach kalt gelassen, als hätte ich einen trockenen Bericht gelesen. Ich kann auch den Finger nicht drauf legen, was genau so gleichmütig wirkt.

Obwohl mir Chernograd als Dreh- und Angelpunkt der Geschichte gut gefallen hat und die verschiedenen Monster und der Ratgeber am Ende des Buches Abwechslung in die Geschichte gebracht haben, fehlten mir das gewisse Extra, die Spannung und Geschwindigkeit bei den Geschehnissen.
Selbst das Ende hat mich nicht begeistert oder berührt. Das ist dann eben so.

„Das ist Chernograd. Hier wird ständig gestorben.“ (34%)

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Veröffentlicht am 24.10.2024

Ein Buch zum Innehalten

Ich zeig dir die Welt
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Dieses Buch ist schwer in Wort zu fassen, denn außer daß es besonders niedlich und schön anzusehen ist, hat es keine aufregende Geschichte. Es ist eine kurzweilige Erzählung über eine Schildkröte, Hugo ...

Dieses Buch ist schwer in Wort zu fassen, denn außer daß es besonders niedlich und schön anzusehen ist, hat es keine aufregende Geschichte. Es ist eine kurzweilige Erzählung über eine Schildkröte, Hugo Singer, der in einem Keller geschlüpft ist und von der Welt träumt. Eine Kellermaus, Sam, schließt schon sehr früh Freundschaft mit Hugo und ermöglicht es ihm, die Welt zu entdecken.
Der allwissende Erzähler bedient sich der Perspektive einer Schildkröte, für die im Sommer alles warm und reichhaltig ist und im Winter alles still steht. Die Außenwelt ist grundsätzlich immer viel zu schnell.

„Sehen sie die Dinge überhaupt wenn sie es so eilig haben?“ (S. 67)

Ich zeig dir die Welt lädt zum Innehalten und Betrachten der Illustrationen ein und wäre ein wundervolles Geschenk für die liebsten Menschen.

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Veröffentlicht am 20.10.2024

Eine Liebeserklärung an gelesene Bücher

Das Echo vergessener Bücher
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„Bücher sind wie Menschen, Ashlyn. Sie nehmen das auf, was in der Luft liegt. Rauch. Fett. Schimmelsporen. Warum nicht auch Gefühle? Sie sind genauso echt wie alles andere.“ (3%)

Ashlyn ist immer auf ...

„Bücher sind wie Menschen, Ashlyn. Sie nehmen das auf, was in der Luft liegt. Rauch. Fett. Schimmelsporen. Warum nicht auch Gefühle? Sie sind genauso echt wie alles andere.“ (3%)

Ashlyn ist immer auf der Suche nach seltenen Ausgaben für ihren Buchladen. So überrascht es sie, daß sie plötzlich ein Buch ohne Autor und Impressum in den Händen hält. Sie beginnt zu lesen und wird in die Liebesgeschichte von Hemi und Belle hineingezogen, die von Beginn an kein gutes Ende zu haben scheint.
Eine Woche später, findet sie ein ähnliches Buch, aber aus der Sicht von Belle erzählt. Nun möchte sie wirklich gerne herausfinden, wer sich hinter den Spitznamen versteckt und geht auf die Reise, die Wahrheit zu ergründen.

Während die Geschichte von Belle und Hemi aus den jeweiligen Perspektiven erzählt wird, ergänzen sich ihre Sichtweisen perfekt. Sie haben sich in New York 1941 kennengelernt; eine Zeit nicht nur mit ganz anderen Ansichten, sondern auch mit der Gefahr, das der Krieg in Europa auch die USA erreicht.
Ashlyn dagegen lebt 1984 und ihre Recherche nach Hemi und Belle muß sie ganz ohne Internet und Handy bewerkstelligen. Sie bemüht also nicht nur Bibliotheken, sondern auch Bekannte, die für sie Hinweisen nachgehen können. Sehr spannend!

Das Echo vergessener Bücher ist eine Liebeserklärung an gelesene Bücher mit einer unterschwelligen Liebesgeschichte. Es geht vor allem um die beiden Bücher von Hemi und Belle, aber auch um Ashlyn, das Leben, und die Pflege von Büchern.

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Veröffentlicht am 12.10.2024

Sehr unterhaltsam, witzig und spannend

Lost and Fallen
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„Ist das etwa von seiner Seite aus so eine verdrehte Liebesgeschichte wie Twilight, in der er mich stalkt, weil er sich zu mir hingezogen fühlt, und die Bösewichte so überhaupt erst auf meine Spur bringt?“ ...

„Ist das etwa von seiner Seite aus so eine verdrehte Liebesgeschichte wie Twilight, in der er mich stalkt, weil er sich zu mir hingezogen fühlt, und die Bösewichte so überhaupt erst auf meine Spur bringt?“ (S. 174)

Als ich das Buch das erste Mal auf Instagram gesehen hatte, ist es direkt auf meine Wunschliste gewandert. Immer mal wieder habe ich überlegt, ob ich das Buch lesen möchte, oder nicht. Dann habe ich Ann-Kathrin Karschnick auf der Buch Berlin getroffen und kurzerhand entschlossen, das Buch endlich zu kaufen. Ich habe es nicht bereut! Es ist so unterhaltsam und spannend, daß ich es kaum aus der Hand legen konnte.

Talia war zu Beginn ein Charakter, mit dem ich nicht sehr warm geworden bin. Sie lebt mit ihrem Onkel Gabriel auf einer Farm und kümmert sich neben dem Schulabschluss auch um die Tiere. Ihr Traum ist es, nach der Schule eine Ausbildung oder ein Studium zu beginnen. Allerdings möchte Gabriel sie nicht ziehen lassen, bevor sie 21 Jahre alt ist. Talia versteht nicht, was zwei weitere Jahre allein auf der Farm für einen Unterschied machen sollen und schmiedet mit ihrer besten Freundin Beth einen Plan, um zu entkommen.

Sammael ist ein Halbdämon und sein größter Wunsch ist es, seine menschliche Seite hinter sich zu lassen und zu Lilith engeren Kreis zu gehören. Eines Abends erhält er eine Einladung und alle seine Vorstellungen werden Wirklichkeit. Er wird den Höllenhunden zugeteilt und soll seine Herrin Lilith zu einer Farm begleiten, um ein Mädchen zu fangen.

Sam war mir zu Beginn erst sympathisch und dann unsympathisch. Wozu er unter Lilith geworden ist, hat mir überhaupt nicht gefallen. Doch im Laufe der Geschichte hat er sich gemacht. Genau wie Talia, die mir jedoch bis zum Ende wie ein verwöhntes Dorfkind vorgekommen ist. Es gab einige Szenen, in denen ich ihr Verhalten nicht bis zum Ende nachvollziehen konnte. Aber daraus resultierten meist Konflikte, die das Buch so furchtbar unterhaltsam gemacht haben.
Die ganze Geschichte um Sam und Talia ist unglaublich spannend; die wechselnden Perspektiven geben Einblicke in die phantastische Welt voller Engel und Dämonen.
Nicht mal die Triggerwarnung, verpackt in einem amüsanten Vorwort, hat mich abgeschreckt! Ich freu mich schon auf den nächsten Teil.

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