Eine besondere Familie
Nach einem Strassenrennen muss sich Obermeister Kreuthner von dem Verdacht eines Autorennens befreien und führt spontan bei seinem Freund eine Fahrzeugkontrolle durch. Dort finden sie im Laderaum eine ...
Nach einem Strassenrennen muss sich Obermeister Kreuthner von dem Verdacht eines Autorennens befreien und führt spontan bei seinem Freund eine Fahrzeugkontrolle durch. Dort finden sie im Laderaum eine Tote, Hanna Lohwerk, die Frau mit den zwei Gesichtern. Sie hatte einen Autounfall bei dem ihre eine Gesichtshälfte Brandwunden davontrug. Sie ist eng verbunden mit der Schauspielerfamilie Millruth, die vor nicht allzu langer Zeit eine Tochter verloren hat. Kommissar Wallner unterstützt sein Team bei den Ermittlungen, obwohl er im Urlaub ist. Aber er kann es irgenwie nicht lassen, gerade weil es sich um diese besondere Familie handelt. Außerdem ist es wohl notwendig seinen Kollegen Kreuthner zu beobachten, da dieser immer wieder sehr überraschende Einfälle hat.
Der Kriminalroman "Karwoche" von Andreas Föhr spielt in der Region Miesbach/Schliersee und zeigt viele schöne Einblicke in die Region. Schon das Cover zeigt das sich etwas zusammenbraut in der region und das zeigt der Autor auch sehr schnell auf. Er beschreibt seine Hauptcharaktere Wallner und sein Team und vor allem Kreuthner sehr bildhaft und bei Obermeister Kreuthner muss man sich fast fremdschämen, so chaotisch kommt diese Figur daher. Er ist es der immer wieder durch seine grenzwerigen Aktionen den Rest des Team in Verlegenheit bringt. Aber das macht ihn auch sympathisch, denn er ist in dieser Region verwurzelt und kennt sehr viele Leute, die er mit seiner burschikosen Art immer wieder um gefallen bittet. Wallner ist da ganz anders. Er ist der Vorgesetzte von Kreuther und ist manchesmal kurz davor ihn zu beurlauben, aber er ist halt wichtig für das Team. Er hat momentan eine weitere private Baustelle im privaten Bereich, die ihn auch in Beschlag nimmt, so dass das Team viele aufgaben ohne ihn erledigen muss. Die Entwicklung in diesem Krimi ist sehr gut aufgebaut und es kommen immer neue Ereignisse und Wendungen zu Tage, das es nicht langweilig wird. Die Sprache, mit eingeschobenem Originalton der Region, tut sein Übriges dazu. Die Themen, die im Krimi angesprochen werden sind sehr authentisch entwickelt und der Spannungsaufbau hat einige Überraschungen zu bieten.
Ich mag diese Art von regionalen Krimis, in denen viel über die Besonderheiten und auch die Sprache zu erfahren ist. Wenn dann auch noch in manchen Berschreibungen ein leichtes Augenzwinkern mit dabei ist, um so besser. Deshalb eine klare Leseempfehlung.