Cover-Bild Kafkas Werkstatt
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28,00
inkl. MwSt
  • Verlag: C.H.Beck
  • Themenbereich: Biografien, Literatur, Literaturwissenschaft - Literatur: Geschichte und Kritik
  • Genre: Sachbücher / Film, Kunst & Kultur
  • Seitenzahl: 302
  • Ersterscheinung: 16.05.2024
  • ISBN: 9783406815058
Andreas Kilcher

Kafkas Werkstatt

Der Schriftsteller bei der Arbeit
KAFKAS RÄTSEL UND WIE MAN SIE BEGREIFEN KANN

Franz Kafka hat Erzählungen und Romane geschrieben, die zu den rätselhaftesten Texten der Weltliteratur gehören. Doch wie muss man sich den Schriftsteller bei der Arbeit vorstellen? Keinesfalls als weltabgewandten Autor, der in einsamen Nächten chiffrierte Traumbotschaften niederschrieb, sondern als "gierigen" Leser, der die großen Diskurse seiner Zeit unauflösbar in seine Texte verwob. Der Literaturwissenschaftler Andreas Kilcher gewinnt aus dem Blick in Kafkas Werkstatt einen Schlüssel dazu, wie seine so vieldeutigen Texte zu verstehen sind.

Lesen und Schreiben griffen in Kafkas Werkstatt unmittelbar ineinander. Er nahm intensiv an den großen Gesprächen der Moderne wie der Psychoanalyse und dem Marxismus, dem Zionismus oder dem Okkultismus teil. Was er las, ist teils sichtbar, teils unsichtbar in seine Texte verwoben. Andreas Kilcher führt dies auf bestehende Weise an Kafkas vielleicht mysteriösestem Text vor, Die Sorge des Hausvaters . Die kurze Erzählung über die höchst merkwürdige Gestalt mit dem ebenso merkwürdigen Namen Odradek thematisiert das Unheimliche der Moderne: das Unbewusste der Psychoanalyse ebenso wie die marxistische Ware, die jüdische Diaspora und das Gespenst des Okkultismus. Kafkas Texte können nicht enträtselt werden, indem man ihnen eine einfache Botschaft unterstellt. Sie wollen stattdessen in ihrer so irritierenden wie faszinierenden Vielgestalt wahrgenommen werden.

  • Wie Kafka beim Schreiben auf die großen Strömungen der Moderne reagiert hat
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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.05.2024

»Manches Buch wirkt wie ein Schlüssel zu fremden Sälen des eigenen Schlosses.« ~ Kafka

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»Manches Buch wirkt wie ein Schlüssel zu fremden Sälen des eigenen Schlosses.«
~ Kafka

Ein Blick in Kafkas Arbeits- und Gedankenwelt zu werfen, ihm über die Schulter zu schauen und dabei seinen Schreibprozess ...

»Manches Buch wirkt wie ein Schlüssel zu fremden Sälen des eigenen Schlosses.«
~ Kafka

Ein Blick in Kafkas Arbeits- und Gedankenwelt zu werfen, ihm über die Schulter zu schauen und dabei seinen Schreibprozess zu verstehen, scheint ein Wunsch vieler Verehrer von Kafkas Werken zu sein. Dank Andreas Kilcher, seiner über zwei Jahrzehnte andauernden Forschung und zeitgleichen Arbeit an diesem, nun kürzlich erschienenen Buch, ist dies immerhin in gewissem Maße möglich.

Kafkas Erzählungen und Romanfragmente sind ein abstraktes Spiel mit Versatzstücken, die den Leser nicht selten zweifeln lassen, sei es aufgrund der Absurdität oder doch der eigens bekannten Nähe des Geschilderten.
Kilcher beschreibt in diesem gleichnamigen Buch regelrecht „Kafkas Werkstatt“, womit er nicht vordergründig die Utensilien und Materialien der schriftstellerischen Tätigkeit, sondern vorrangig die inneren sowie äußeren Einflüsse meint. Vier motivische Einflüsse hebt Kilcher explizit hervor und zwar die Psychoanalyse, den Marxismus, den Zionismus sowie den Okkultismus. Jedem dieser Oberbegriffe widmet er ein einzelnes übergeordnetes Kapitel. Dennoch lässt sich Kafka keinem der Bereiche vollkommen zugehörig einstufen, ausschließlich Merkmale davon definieren die Substanz seiner Werke und tragen ggfs. zu einer mutmaßlichen Deutung bei.
Anhand Kafkas nur etwa eineinhalb Seiten umfassenden Erzählung „Die Sorge des Hausvaters“, rund um das Un-Wesen, Odradek genannt, analysiert der Autor diese deutlich und gibt zugleich spannende Einblicke und Exkurse.
So erfährt der Leser u.a. nebenbei, dass Kafka, gleichfalls wie Max Brod und Franz Werfel an Sitzungen des Spiritismus teilnahmen. Das mag komisch klingen, doch wunderlich erscheint es nicht. Immerhin schilderte Kafka gerne das Paranormale und gar Gespenster kommen in seinen Texten, bspw. in der Erzählung „Unglücklichsein“ vor.

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