David Bronstein kehrt aus dem Exil zurück
April 1945, die Alliierten marschieren von allen Seiten auf Deutschland und Österreich zu. Unterwegs befreien sie Gefangene aus den verschiedenen Lagern. Auch David Bronstein, der im Jahr 1938 nur knapp ...
April 1945, die Alliierten marschieren von allen Seiten auf Deutschland und Österreich zu. Unterwegs befreien sie Gefangene aus den verschiedenen Lagern. Auch David Bronstein, der im Jahr 1938 nur knapp den Nazi-Schergen entkommen ist, weil er durch Jelka und Cerny tschechische Papiere erhalten hatte, ist auch dabei.
Als er endlich in Wien ankommt, ist nichts mehr wie es einmal war. Die Hauptstadt Österreichs gleicht einem Trümmerfeld. Doch wie überall haben sich Wendehälse gehalten. Unter anderen auch die Hausmeisterin seines zerstörten Wohnhauses in der Walfischgasse. Den Hass auf die jüdische Bevölkerung hat sie, wie viele andere, nicht abgelegt
Obwohl schon mehr als sechzig Jahre alt, tritt er wieder seinen Dienst bei der Polizei an. Innenminister und Polizeichef sind Kommunisten, die von den Russen eingesetzt worden sind. Auf Bronstein wartet bereits einige Arbeit, ist er doch auf Grund seiner jüdischen Herkunft als Nazi-Jäger gefragt. Bronstein ermittelt wieder und kann wegen seiner oft unorthodoxen Methoden die ersten Erfolge verbuchen.
Doch sein Vertrauen in die Rechtssprechung gerät gehörig ins Wanken, als er einen der Nazi-Massenmörder aufspürt und verhaftet, aber später keine Anklage erhoben wird.
Da kommt ihm doch die Einladung Jelkas, sie in der wieder erstandenen Tschechoslowakei zu besuchen, gerade recht.
Meine Meinung:
Man merkt, dass die letzten sieben Jahre David Bronstein körperlich und seelisch zugesetzt haben. Der Optimismus ist ihm schon ein wenig abhandengekommen, das kriminalistische Gespür allerdings nicht. Der Wiener Schmäh ist auf Grund der tristen Lage ein bisschen verhaltener. Tiefgründig und böser als je zuvor führt uns Autor und Historiker Pittler durch die zerstörte Stadt. Wie überall, war nun plötzlich keiner bei den Nazis dabei, und wenn, dann nur ein klitzekleines Rädchen. Die Schuldeinsicht ist nicht vorhanden.
Fazit:
Ein betroffen machender Krimi, den uns Andreas Pittler hier vorsetzt.