Und jeder hat eine Mission
Wer kennt sie nicht, die Bilder aus dem Südsudan, die uns mit den Nachrichten ins Haus geliefert werden. Ein Land, vom Krieg verwüstet. Lager, in denen Flüchtlinge unter menschenunwürdigen Zuständen hausen. ...
Wer kennt sie nicht, die Bilder aus dem Südsudan, die uns mit den Nachrichten ins Haus geliefert werden. Ein Land, vom Krieg verwüstet. Lager, in denen Flüchtlinge unter menschenunwürdigen Zuständen hausen. Hunger und Elend. Kein Land, in das man freiwillig reisen würde. Es sei denn, man hätte eine Mission zu erfüllen.
Wie George Bartholomew, Leutnant der Royal Air Force, der dort einen Drohnenangriff auf ein ziviles Ziel vertuschen will. Er sucht nach den Überresten des Schrapnells, um die Urheberschaft der Bombe zu verschleiern. Angetrieben von der Furcht vor ernsthaften Konsequenzen macht er sich trotz gesundheitlicher Probleme auf den Weg. Aber zu seinem Leidwesen entwickelt sich diese Expedition nicht wie geplant.
Oder wie der englische Botaniker Gabriel Cockburn, der nach der Intervention eines Kollegen davon besessen ist, eine ganz spezielle Pflanze im Südsudan aufzutreiben. Falls er diese nicht findet, sieht er sein bisheriges Forschungsprojekt in Gefahr. Aber dazu muss der egozentrische Wissenschaftler nach Afrika reisen.
Vor Ort wird letzterer von einer jungen Frau unter die Fittiche genommen, die sich ihm als Führerin anbietet. Die junge Sudanesin hat Schreckliches gesehen, aber überlebt. Doch nun ist auch sie auf einer Mission und verfolgt schlussendlich ganz andere Ziele, als Cockburn zu seiner seltenen Pflanze zu bringen.
„Teuflische Saat“, der vierte Roman des Südafrikaners Andrew Brown, wird zwar als Thriller beworben, aber das ist er beileibe nicht. Dafür hat die Story viel zu viele Längen, ist schwerfällig und kommt kaum in die Gänge. Es ist ein politischer Roman, und auch der Autor verlangt offensichtlich von sich, eine Mission zu erfüllen. Er möchte uns Lesern für die Lage im Südsudan sensibilisieren. Aufzeigen, was in dem afrikanischen Land geschieht, wer die Geschäfte macht und von ihnen profitiert. Zumindest das ist ihm gelungen, denn auch wenn der Bürgerkrieg im Südsudan weit entfernt erscheint und als afrikanisches Problem abgetan wird, tragen doch die westlichen Regierungen durch ihre Waffenlieferungen durchaus dazu bei, dass er nicht so schnell beendet wird. Aber dann könnten ja auch die Rüstungsfirmen keine Geschäfte mehr machen!