Cover-Bild Ada. Im Anfang war die Finsternis
14,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Arena
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 360
  • Ersterscheinung: 03.08.2015
  • ISBN: 9783401601120
  • Empfohlenes Alter: ab 14 Jahren
Angela Mohr

Ada. Im Anfang war die Finsternis

Ohne das Dorf gibt es kein Überleben. Draußen lauert das Verderben, und nur im Dorf bist du sicher. Das ist es, woran Ada glaubt - bis Lucaauftaucht und alles in Frage stellt. Von ihm erfährt Ada: Ihr totgeglaubter Bruder Kassian lebt! Zusammen mit Luca bricht sie jede Regel, die das Dorf jemals aufgestellt hat. Schließlich geht Ada bis zum Äußersten:Sie flieht aus der Gemeinschaft. Sie will ihren Bruder finden. Doch erträgt sie die Wahrheit, die sie jenseits des Dorfes erwartet?

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.03.2017

Ein realistischer Jugendroman, der zum Nachdenken anregt

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„Ada“ ist ein realistisches Jugendbuch, das nicht nur durch sehr authentische Charaktere überzeugen kann, sondern auch noch eine ernste Hintergrundstory bietet, die mich vollkommen überzeugen konnte.

Das ...

„Ada“ ist ein realistisches Jugendbuch, das nicht nur durch sehr authentische Charaktere überzeugen kann, sondern auch noch eine ernste Hintergrundstory bietet, die mich vollkommen überzeugen konnte.

Das Buch ist in zwei Teile gegliedert und wechselt immer wieder zwischen den Perspektiven in der direkten Ich-Form, was durch Nennung der Namen in der Überschrift erfolgt. Dieser Wechsel zwischen den Charakteren war sehr gut gelungen, weil man so immer das Eindruck hatte, direkt in die Gefühlswelt der einzelnen Personen eintauchen zu können. Gerade bei Ada hat das Sinn gemacht, da sie eine für sich vollkommen neue Welt entdecken muss und wir dies so ungefiltert miterleben. Der Schreibstil ist absolut fesselnd, denn ich habe das Buch praktisch nicht aus der Hand legen können.

Ada hat mir als Protagonisten sehr gut gefallen, weil ich sie direkt ab der ersten Szene in mein Herz schließen konnte. Sie ist einfach echt und authentisch. Man nimmt ihr jedes Wort und jede Handlung ab, ohne weiter darüber nachzudenken. Ada macht wohl auch die größte Wandlung im Verlauf der Story mit. Dabei geschieht dies zunächst einmal schleichend und wird dann klarer. Ich konnte vollkommen in ihre Geschichte ziehen lassen und habe mich mit Ada zusammen auf eine Reise begeben können. Diese Fähigkeit habe ich bisher nur bei wenigen Charakteren feststellen können, aber hier muss ich ein dickes Lob an die Autorin aussprechen. Luca hat einen guten Gegenpol zu Ada gebildet, wobei sich dass ab einem gewissen Punkt geändert hat, da sich rausstellt, dass die beiden doch nicht so verschieden sind. Beide haben ihr Päckchen zu tragen und sind ganz bestimmt nicht perfekt.

Auch bei den Nebencharakteren hat ein wirklich gutes Charakterbuilding stattgefunden, was vor allem auf die Personen im Dorf zutrifft. Ich konnte mir diese Gemeinschaft tatsächlich vorstellen und habe den Leuten ihre jeweilige Rolle abkaufen können. Dabei wurde der Fokus noch nicht mal großartig auf irgendwelche Fakten aus der Vergangenheit gelegt, sondern wir habens die Leute ganz echt im Hier und Jetzt kennenlernen dürfen.

Die Spannung war durchgängig vorhanden, was – wie schon erwähnt – dazu geführt hat, dass ich das Buch praktisch nicht aus der Hand legen durfte. Wir bekommen mehr als eine Überraschung und Wendung geboten und selbst wenn das nicht gewesen wäre, hätte mich die Autorin allein durch Adas Geschichte fesseln können, weil man einfach wissen möchte, wohin sie ihr Weg führt.

Da das Buch teilweise auf den Erfahrungen der Autorin beruht, ist das Hintergrundthema gleich doppelt emotional. Zum einen hat mich Adas Einzelschicksal unglaublich berührt und zum anderen ist das Thema an sich sehr ernst. Man denkt immer, dass solche christlichen Sekten nur in Amerika oder ganz weit weg bestand haben, aber nein, Frau Mohr führt uns vor Augen, dass es solche Gruppierungen durchaus auch direkt vor unserer Haustür in Deutschland gibt und das Thema, weil es unbequem ist, viel zu oft totgeschwiegen wird.

Ich konnte mich vollkommen auf diesen emotionalen, dramatischen, offenlegenden und fesselnden Roman einlassen, weil ich bereit dazu war, mit auf Adas Reise zu gehen. Für mich eine klare Leseempfehlung und eine Geschichte, die ich auch in Zukunft noch gerne weiterempfehlen werde.

Veröffentlicht am 20.04.2017

Leben in einer Sekte

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Ada lebt in einem Dorf abseits der Zivilisation in einer religiösen Gemeinschaft. Die Ältesten versichern immer wieder, dass außerhalb des Dorfes die Welt verloren ist und dass viele Krankheiten herrschen. ...

Ada lebt in einem Dorf abseits der Zivilisation in einer religiösen Gemeinschaft. Die Ältesten versichern immer wieder, dass außerhalb des Dorfes die Welt verloren ist und dass viele Krankheiten herrschen. Nur sie sind – noch – sicher. Aber manchmal, wenn die Große Stille kommt, dann kommen die Reiter ins Dorf und alle müssen in den Keller flüchten und dort ausharren. Ada möchte Heilerin werden, wie ihr vor Kurzem verstorbener Bruder Kassian und die Menschen retten. Außerhalb des Dorfes: Luca und seine Mutter Cleide flüchten vor seinem brutalen Vater, der die beiden seit Langem misshandelt. Im Krankenhaus treffen sie auf zwei „Heiler“ und kommen ins Dorf. Durch ihn erfährt Ada, dass ihr Bruder Kassian noch lebt, weil Luca ihn gezeichnet hat. Sie möchte Kassian finden und flieht aus dem Dorf.

Angela Mohr ist mit diesem Buch ein beeindruckender Einblick in eine Welt mit ganz eigenen Regeln gelungen. Es ist unfassbar, dass solche Gemeinschaften aktuell in Deutschland existieren und ihre Mitglieder so indoktrinieren. Dadurch, dass die Geschichte abwechselnd aus der Sicht von Ada und Luca erzählt wird, bekommt der Leser einen guten Einblick aus der Gemeinschaft heraus und von außen. Am Anfang und Ende des Buches gibt es auch noch die Perspektive von Liz, aber ohne zu Spoilern, kann man nicht so gut auf dieses Mädchen eingehen.

Mich hat das Buch nachdenklich hinterlassen. Auch wenn vieles bekannt ist, so ist es doch etwas anderes, so darüber zu lesen, mit dem Blick von innen.