Beeindruckendes Werk
Angelika Klüssendorf ist mit Vierundreißigster September ein wahrer Höhepunkt der Literatur gelungen.
Hilde und Walter, ein altes Eheppar-eingefahren und er ein wirklich unangenehmer Zeitgenosse-herrisch, ...
Angelika Klüssendorf ist mit Vierundreißigster September ein wahrer Höhepunkt der Literatur gelungen.
Hilde und Walter, ein altes Eheppar-eingefahren und er ein wirklich unangenehmer Zeitgenosse-herrisch, pedantisch und äußerst barsch, hatten sich arrangiert. Sie lebten mehr nebeneinander als miteinader ein trübsinniges Leben. Dies ändert sich als Walter die Diagnose Hirntumor erhält. Er verändert sich enorm und wird der liebevolle Ehemann, den Hilde sich zeitlebens so sehr gewünscht hat. Doch leider ist es dafür nun zu spät. Mit Walters Veränderung völlig überfordert, erschlägt sie ihn am Sylvester Abend mit der Axt.
Angelika Klüssendorf hat es geschafft den Protagonisten des Dorfes in dem Walter und Hilde leben, Stimmen zu geben. Stimmen die aus dem Jenseits von Personen kommen, die selbst einmal Bewohner des Dorfes waren und nun einen Blick auf die noch lebenden Einwohner haben. So vielfältig wie das Leben selber sind die Personen charakterisiert und haben ihre ureigenste Geschichte.
Mit poetischem Einschlag und ausreichend Humor webt die Autorin ein zartes Netz und eine Verbindung zwischen Dies-und Jenseits die mich restlos begeistert hat. So einfach und banal die Beschrein´bungen auch sein mögen, spiegeln sie doch das Dorfleben auf eine ganz neue Art und Weise wider.
Für mich ist Vierundreißigster September ein reiner Lesegenuss gewesen und ich hoffe auf weitere Bücher in dieser Richtung.