Profilbild von Nele33

Nele33

Lesejury Star
offline

Nele33 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Nele33 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.11.2024

toller Plot

May Morrigans mysteriöse Morde
0

"May Morrigans mysteriöse Morde" hebt sich erfrischend von anderen Krimis ab.

Die Protagonistin May Morrigan eine berentete Buchhändlerin, lebt, wie man es aus englischen Kriminalromanen kennt, ganz ...

"May Morrigans mysteriöse Morde" hebt sich erfrischend von anderen Krimis ab.

Die Protagonistin May Morrigan eine berentete Buchhändlerin, lebt, wie man es aus englischen Kriminalromanen kennt, ganz idyllisch vor den Toren Londons. Komplettiert wird ihr Leben von zwei Dackeln und ihrem Freund Fletcher den sie schon aus Studienzeiten kennt. Eine herrliche WG.
Die Figuren werden sehr schön eingeführt und charakterlich gut beschrieben. May, die ihre Bücher über alles lieb und sich zu Hause eine wirklich imposante Bibliothek geschaffen hat, wirkt auf den ersten Blick sehr gediegen. Wäre da nicht ihre Neigung Menschen, die sie nerven zu ermorden.

Als in dem Dorf ein Mädchen verschwindet, ist ihr Ehrgeiz, den Täter zu finden, geweckt. Ein junger Journalist recherchiert auch in dem Fall und stößt auf Ähnlichkeiten zu zwei anderen Fällen. Der Zufall führt sie zusammen und sie beschließen, den Täter gemeinsam zu ermitteln. Bei der Recherche stoßen sie bald auf ein Computerspiel, Zusammenhänge mit der Antike und es gibt noch mehrere Tote.
Doch wer hat diese Menschen auf dem Gewissen? Es gibt also genügend Verwirrung für May, Fletcher und Fox auf dem Weg zum Täter.

Mir hat der Kriminalroman sehr gut gefallen, auch wenn man über Mays Taten geteilter Meinung sein kann, blieb sie mir doch durchweg sympathisch. Der Schreibstil war sehr kurzweilig zu lesen und die einzelnen Kapitel waren schön kurz. Das Ende stellte für mich keine Überraschung dar, doch der Weg dorthin war sehr gut überlegt.

Ein kurzweiliger Kriminalroman in schöner Kulisse.

Veröffentlicht am 20.11.2024

weniger wäre mehr gewesen

Mein Name ist Barbra
0

Als Bewunderer von Barbra Streisand habe ich mich sehr auf die von ihr verfassten Memoiren gefreut. Die Seitenanzahl ist schon eine Herausforderung und ich bin froh ein E-Book Exemplar bekommen zu haben.

Die ...

Als Bewunderer von Barbra Streisand habe ich mich sehr auf die von ihr verfassten Memoiren gefreut. Die Seitenanzahl ist schon eine Herausforderung und ich bin froh ein E-Book Exemplar bekommen zu haben.

Die ersten Kapitel waren interessant und haben mir einen Einblick in das Leben der für mich Ausnahmekünstlerin gegeben. Ihre Kindheit in Brooklyn und das Verhältnis zu ihrer Mutter. Sie wurde von ihrer Mutter nie als die wahr genommen, die sie sein wollte und wurde: Nämlich eine Schauspielerin-keine Sängerin. Sie bekam von ihr immer nur negative Kommentare: Du bist nicht schön-Du wirst nichts erreichen!

Danach verliert sie sich leider in detaillierte Beschreibungen ihrer Garderobe (welches Kleid mit welchem Gürtel wann...) und Gespräche werden in bis ins Kleinste seziert. Dies hat mich nach einer Weile sehr ermüdet, ebenso gelangweilt. Ganz zu schweigen von den oberflächlichen Beschreibungen ihrer Männer und unzähligen Affären. In diesem Bereich hätte ich mir mehr Menschlichkeit und Empathie in ihrer Erzählung gewünscht.

Nach ihrem Auftritt in Deutschland, der für normal verdienende Menschen nicht bezahlbar war, hatte sich mein Bild von Frau Streisand schon etwas geändert. Nachdem ich hier nun erfahren habe, dass sie nur aufgetreten ist, um sich ein Bild kaufen zu können, hat sich dieses Bild noch mehr verfestigt.

Sie schafft es in ihrer Biografie immer wieder subtil darauf hinzuweisen, wie klug, wie intelligent und besonders sie ist. Für mich stellt sich immer mehr heraus, dass Frau Streisand ein absoluter Kontrollmensch ist, und sie, um Konflikten aus dem Weg zu gehen, letztendlich auch Regisseurin wurde.

Mich lässt das Buch ambivalent zurück. Hier beschreibt eine ohne Frage Ausnahmekünstlerin ihr Leben, verliert sich dabei allerdings zu sehr im Detail . Das Buch hätte gut und gerne um 300 Seiten gekürzt werden können. Ein bisschen mehr wirklich privates hätte mich auch gefreut.

Für echte Fans wahrscheinlich ein Genuss.

Veröffentlicht am 19.11.2024

beeindruckend

Mandel
0

Das Buch "Mandel" des Autors Won-pyung Sohn ist ein beeindruckendes Werk über das Leben eines Jungen der eine zu kleine Amygdala, die zur Regulierung der menschlichen Emotionen zuständig ist, besitzt.

Erzählt ...

Das Buch "Mandel" des Autors Won-pyung Sohn ist ein beeindruckendes Werk über das Leben eines Jungen der eine zu kleine Amygdala, die zur Regulierung der menschlichen Emotionen zuständig ist, besitzt.

Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht des betroffenen Jungen Yunjaes. Das Leben ist für ihn nicht leicht, kommt er sich doch häufig wie ein Mensch vor, der seinem Umfeld nicht genügen kann. Emotionen werden fehlgeleitet, bzw. reagiert er nicht in gewohnter und erwarteter Weise auf Handlungen und Situationen.
Dem Autor ist hier ein mehr als bewegender und beeindruckender Roman über eine Einschränkung der Gefühlswelt gelungen, die mir bis zum Lesen dieses Buches nicht bekannt war. Der Name dieses anders ein nennt sich Alexithymie.

Aufgrund seiner Reaktionen hat Yunjaes mit allen Facetten von Mobbing, Erwartungsdruck und nicht zuletzt auch mit physischer und psychischer
Gewalt auf seinem Weg ins Leben zu kämpfen.

So dicht dieses Buch war, so enttäuscht war ich von dem doch sehr abrupten Ende. Dieses Buch ist wärmstens zu empfehlen, zeigt es doch, wie wichtig es ist, sich mit Individualitäten auseinander zu setzten und die Diversität der Menschen anzuerkennen.

Veröffentlicht am 16.11.2024

fremde Familie

Wohnverwandtschaften
0

Isabel Bodgan hat mich schon mit ihren Büchern "Der Pfau" und "Laufen" überzeugt, nun war ich gespannt auf das Buch "Wohnverwandtschaften".

Constanze trennt sich von ihrem langjährigen Partner und zieht ...

Isabel Bodgan hat mich schon mit ihren Büchern "Der Pfau" und "Laufen" überzeugt, nun war ich gespannt auf das Buch "Wohnverwandtschaften".

Constanze trennt sich von ihrem langjährigen Partner und zieht aufgrund des Wohnungsmangels vorübergehend in eine Wohngemeinschaft. Diese wird von Murat, Anke und Jörg bewohnt. Eigentümer der Wohnung ist Jörg, ein Witwer, der Constanzes Mitanteil gut für eine geplante Reise nach Georgien brauchen kann. Murat ist ein positiver und lebensbejahender Mensch, der zudem alle auch noch gerne bekocht. Anke hingegen, eine Schauspielerin Anfang 50 ohne Job, ist ziemlich depressiv unterwegs.
Anfangs hat Constanze Schwierigkeiten sich ins WG Leben zu integrieren, die ersten kleinen Reibereien allerdings sind schnell vorbei und die einzelnen Mitbewohner werden zu einer Art Ersatzfamilie. Besonders zu Murat baut Constanze schnell eine engere, vertraute Beziehung auf.

Nach einem Krankenhausaufenthalt verändert sich Jörg jedoch zunehmend, seine Vergesslichkeit nimmt erschreckende Ausmaße an und es lässt sich nicht mehr verleugnen, dass eine Demenz von Jörgs Geist Besitz genommen hat. Das Leben in der WG muss sich neu definieren, kann Jörg doch nicht mehr ohne Betreuung leben. Auch diese Herausforderung bekommt die Wahlfamilie bis zu einem gewissen Punkt gemeistert.

Mit" Wohnverwandtschaften" hat Isabel Dodgan einen schnörkellosen Roman veröffentlicht, der sich leicht lesen lässt und die Wichtigkeit von Menschen an Deiner Seite hervorhebt. Dass dies nicht immer die Familie sein muss, zeigt die Geschichte der vier Protagonisten eindrücklich.

Mir hat das Buch bis auf das für mich sehr abrupte Ende sehr gut gefallen.

Veröffentlicht am 09.11.2024

toller Einstieg

Eisfeld - Der Fall Katharina S.
0

Mit "Eisfeld-Der Fall Katharina S." hat der Autor Steffen Weinert eine neue Kriminalroman-Reihe ins Leben gerufen. Ermittlerin Mara Eisfeld, neue der 9. Mordkommission im Berliner LKA bekommt es bei ihrem ...

Mit "Eisfeld-Der Fall Katharina S." hat der Autor Steffen Weinert eine neue Kriminalroman-Reihe ins Leben gerufen. Ermittlerin Mara Eisfeld, neue der 9. Mordkommission im Berliner LKA bekommt es bei ihrem ersten Fall mit außergewöhnlichen Umständen zu tun. Sie wird zu einem Einbruchsfall mit Mord gerufen, doch am Ort des Geschehens entdecken die Ermittler einen versteckten Kellerraum. In diesem wurde anscheinend die vor 10 Jahren verschwundene Katharina Stellkamp gefangen gehalten. Die Bilder der Überwachungskameras im Haus des Einbruchs lassen keinen anderen Schluss zu. Mara, die schon vor 10 Jahren an der Suche nach dem Teenager beteiligt war, setzt alles daran, Katharina und ihr Kind zu finden. Der Hausbesitzer scheint kein unbeschriebenes Blatt zu sein und auf der Suche nach Katharina machen Mara und ihr Kollege bizarre Entdeckungen. Doch können sie Katharina retten?

Der Einstieg in die Story war äußerst spannend und ich war sofort im Geschehen gefangen. Mara und auch ihr Kollege Blessing finden nach anfänglichen Diskrepanzen zueinander und auch die Einblicke ins Privatleben sind stimmig eingewoben. Der Schreibstil ist erstaunlich kurzweilig für einen Krimi. Die einzelnen Kapitel sind genau richtig von der Länge und der Erzählstil bleibt rasant und spannend bis zum Schluss. Der Krimi liegt für ich kurz vor dem Genre Thriller.

Dieses Team merke ich mir auf jeden Fall und gebe sehr gerne eine Leseempfehlung.