Cover-Bild Schwarz steht mir einfach nicht
19,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Ludwig
  • Themenbereich: Biografien, Literatur, Literaturwissenschaft - Biografien und Sachliteratur
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 256
  • Ersterscheinung: 26.10.2015
  • ISBN: 9783453280724
Anja Lauckner

Schwarz steht mir einfach nicht

Mein Leben ohne Kai. Ein Buch über die Liebe und den Tod
Eine junge Frau verliert ihren Mann durch Krebs –
und gewinnt eine einzigartige Sicht auf das Leben, die Liebe und die Zukunft


Anja und Kai sind bereits seit ihrer Jugend ein Paar, fast eine Sandkastenliebe. Das Leben scheint perfekt, sie führen eine gute Ehe, haben einen kleinen Sohn, Nils, und ihrem Glück steht nichts im Wege. Das ändert sich radikal, als Kai 2009 an aggressivem Magenkrebs erkrankt und die Welt aus den Fugen gerät. Er ist Anfang 30, Anja ein paar Jahre jünger, Nils noch ein Kindergartenkind. Zwei Jahre bleiben ihnen noch. Es werden die intensivsten und glücklichsten Jahre ihres Lebens ...

Mit bedingungsloser Offenheit, voller Liebe, Hoffnung, Wärme und Zuversicht beschreibt Anja Lauckner, wie die Krankheit und das Sterben ihres Mannes bei aller Traurigkeit eine Bereicherung für ihr Leben waren. Ihre Geschichte macht Mut, andere Wege der Trauer zu gehen, und räumt auf mit falschen Tabus. Vor allem aber zeigt sie, wie man mit dem Tod eines geliebten Menschen umgehen kann, ohne dabei die Freude am Leben zu verlieren.

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Veröffentlicht am 01.07.2017

✎ Anja Lauckner - Schwarz steht mir einfach nicht

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"Es werden die intensivsten und glücklichsten Jahre ihres Lebens ..." (Klappentext)

Ich finde es immer traurig, wenn Menschen erst im Zuge einer (unheilbaren) Krankheit erkennen, dass das Leben sehr schnell ...

"Es werden die intensivsten und glücklichsten Jahre ihres Lebens ..." (Klappentext)

Ich finde es immer traurig, wenn Menschen erst im Zuge einer (unheilbaren) Krankheit erkennen, dass das Leben sehr schnell vorbei sein kann und dann erst versuchen, jeden Tag doch noch zu genießen und nur noch glückliche Momente erleben wollen. Als ob man das Leben herausfordert.

Kai war anders. Kai hat seine Anja geliebt. Er hat ihr immer wieder mit kleinen Aufmerksamkeiten gezeigt, wie er für sie empfindet, dass er sie liebt(e) - von Anfang an.

"Und umgekehrt? Habe ich ihn geliebt?
Wenn ich ehrlich bin: Nein, ich glaube nicht.
Ich habe ihn sehr gemocht, aber Liebe war es nicht." (S. 32)

Als ich das las, war ich das erste Mal traurig - für Kai. Ich habe mich anfangs oft gefragt, ob man so wirklich eine gute Beziehung führen kann. Manchmal Mal fand ich Anja deswegen unsympathisch.

Aber durfte ich das? Durfte ich mir ein Urteil über einen Menschen erlauben, den ich gar nicht kenne? Von dem ich jetzt gerade die ersten Zeilen lese? Nein.

Ich habe also nochmals durchgeatmet, mich gesammelt, all meine Vorurteile beiseite geschoben und nochmals angefangen. Ohne Vorurteile. Ohne negative Gedanken.

Anja Lauckner erzählt auf eine schöne und dennoch tieftraurige Weise von der letzten Zeit aus Kais Leben. Wie jede Familie mussten auch sie Rückschläge im Bezug auf die Krankheit hinnehmen und sie musste erkennen, dass ihr Mann, der das Leben liebte, dennoch nur ein Mensch mit begrenzter Kraft ist.

"»[...] Ihr Mann lässt niemanden mehr an sich ran, [...] Er sagt, dass er nicht mehr will.«
Mir rutschte das Herz in die Hose." (S. 88)

In solchen Momenten habe ich nur immer gedacht: Gut, dass noch der kleine Nils da ist. Wie die beiden ihn an die Krankheit seines Papas herangeführt haben, fand ich gut. Es ist nicht jedermanns Ding, aber es war der Weg, den sie für richtig hielten.

Mehrmals brach mir während des Lesens fast das Herz..

"»Anja, ich komme irgendwie klar damit, dass ich krank bin.
Auch damit, dass ich sterben muss.
Aber was ich nicht schaffe, ist, den Gedanken zu ertragen,
dass ich euch hier zurücklassen muss. [...]«" (S. 133)

Dennoch fand ich es super, dass sie nicht nur ihre eigene Sicht der Dinge schildert, sondern ebenfalls aufzeigt, wie der Kranke in solchen Momenten denkt. Die Reaktionen von Nils finden ebenso ihren Platz im Buch - egal ob positiv oder negativ.

Auch der Ort, den sich Kai für seine letzten Tage ausgewählt hat, rief in mir eine gewisse Bewunderung hervor. Ich weiß, wie schwierig eine solche Entscheidung ist, denn auch ich habe bereits einen geliebten Menschen an den Krebs verloren und die letzten Tage intensiv mit ihm verbracht. Wir haben uns auch nach dem Wunsch der Sterbenden gerichtet - auch wenn es in diesem Fall ein anderer war.

An vielen Stellen konnte ich mit Anja mitleiden, habe ihre Kraft bewundert und hätte sie manchmal gerne in den Arm genommen. Meine anfängliche Skepsis ihr gegenüber, war am Ende absolut verflogen. Ich stellte sogar eine Gemeinsamkeit fest:

"Noch immer bekomme ich die Sache mit dem Tod nicht richtig zu fassen.
Dass jemand einfach aufhört zu atmen. Weg ist, tot ist.
Das ist und bleibt etwas Rätselhaftes." (S. 250)

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