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Veröffentlicht am 11.11.2024

✎ Oliver Pötzsch - Henkerstochter-Saga 1 Die Henkerstochter

Die Henkerstochter (Die Henkerstochter-Saga 1)
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Ich weiß, ich bin „late to the party“, denn mittlerweile ist der 10. Band rund um die Henkerstochter erschienen. Nun, da ich den ersten Teil gehört habe, muss ich schauen, wann ich Zeit finde, auch die ...

Ich weiß, ich bin „late to the party“, denn mittlerweile ist der 10. Band rund um die Henkerstochter erschienen. Nun, da ich den ersten Teil gehört habe, muss ich schauen, wann ich Zeit finde, auch die anderen zu konsumieren.

Früher habe ich öfter mal einen historischen Roman zur Hand genommen. Obwohl Geschichte in der Schule nicht mein Lieblingsfach war, mochte ich schon immer historische Ereignisse gut eingebettet in tollen Geschichten.

„Die Henkerstochter“ ist ein historischer Krimi und daher nicht ganz mein Gebiet, weil mir Krimis meist zu lasch sind. Ich bevorzuge dann schon eher (Psycho)Thriller.

Doch das vorliegende Werk konnte mich für sich gewinnen - was wahrscheinlich nicht zuletzt am genialen Sprecher lag.

Johannes Steck hat die Geschichte sehr lebendig rüber gebracht. Seine Stimme, die er immer wieder verstellt hat, war super authentisch. Wenn er die Dialekte nachmachte, kaufte ich ihm das 100%ig ab. Allein deshalb würde ich zu „Die Henkerstochter und der schwarze Mönch“ greifen.

Der Plot rund um die Henkerstochter Magdalena ist recht einfach und überschaubar. Am Ende gibt es zwar mehrere Stränge, die zusammenlaufen, doch man verliert sich nicht in ihnen.

Warum es die „Henkerstochter-Saga“ ist, kann ich nicht so ganz nachvollziehen. Sie taucht zwar immer mal wieder auf, doch würde ich ihr persönlich keine Hauptrolle zuschreiben. Vielleicht entwickelt sich das in den kommenden Teilen.

Der Autor hat Gefallen an Ausschmückungen. So lief bei mir während des Hörens ein Kopfkino ab, welches die Erzählung sehr lebendig machte. Daher ist er in meinen Augen eher nicht für Zartbesaitete geeignet. Es gibt einige brutale Szenen, die detailreich geschildert werden.
Aber auch das Leben einer Henkersfamilie zur damaligen Zeit wird überzeugend beschrieben. Erst hinterher habe ich erfahren, dass Oliver Pötzsch selbst ein Nachfahre dieser Dynastie ist. So hatte er exklusiven Einblick in den Beruf und wir erfahren einige Details dazu.

Ich überlege tatsächlich, ob ich mir noch den zweiten Teil gönne, um zu schauen, ob die Saga generell etwas für mich ist oder ob ich direkt zur David-Hunter-Reihe wechsle, die eher meinem Beuteschema entspricht und genauso darauf wartet, von mir gehört zu werden. Mit Johannes Steck als Sprecher kann man sicherlich wenig falsch machen.

In „Die Henkerstochter“ kann man mal reinlesen / -hören, ob das Genre einem liegt. Man braucht jedoch, wie bereits erwähnt, starke Nerven an der ein oder anderen Stelle und zudem Ausdauer, denn zuweilen verliert sich der Verfasser ein wenig. Ich habe mich gut unterhalten gefühlt.

©2024 Mademoiselle Cake

Veröffentlicht am 04.11.2024

✎ Jörg Mühle - Bär und Wiesel 2 Morgen bestimme ich!

Morgen bestimme ich!
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Ich kann gar nicht zählen, wie oft ich die Hasenkindbücher vorlesen musste bzw. wie oft mein Kind mir diese mittlerweile nacherzählt hat. Selbst jetzt noch, mit 6 1/2 Jahren, dürfen die Bücher nicht aus ...

Ich kann gar nicht zählen, wie oft ich die Hasenkindbücher vorlesen musste bzw. wie oft mein Kind mir diese mittlerweile nacherzählt hat. Selbst jetzt noch, mit 6 1/2 Jahren, dürfen die Bücher nicht aus unserem Regal ausziehen, weil sie der Püppi vorgelesen werden.

Als „Morgen bestimme ich!“ bei uns einzog und ich den Autor und Illustrator sah, war ich daher sehr gespannt, ob uns dieses Werk genauso gefallen würde.

In dieser Geschichte werden unglaublich viele Konflikte der Zielgruppe angesprochen:
- Bestimmer sein
- teilen
- Streit
- Kompromisse finden
- etwas gut / schlecht können
- Grenzen wahren

Dabei wirkt das Ganze nicht überladen. Zum einen gibt es angemessen Text auf meist sehr reduzierten, klaren Zeichnungen. Zum anderen wird das Meiste nicht aufgebauscht. Der Konflikt verfliegt, wie oft üblich in diesem Alter, von einem Augenblick zum nächsten.

Auch in der 1. Klasse haben Kinder noch mit diesen Themen zu kämpfen - gerade, weil sich häufig neue Freundschaften bilden. Wir erleben dies gerade hautnah mit und mein Kind muss ebenso lernen, dass Verbundenheiten nicht in Stein gemeißelt sind und sich kontinuierlich (ver)ändern.

Den Satz »Der Dachs gehört dir nicht. […]« finde ich als Erwachsene sehr passend und prägend. Hier geht es vor allem um Grenzen. Gerade die Jüngeren müssen dies erst lernen. Mit so einer klaren Aussage bleibt es sehr schnell im Gedächtnis.

Uns hat das Streitgespräch zwischen Bär und Wiesel gefallen.
Meine Tochter und ich konnten über einige Aspekte sprechen. Insbesondere darüber, welche Gefühle mit den einzelnen Themen verbunden sind - die eigenen und die des Gegenübers. Ich konnte ihr aufzeigen, in welchen Situationen sie selbst bereits Ähnliches erlebt hat. Und sie erarbeitete sich Strategien für die nächsten Male.

Ein weiteres Jörg-Mühle-Buch, welches (erstmal) nicht aus unserem Regal ausziehen darf.

©2024 Mademoiselle Cake

Veröffentlicht am 30.10.2024

✎ Lisa Jackson - Bentz und Montoya 6 Mercy

Mercy. Die Stunde der Rache ist nah
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„Mercy“ ist durch eine Freundin bei mir eingezogen. Sie hatte nur zwei Teile der Reihe und meinte, man könne sie gut nebenbei lesen. Ich hatte durch Zufall das Hörbuch in der Onleihe entdeckt und es damit ...

„Mercy“ ist durch eine Freundin bei mir eingezogen. Sie hatte nur zwei Teile der Reihe und meinte, man könne sie gut nebenbei lesen. Ich hatte durch Zufall das Hörbuch in der Onleihe entdeckt und es damit probiert.

Ich war mir unsicher, ob ich eine Reihe mittendrin anfangen kann, doch da ich keine 5 Bände vorher hören oder lesen wollte und diese auch nicht auszuleihen sind, habe ich es einfach riskiert.

Natürlich verpasst man ein wenig das Leben vom Protagonisten. Doch ich hatte zu keiner Zeit das Gefühl, dass mir irgendetwas fehlen würde.

Die Handlung ist ziemlich in die Länge gezogen. Normalerweise stört mich solch ein Detail bei einem Hörbuch eher weniger, doch hier empfand ich es schon als extrem.
Spannung kam dadurch bei mir überhaupt nicht auf. Das lag vielleicht auch daran, dass ich vieles vorhersehen konnte bzw. vieles von der Autorin selbst vorweg genommen wurde.
Zudem gibt es ständig Wiederholungen, die völlig unnötig sind.

Hinzu kommt, dass die Story für mich an den Haaren herbeigezogen ist.
Da passt vorne und hinten nichts - zumindest nicht, wenn nicht alles konstruiert wäre.
Da trifft ein Zufall auf den anderen. Handelnde Personen haben mehrmals unheimliches Glück, wo es normalerweise keins gibt.

Vom Nebenstrang mag ich eigentlich gar nicht erst anfangen. Der war genauso unpassend. Warum gerade jetzt? Warum nach 12 Jahren? Alles Fragen, die nach Beendigung der Lektüre bestehen bleiben.

„Desire: Die Zeit der Rache ist gekommen“ befindet sich noch auf meinem SuB. Derzeit habe ich kein Verlangen danach, es in die Hand zu nehmen. Aber vielleicht gebe ich der Autorin irgendwann noch mal eine Chance …

©2024 Mademoiselle Cake

Veröffentlicht am 30.10.2024

✎ Swantje Zorn - Die Vorschul-Lernraupe 4 Buchstaben und Laute

Die Vorschul-Lernraupe: Buchstaben und Laute
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Ein letztes neues Abenteuer stand für uns bereit: Buchstaben und Laute mit Finn und Lilo entdecken.

Obwohl meine Tochter bereits mit 3 1/2 anfing, ihren Namen zu schreiben und schon eine Weile alle Buchstaben ...

Ein letztes neues Abenteuer stand für uns bereit: Buchstaben und Laute mit Finn und Lilo entdecken.

Obwohl meine Tochter bereits mit 3 1/2 anfing, ihren Namen zu schreiben und schon eine Weile alle Buchstaben kennt, liebt sie diesen Teil genauso wie die anderen.

Dieses Mal lernen die Kinder:
- Reimwörter
- Anlaute und Auslaute
- Teekesselchen
- Zungenbrecher
- Robotersprache (Silben)
- Ich sehe was, was du nicht siehst … mit Anlauten
- …

Manche Spiele / Aufgaben wiederholen sich in den verschiedenen Teilen. Doch jedes ist individuell angepasst. So begreifen Kinder, dass nicht immer alles nur für eine Sache gilt oder auf eine Weise gespielt werden kann.

Am Schluss repetiert Finn mit seiner Lernraupe, was er an diesem Tag alles gehört hat. Das schult nicht nur das Gedächtnis, sondern bringt mein Kind erneut dazu, dieses und jenes noch einmal zu spielen / machen.

Das war es also: Unser letztes Hörbuch der Reihe rund um Finn und die Lernraupe Lilo. Doch für mein Kind ist es das noch lange nicht gewesen, denn mit Sicherheit werden die Hörspiele noch so einige Male angemacht.

Mich als Mama freut es, dass sie ihren Spaß daran hat und diese Reihe steht nun ganz oben auf meiner Verschenkeliste für Vorschulkinder.

©2024 Mademoiselle Cake

Veröffentlicht am 29.10.2024

✎ Marie-Sabine Roger - Das Labyrinth der Wörter

Das Labyrinth der Wörter
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Ich hatte dieses Buch schon mal gelesen. Ob vollständig, weiß ich nicht mehr. Da ich es endlich vom SuB befreien wollte, habe ich mir kurzerhand das Hörbuch aus der Onleihe geliehen. Nun weiß ich definitiv, ...

Ich hatte dieses Buch schon mal gelesen. Ob vollständig, weiß ich nicht mehr. Da ich es endlich vom SuB befreien wollte, habe ich mir kurzerhand das Hörbuch aus der Onleihe geliehen. Nun weiß ich definitiv, dass es weiterziehen darf …

Mich konnte die Geschichte rund um Germain und Margueritte nicht packen.
Es lag gar nicht so sehr am Schreibstil oder der Ausdrucksweise der Autorin. Diese ist in meinen Augen recht authentisch. Manchmal ein bisschen derb, aber auf alle Fälle ehrlich.
Doch das Geschehen rund um die beiden hat mich einfach nicht gecatcht. Zudem die Darstellung von Germain ist meiner Meinung nach nicht ganz geglückt.

Die Freundschaft zwischen den beiden Protagonisten hätte tiefer gehen müssen. Sie hat mich nicht berührt, war langweilig, fast schon nichtssagend.

Ich hatte mich eigentlich auf eine Reise voller Poesie, vielleicht auch Melancholie eingestellt, an deren Ende ich einige Zitate angestrichen habe. Aber bei mir kam nichts an. Die Gefühle, die beschrieben werden, sind platt. Alles bleibt irgendwie auf der Strecke.

Warum das Buch nach über 15 Jahren noch immer in aller Munde ist, kann ich persönlich nicht nachvollziehen. Mein Regal darf es nun jedenfalls verlassen und eventuell jemand anderem gefallen.

©2024 Mademoiselle Cake