Winteranzug in Echtfelloptik mit „High Neck“ und „Schweiflatz“
„Papa Wundertsich“ – das sind dreißig witzige, gut beobachtete, ereignisreiche und treffsichere Episoden aus dem Leben eines Pferdepapas. Also eines Vaters mit einer reitbegeisterten Tochter. Das ist überraschend ...
„Papa Wundertsich“ – das sind dreißig witzige, gut beobachtete, ereignisreiche und treffsichere Episoden aus dem Leben eines Pferdepapas. Also eines Vaters mit einer reitbegeisterten Tochter. Das ist überraschend lustig – auch für solche, die keine Pferdenärrinnen zum Kind haben, weil Autorin Anja Nehls ihren Glossen einen ironischen Außenblick nicht nur auf die Welt der Reiter, sondern vor allem auf den Alltag in der Familie und Eltern-Töchter-beziehungen wirft.
Papa Wundertsich ist ein liebevoller Vater, etwas passiv und naiv, aber stets bereit, seine Tochter zu unterstützen und glücklich zu machen – und sei es nur mit dem Portemonnaie.
Auch ohne intime Kenntnis des Pferdes als solchem oder Zotteline im Speziellen erheitern die zuerst in der Zeitschrift „Reiten und Zucht in Berlin und Brandenburg-Anhalt“ erschienen Geschichten, etwa wenn sich Papa Wundertsich Sorgen über die Wintertauglichkeit des Großviehs Sorgen macht und die Lösung gegen das Pferdefrieren vorstellt: ein Winteranzug „in Echtfelloptik“ mit „Winterdesign Sibirischer Tiger“ in verschiedenen Ausführungen und Extras wie „High Neck“, „Kreuzbegurtung“ und „Schweiflatz“. Hier nimmt Nehls augenzwinkernd die Reiterbegleitwirtschaft aufs Korn, die auf vielen anderen Seiten auch fröhliche Urständ in Form von modischen Accessoires feiert, die Heranwachsende chic finden.
Begleitet werden die launigen Glossen von entzückenden Tuschezeichnungen von Christine Berghausen, die jedem Kapitel lebendige Szenenbilder beisteuert. Dass diese detailreichen Zeichnungen ganz offensichtlich nicht mit dem Computer erstellt, sondern noch von der Künstlerin eigener Hand hergestellt wurden, macht ihren besonderen Charme aus.
„Papa Wundersich“ bedient ein „special interest“ – aber nicht nur!