Cover-Bild Kirschendiebe
18,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Gerstenberg Verlag
  • Genre: Kinder & Jugend / Kinderbücher
  • Seitenzahl: 240
  • Ersterscheinung: 29.01.2018
  • ISBN: 9783836959971
  • Empfohlenes Alter: ab 10 Jahren
Anke Bär

Kirschendiebe

oder Als der Krieg vorbei war
„Es ist das größte Glück der Welt, dass wir hier gelandet sind. Auch wenn es das größte Unglück der Welt ist, das uns hergebracht hat.“ Lotte wohnt in einem Forsthaus, obwohl ihr Papa gar kein Förster ist. Grund dafür ist der Krieg, der ihrem Vetter Knut den Vater genommen hat und Lehrer Fettig ein Auge. Seit die grässliche Frau Greßmann im Forsthaus das Sagen hat, ist vieles verboten - Kirschenpflücken zum Beispiel. Doch Lotte lässt sich nicht unterkriegen. Wer Kirschen haben will, muss sie eben klauen. Und dass nur Jungs Lederhosen tragen dürfen, sieht sie schon gar nicht ein! Ein Buch, das von einer Kindheit in der Nachkriegszeit erzählt und zu vielen Gesprächen zwischen den Generationen Anlass gibt.

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Veröffentlicht am 11.04.2020

Kindertage einer vergangenen Zeit

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Kirschendiebe der Autorin Anke Bär erzählt die Geschichte der kleinen Lotte, die mit ihrer Familie in einem Forsthaus lebt und ihre Kindheit in der Nachkriegszeit erlebt.

Lotte ist ein aufgewecktes, junges ...

Kirschendiebe der Autorin Anke Bär erzählt die Geschichte der kleinen Lotte, die mit ihrer Familie in einem Forsthaus lebt und ihre Kindheit in der Nachkriegszeit erlebt.

Lotte ist ein aufgewecktes, junges Mädchen, das lieber Lederhosen als Kleider trägt, besser werfen als nähen kann und liebend gerne Zeit mit den anderen Kindern verbringt.

Gemeinsam erleben sie zahlreiche kleine Alltagsabenteuer in der Nähe des Forsthauses. Sie gehen zur Schule, spielen im Schnee und feiern Weihnachten im Kreis der Familie. Genauso wie man sich das Leben eines jungen Mädchens vorstellt. Nur eben ganz anders. Denn Lotte kennt Hunger, muss sich mit Plumpsklos anfreunden und kann nur dann leckere Kirschen naschen, wenn sie diese der Försterfamilie Greßmann stibitzt.

Diese Ähnlichkeit und zugleich Unterschiedlichkeit zwischen Lotte und einem kleinen Mädchen der heutigen Zeit macht einen großen Reiz des Buches Kirschendiebe aus. Es lädt die jungen Lesenden ein, Lottes Leben mit ihrem eigenen zu vergleichen und Fragen zu stellen: an Eltern, Großeltern oder andere, die Erinnerungen an ihre Kindheit teilen wollen.

Anke Bärs Kirschendiebe punktet durch zahlreiche liebevolle Illustrationen, die so aussehen, als wären sie direkt mit Bleistift auf die Seiten gemalt worden. Zusätzlich verfügt das Buch über einen spannenden Anhang, der neben einer Übersicht mit Ereignissen der Nachkriegszeit und einer Liste mit Museen auch zahlreiche Farbabbildungen enthält. Neben Spielzeug und Büchern der Nachkriegszeit finden sich dort auch Fotografien.

Der Schreibstil ist klar und an die Gedankenwelt von Lotte angepasst. Das Buch besteht aus 36 knappen Kapiteln, die sich zum Vorlesen eignen, da sie zumeist für sich stehen können. In diesen gibt Kirschendiebe episodenhaft Einblick in Ereignisse aus Lottes Alltag und Leben.

Doch so liebevoll das Buch illustriert ist, fehlt es der Geschichte an Spannung. Die Kapitel sind für sich genommen gut zu lesen, doch gibt es keinen Bogen, der dazu verleitet, direkt das nächste Kapitel lesen zu wollen.

Das Buch Kirschendiebe ist durch die Illustrationen der Autorin wunderschön gestaltet. Es handelt sich nicht um eine Geschichte, die durch Spannung auffällt, sondern um einen ruhigeren, zu Unterhaltungen anregenden Erzählstil.


Rezension erstmals erschienen auf LizzyNet

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