Atmosphärische und spannende Unterhaltung
Diego und Giulia, ein junges Pärchen, machen einen nächtlichen Ausflug auf die unbewohnte Insel Mozia, am westlichen Rand Siziliens. Gulia will ihrem Freund die Ausgrabungsstätten zeigen, bei denen sie ...
Diego und Giulia, ein junges Pärchen, machen einen nächtlichen Ausflug auf die unbewohnte Insel Mozia, am westlichen Rand Siziliens. Gulia will ihrem Freund die Ausgrabungsstätten zeigen, bei denen sie arbeitet. In der Dunkelheit stolpert Diego über einen leblosen Körper. Es ist Giacomo, ein ehemaliger Freund von Giulia, auf den Diego eifersüchtig war. In der gleichen Nacht verschwand von der Insel auch eine antike Statue. Gehören diese beiden Fälle zusammen?
Nach dem Giulia vor der Polizei ihre Aussage gemacht hat und ein Brief auftaucht, gilt Diego als Hauptverdächtiger. In seiner Not bittet er seinen Vater Luca Santangelo, einen Journalisten, um Hilfe.
Der zweite Handlungsstrang beginnt im Jahr 1914. Er erzählt die Geschichte von Caterina, die als alleinerziehende Mutter großen Anfeindungen ausgesetzt ist. Das Leben ihrer Kinder ist eng mit der traditionellen Thunfischjagd, der Mattanza, verbunden und hat Auswirkungen bis zur Gegenwartsgeschichte.
Die Autorin hat einen sehr flüssigen und bildhaften Erzählstil. Sehr gut habe ich mich in der Handlung zu Recht finden können. Etwas gestört haben mich einige italienische Begriffe, die ich nach sehen musste. Hier wäre ein kleines Glossar hilfreich. Da ich den ersten Band dieser Reihe um Luca Santangelo nicht gelesen habe, traten die Befürchtungen, dass mir etwas fehlt, nicht ein.
Nicht wie meistens üblich, ist die ermittelnde Person ein Kommissar, sondern ein Journalist, der Unterstützung von seiner Freundin Ada bekommt. Die Beschreibungen der handelnden Personen und der Insel waren vielschichtig, so dass ich mir alles gut vorstellen konnte.
Die Geschichten und Legenden von Sizilien und den kleinen Inseln hat Ann Baiano gekonnt in den Ablauf mit einfließen lassen, so dass ich beim Lesen noch viel Interessantes über Sizilien erfahren habe, was mir bisher nicht bekannt war, dabei gab es nie langatmige Passagen. Ich war immer gespannt wie sich der jeweilige Handlungsstrang weiterentwickelte.
Der Krimi hat mir atmosphärische und spannende Unterhaltung geboten.