ganz bezauberndes, nostalgisches Kinderbuch
Die Muhme Mirl lebt am Waldrand; eines Tages findet sie ein Rehkitz mit einem gebrochenen Bein. Als es wieder gesund ist, möchte es zurück in die Natur. Die Muhme läßt es nach Zögern doch ziehen, bleibt ...
Die Muhme Mirl lebt am Waldrand; eines Tages findet sie ein Rehkitz mit einem gebrochenen Bein. Als es wieder gesund ist, möchte es zurück in die Natur. Die Muhme läßt es nach Zögern doch ziehen, bleibt traurig und einsam zurück. Und dann gibt es ein Wiedersehen mit dem Reh und die Geschichte wendet sich.
Bei „Muhmes Rehkitz“ handelt es sich um ein Reprint; das Original ist wohl mehrere Jahrzehnte alt. Bislang kannte ich die Geschichte noch nicht, aber die Art dieses Buches erinnert mich an Bücherschätze meiner Kindheit.
Das Buch ist insgesamt ausgesprochen libevoll und detailverliebt hergestellt und illustriert worden, was bereits mit dem runden Ausschnitt im vorderen Buchdeckel beginnt. Die Geschichte wird als Gedicht erzählt. Die Vierzeiler im Paarreim finde ich sehr einprägsam und ansprechend; als Kind hätte ich sicher schnell Passagen mitsprechen können. Die vielen Bilder lassen, egal ob beim Vorgelesen bekommen oder beim selber „lesen“ viele Details entdecken. Insgesamt vermittelt diese Geschichte tiefere Werte und man merkt ihr an, dass sie aus einer früheren Zeit entstammt; sie ist tiefgründig, vermittelt Gefühle, Verantwortungsbewußtsein und zeigt, dass man manchmal loslassen muss, damit dann doch alles wieder gut werden kann.
Mir gefällt dieses nostalgische Kinderbuch ausgesprochen gut; ich denke, nicht nur die, die es aus ihrer Kinderzeit her kennen und seitdem lieben, wird es in seinen Bann ziehen und verzaubern.