Langatmig ab der Mitte
Madrid im Jahre 2012:Die Stadt ist gezeichnet von Arbeitslosigkeit,die vor allem die Jugendlichen der Stadt betrifft.Ana, genannt Anita ist eine davon. Eigentlich Vorschullehrerin, lebt sie notgedrungen ...
Madrid im Jahre 2012:Die Stadt ist gezeichnet von Arbeitslosigkeit,die vor allem die Jugendlichen der Stadt betrifft.Ana, genannt Anita ist eine davon. Eigentlich Vorschullehrerin, lebt sie notgedrungen immer noch bei ihren Eltern Oscar und Blanca.Bruder Angel ist vor der Arbeitslosigkeit nach Deutschland geflüchtet und Anita vermisst ihn sehr.
Als die Eltern von Anita unerwartet sterben, flüchtet sie in andere Rollen,verkleidet sich mal als Blanca, dann wieder als Angel. Völlig in ihrer neuen Welt gefangen, driftet sie in die Vergangenheit ab und entdeckt, dass Etliches bei ihren Eltern nur Fassade war.
Toll.Habe ich mir gedacht.Eine Geschichte, die die Jugendarbeitslosigkeit thematisiert. Noch dazu in meinem Lieblingsland Spanien...doch leider wurde dieses Thema zwar zu Beginn auf eindrückliche Weise thematisiert, doch gegen Mitte fallen gelassen wie eine heisse Kartoffel.
Statt dessen driftet Anita völlig in den Wahnsinn ab.Sie lebt in ihren Verkleidungen das Leben der Mutter bzw. versucht die zarte Liebe zwischen Angel und seiner Freundin zu kitten. Wie das funktionieren soll, dass Anita ohne von dieser Freundin oder den Bekannten und Nachbarn der Eltern erkannt zu werden in andere Rollen schlüpft ,ist die grosse Frage, die ich mir auch nach Beendigung des Buches noch stelle. Zudem sind die toten Eltern, in der Hitze des Sommers in Madrid wochenlang im Schlafzimmer...und niemand riecht das?Weitere Baustelle!In Sachen Logik steht die Geschichte auf wackeligen Füssen.
Anita wühlt in den Briefen und dem Smartphon ihrer Mutter und schreibt sogar Rezensionen an Stelle ihres Vaters um deren Tod zu vertuschen. Diese Briefe/Berichte und die Rezension sind seitenweise wieder gegeben und hier hat sich bei mir leider Langeweile eingestellt.
Leider verliert sich die Autorin immer wieder in Nebengeschichtchen, deren Sinn ich nicht einordnen konnte und die die Story sehr langatmig machen.
Schade, ein bisschen weniger reingedrückte Themen(Jugendarbeitslosigkeit, Vergangenheit Eltern, Liebe zu Literatur, Bruder in Deutschland, in andere Rollen schlüpfen,Adoption einer Schildkröte,...) und das Buch hätte mich mehr gefesselt.Dazu kommt noch das total unbefriedigte
Ende!!!