Freundschaft für immer?
Was bleibt, wenn du gehstEinst waren sie eine eingeschworene Clique ... zu Studienzeiten waren Nathalie, Dan, Andrew, Lilah und Jen gute Freunde. Nach einem tragischen Unglück und im Laufe der Jahre haben sie sich jedoch aus den ...
Einst waren sie eine eingeschworene Clique ... zu Studienzeiten waren Nathalie, Dan, Andrew, Lilah und Jen gute Freunde. Nach einem tragischen Unglück und im Laufe der Jahre haben sie sich jedoch aus den Augen verloren.
16 Jahre später bittet Jen alle in das Haus in Frankreich, in dem sie viele Sommerurlaube zusammen verbracht haben. Ein Schneesturm fesselt die ehemaligen Freunde an das Haus, obwohl einige am liebsten gleich wieder abgereist wären.
So müssen sie sich Schuld und Vergebung rund um das Unglück, aber auch ihrer zerbrochenen Freundschaft stellen.
Erst habe ich gedacht, diese Geschichte ist eine, wie sie das Leben so spielt. Im Mittelpunkt beste Freunde, die sich auseinander entwickelt haben, unterschiedliche Leben führen und nach dem Studium halt keine Berührungspunkte mehr haben. Doch was Amy Silver da bietet, geht tiefer, viel tiefer. Ohne zu viel zu verraten zu können, nur so viel: Nathalie, Dan, Andrew, Lilah und Jen teilen ein traumatisches Erlebnis, das sie in diesem letzten Sommer vor 16 Jahren überrollt hat. Ein Erlebnis, an dem sie immer noch nagen und mehr oder weniger alle beteiligt waren.
Dank eines Schneesturmes müssen sie sich mit diesem Trauma, aber auch mit sich und dem Gegenüber auseinandersetzen. Sie merken dabei, dass einerseits die Karten betreffend Freundschaft neu gemischt sind, sehen aber auch vieles anders als in der Jugendzeit. Briefe und Mails, die ab und zu eingefügt wurden, zeigen die Korrespondenz zwischen einzelnen Figuren und diese sind sehr aufschlussreich. Kurze Kapitel, die in der Vergangenheit angesiedelt sind, rollen nach und nach das traumatische Geschehen auf.
Die Idee ist sicher nicht neu. Freunde, die sich zusammenraufen und Erlebtes aufarbeiten müssen und aus den verschiedensten Gründen nicht wegkönnen. Amy Silver hat die Figurencharakterisierung und das Beziehungsgeflecht so gestaltet, dass die einzelnen Dialoge und die Beziehungen untereinander interessant sind. Etwas unruhig empfand ich die Sprünge in den Zeiten, anhand der Kapiteln der Vergangenheit und der Briefe und Mails. Hier geht es wirklich chaotisch und bunt hin und her und dadurch hatte ich oft meine Probleme zu erfassen, wo die Handlung gerade steckt. Sehr emotional wurde der Schluss gestaltet, wo eine Wende, die ich nicht habe kommen sehen, die Freunde verbindet.