Cover-Bild Eine Oma für Fridolina
10,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Arena
  • Genre: Kinder & Jugend / Vorlesebücher
  • Seitenzahl: 64
  • Ersterscheinung: 28.06.2018
  • ISBN: 9783401710990
  • Empfohlenes Alter: ab 5 Jahren
Anna Lott

Eine Oma für Fridolina

Nikolai Renger (Illustrator)

Morgen ist Oma-Tag in der Kita und alle Kinder bringen ihre Oma mit. Nur Fridolina nicht, denn ihre Oma Rita ist schon lange tot. Ungerecht ist das! Die anderen Kinder erzählen von Omas, die in Flugzeugen durch den Himmel düsen, von Omas, die Riesenkuscheltiere verschenken oder von Omas, die mit ihren Gebissen klappern. Kurzerhand macht Fridolina sich auf die Suche nach der perfekten Oma. Dabei lernt sie nicht nur eine ganze Menge über Omas, sondern vor allem über sich selbst. Und was das Beste ist: Fridolina stellt fest, dass ihre Oma Rita sich so klein machen kann, dass sie in ihrem Herzen Platz hat!

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.11.2019

Eine wunderschöne Geschichte über ein trauriges Familien-Thema, kindgerecht und einfühlsam. Lebhaft und modern illustriert.

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Inhalt:
In der Kita gibt es einen besonderen Tag, ganz speziell für alle Omas und Enkel*innen, denn an diesem tollen Tag darf jedes Kind seine Oma mit in den Kindergarten bringen.

Alle Kinder freuen ...

Inhalt:
In der Kita gibt es einen besonderen Tag, ganz speziell für alle Omas und Enkel*innen, denn an diesem tollen Tag darf jedes Kind seine Oma mit in den Kindergarten bringen.

Alle Kinder freuen sich. Nur Fridolina nicht!
Denn ihre Oma Rita ist gestorben als Fridolina noch ein Baby war.

Doch während die anderen Kinder von ihren Piloten-Omas, deren lila Haaren, riesigen Geschenk-Kuscheltieren oder tollen Backkünsten berichten, macht sich Fidolina auf die Suche nach der perfekten Oma ...



Covergestaltung/llustrationen:

Bereits das Cover zeigt Fridolina hoffnungsvoll und fröhlich lächelnd beim Tagträumen: Omas, die Kekse backen, Flugzeug fliegen, riesengroße Geschenke überreichen.

Zuallererst werden - im Vor- und Nachsatz identisch - Fridolina und die anderen Mitwirkenden namentlich und mit Portrait-Foto vorgestellt.

Auf jeder Doppelseite finden sich ein bis zwei bunte Illustration (teils halb- mal ganzseitig), um die Handlung aufzugreifen. Hin und wieder liegt der jeweilige Text inmitten eines Bilder, stört aber nicht beim Betrachten.

Wir haben schon mehrere von Nikolai Renger illustrierte Kinderbücher gelesen und der comicähnliche, moderne und lockere Zeichenstil gefällt uns.

Insbesondere die Gestaltung der Tiere, z.B. der Ameisen und der des Riesen-Pinguins, kommt gut an. Trotz rosiger Wangen wirken die Personen nicht niedlich.


Altersempfehlung:

ab 5 Jahre (zum Vorlesen)
oder für geübte Leser von 6 bis 8 Jahren, denn das Schriftbild ist klein und die Schriftart schwer zu lesen.



Mein Eindruck:

Sobald Fridolina an den bevorstehenden Oma-Tag in der Kita denkt, bekommt sie ein unangenehmes Ameisen-Kribbelgefühl im Bauch. Ein sehr gelungener Vergleich, der sich wie ein roter Faden durch die Handlung zieht.

Neben der altersgerechten Herangehensweise an das Thema "Tod"
gefällt mir sehr gut, dass kindgerecht zusätzlich die Familienverhältnisse erläutert werden (Fridolinas Freund Henry beispielsweise hat fünf Omas, d.h. zwei normale Omas, zwei Uromas und eine Ururoma) und auch ein Exkurs zur Vererbung Platz findet (Fridolina hat wie auch ihre Mama die Ohren von Oma Rita geerbt und ein Muttermal).

Auch der Streit der Kinder, ob tote Omas unter der Erde (wie ein Maulwurf) oder im Himmel wohnen, ist sehr gut dargestellt. Viele der typischen Kinderfragen (Sitzt Oma auf der Wolke?) werden in der Handlung aufgegriffen und von den Charakteren selbst, d. h. aus kindlicher Sicht beantwortet.

Trotz des ernsten Themas ist die Geschichte dezent humorvoll geschrieben.
Für ein Schmunzeln sorgt z.B. die Frage, ob Ururoma Tiffy, deren Gebiss neben ihr auf dem Sofatisch liegt, schon tot ist. Schließlich sagen die Erwachsenen immer, dass jemand tot ist, wenn er ganz fest einschläft. Henry jedoch erklärt Fridolina, dass Ururoma Tiffy lebt solange sie noch atmet.

Fridolinas Idee, sich einfach eine von Henrys fünf Omas auszuleihen, ist so einfach wie genial, nur dass das mit viel Witz und Augenzwinkern beschriebene Oma-Casting anders läuft als beabsichtigt.

Die Charaktere sind liebenswert gestalten. Man leidet mit der kleinen Fridolina zu Beginn mit und später bewundert man sie für ihren Mut und ihre Initiative, sich selbst eine Oma zu suchen.
Wie erwachsen doch ihre Einsicht ist, dass alle Leih-Omas kein gutes Bauchgefühl bei ihr auslösen, da es Henrys und nicht ihre eigenen Omas sind.

Und trotzdem findet sie mit Hilfe ihrer Mutter einen ganz besonderen Weg, wie ihre Oma dennoch immer bei ihr sein kann.



Fazit:

Eine wunderschöne Geschichte über ein wichtiges aber trauriges Familien-Thema (und man hofft, sie nie zu brauchen), kindgerecht und einfühlsam geschrieben mit ein wenig Humor.
Zudem lebhaft und modern illustriert.

Am Ende hat man ein warmes Gefühl im Bauch und ein Trähnchen im Auge!

Fridolinas Geschichte bildet eine gute Basis für Fragen nach verstorbenen Verwandten und ähnliche Familiengespräche.


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Rezensiertes Buch "Eine Oma für Fridolina" aus dem Jahr 2018