Emotionale Achterbahnfahrt!
Als Rabbit Hayes stirbt, hinterlässt sie eine große Lücke im Leben aller Familienmitglieder und Freunde. Sie müssen alle lernen, mit dem Leben ohne Rabbit klarzukommen und weiterzuleben. Wem die ganzen ...
Als Rabbit Hayes stirbt, hinterlässt sie eine große Lücke im Leben aller Familienmitglieder und Freunde. Sie müssen alle lernen, mit dem Leben ohne Rabbit klarzukommen und weiterzuleben. Wem die ganzen Charaktere aus „Die letzten Tage von Rabbit Hayes“ ans Herz gewachsen sind, hier können sie sie wiedertreffen und mit ihnen die Zeit nach dem Tod von Rabbit erleben.
Rabbit hat es geschafft, sie hat losgelassen und ist gestorben, begleitet von ihrer Familie und ihren Freunden. Doch was kommt nun?
Juliet ist gerade 12 und hat ihre Mutter verloren. Rabbit hat ihren Bruder Davey darum gebeten, sie zu sich zu nehmen. Doch dieser kämpft mit seinen Selbstzweifeln, wie er das überhaupt schaffen soll. Dazu kommt, dass er in Amerika wohnt und Juliet so auch noch ihre Heimat, Familie und Freunde zurücklassen muss.
Grace geht mir in diesem Buch sehr nahe, denn kurz nach dem Tod Rabbits erfährt sie, dass sie ebenfalls das Gen hat und somit die Gefahr besteht, dass sie das gleiche Schicksal ereilen kann, wie Rabbit. Doch wie soll sie sich entscheiden? Ich konnte mich voll und ganz in ihre Situation hinein fühlen und war sehr bewegt, da ich genau wie sie empfunden hätte. Oft genug hatte ich bei ihren Erlebnissen einen Kloß im Hals.
Für die Eltern steht eine schwere Bewährungsprobe auf dem Spiel, denn wo der eine sich zurückzieht und in die Kirche geht, ist es bei Molly genau andersrum. Sie verliert ihren Glauben, geht nach draußen und möchte helfen, doch mit ihrer direkten Art kommt sie nicht immer gut an. Die Differenzen werden immer größer.
Auch die Freunde versuchen jeder auf seine ganz eigene Art mit dem Verlust zurechtzukommen und es gibt auch positive Entwicklungen, die dem Hörer zeigen, dass auch nach so einem Ereignis noch schöne Dinge passieren.
Anna McPartlin hat hier ein wunderschönes Buch geschrieben. Da das erste doch schon etwas her war, dauerte es ein kleines bisschen, bis ich bei allen Personen wieder die richtige Zuordnung gefunden hatte.
Sie gibt den Menschen Mut. Mut dafür, nach einem solchen Schicksalsschlag nach vorne zu schauen. Doch der Weg dorthin ist für jeden mit vielen Gefühlen wie Ängsten, Wut und Verzweiflung gespickt. Genau diese Emotionen konnte man hier zu jeder Zeit spüren. Es war ein Wechselbad der Gefühle, von den Erinnerungen, die immer wieder hervorgeholt wurden, dem Moment des Abschieds und die lange Zeit, die es braucht, bis man wieder mit Freude nach vorne schaut und mit sich selbst im Reinen ist. Es zeigt auch, wie schwer es für eine Familie sein kann, das eigene Kind, die Schwester oder die Mutter gehen zu lassen. Wie kommt man mit einer solchen Tragödie klar und ab wann schafft man es, wieder Hoffnung zu haben?
Die Geschichte wird aus der Perspektive der verschiedenen Protagonisten erzählt und so kann man die Gefühle und Gedanken aller gut nachempfinden.
Ich mochte dieses Hörbuch sehr und es lag auch an der Hörbuchsprecherin Nina Petri, die die sehr einfühlsame Geschichte mit viel Herzblut gelesen hat. Es war zu jedem Zeitpunkt toll, ihr zu lauschen, da sie die Empfindungen perfekt zum Hörer bringen konnte.
Man hört bis zum Ende gespannt zu. Lässt sich in die Familie Hayes ziehen und ich muss sagen, ich habe mit ihnen gefühlt, gelitten, gelacht und gehofft. Es gefiel mir fast ein bisschen besser als das erste Buch. Unbedingte Hörempfehlung.