Das Leben und der Tod
„Ich weiß, es war nur unsere kleine, für andere bedeutungslose Welt, die der Tod ausgelöscht hat, aber für uns war sie groß und umfassend wie das Universum. (S. 140)
Jerome und seine Ex-Frau leben auf ...
„Ich weiß, es war nur unsere kleine, für andere bedeutungslose Welt, die der Tod ausgelöscht hat, aber für uns war sie groß und umfassend wie das Universum. (S. 140)
Jerome und seine Ex-Frau leben auf zwei Kontinenten. Über 15 Jahre führen sie trotz Scheidung eine Fernbeziehung. In dieser Zeit sind sie sich mitunter sehr nah, entfernen sich aber auch oft wieder gänzlich voneinander. Gerade als sie bemerken, dass ihnen die Zeit davon zu laufen beginnt und sie einen wirklichen Neuanfang starten wollen, stirbt Jerome überraschend.
Anna Migutsch beschreibt in ihrem Roman das erste Jahr nach Jeromes’ Tod aus Sicht seiner Frau. Sie beschreibt ihre Gefühle und Gedanken, den schwierigen Umgang mit dem verbleibenden Umfeld von Jerome, ihre Hoffnungen, ihre Träume, den Verlust, das Versäumte und die Schmerzen die man sich im Laufe eines gemeinsamen Lebens bereitet.
Dabei gelingt es der Autorin über die Beleuchtung der Geschehnisse hinaus auch die Charaktere und deren Eigenschaften zu erläutern sowie deren persönliche Entwicklungen darzustellen. Die LeserInnen erhalten dadurch einen berührenden Einblick, insbesondere in die Seele der Protagonistin.
Ein wunderbares Buch, das uns erfüllt aber auch aufwühlt und uns die Vielfalt des Lebens näherbringt.