Großer Lese-Spaß
Stümmelchen - Oder: Eine Geschichte, die jemand noch nicht schrieb
von
Anna Ratsche
Cover:
Das Cover bildet die Protagonistin namens Stümmelchen ab.
Ich hatte eigentlich erwartet, dass ich aufgrund ...
Stümmelchen - Oder: Eine Geschichte, die jemand noch nicht schrieb
von
Anna Ratsche
Cover:
Das Cover bildet die Protagonistin namens Stümmelchen ab.
Ich hatte eigentlich erwartet, dass ich aufgrund des Covers wieder bei Insta und FB gemeldet werde. Ist aber diesmal ausgeblieben.
Zurück zum Cover: Joah, hat damit einen Bezug zur Geschichte.
Inhalt:
Es war einmal ein Waisenkind, das Stümmelchen genannt wurde.
Es lebte aufgabenlos und verlassen in einem kleinen Dorf in einem finsteren Wald.
Schon bei ihrer Geburt segnete ihre Mutter das Zeitliche.
Kurz darauf wurde sie dann auch von ihrem Vater im Stich gelassen, den es bei einem heldenhaften Kampf mit einem Walddämon dahingerafft hatte.
So fristete Stümmelchen ihr tristes Dasein.
Trotz ihrer fehlenden Hände – da waren ja nur die Stummel – machte sich Stümmelchen auf die Suche nach einer Aufgabe, um sich in die Gemeinschaft einzubringen.
Doch sie erfuhr immer mehr Ausgrenzung und Ablehnung im Dorf.
Gott und die Autorin schienen offensichtlich ein Problem mit Stümmelchen zu haben.
Zu allem Überfluss wartete auch noch der fiese Dämon im Wald auf sie.
Doch warum wollte er unbedingt Stümmelchen?
Und dann überschlugen sich die blutigen Ereignisse.
Meinung:
Ihr findet den Klappentext etwas skurril?
Ja, das ist die Geschichte auch.
Eine sehr abgefahrene Story um die Protagonistin Stümmelchen und das Dorf in dem sie lebt mit all seinen Geheimnissen und deren Geschichte sich bis zum Ende extrem steigert.
Klingt etwas märchenhaft?
Dann lasst mich euch euch sagen, das ist es nicht.
Es gibt jede Menge Blut und andere Körperflüssigkeiten, grausame Morde, Nebengeschichten, die nicht zur eigentlichen Geschichte gehören und an Absurdität kaum noch zu überbieten sind ( ich lache immer noch über die fette Biene ... ), mutierte Dorfbewohner mit seltsamen Kräften / Eigenschaften, die Suche nach einem Vornamen und ein großes böses Geheimnis.
All das auf nur 120 Seiten?
Ja! Die Story ist herrlich schräg und irgendwie … klebrig-glitschig.
Zwischen all dem Absurdem gibt es tatsächlich einen roten Faden, eine richtige Geschichte voller Ironie, Sarkasmus, schwarzem Humor und Skurrilität so mutig-frech und unterhaltsam geschrieben, dass ich es bis zum grandiosen Ende nicht mehr beiseite gelegt habe.
Fazit:
Stümmelchen ist nichts für zarte Gemüter.
Bizarro Fiction ist in Deutschland nicht so sehr verbreitet, eben weil es recht speziell ist.
Ich mag es sehr und werde den Verlag und die völlig durchgeknallte Autorin im Auge behalten.
Kurzum: Mir hat es sehr gefallen und ich hatte meinen Spaß.
Empfehlung:
Für alle, die das Genre Bizarro Fiction kennen und etwas damit anfangen können und für alle die mal etwas anderes lesen möchten und das Genre mal ausprobieren wollen und nicht zu zart besaitet sind ( in jeglicher Form ), absolut empfehlenswert.
Von mir gibt´s:
5 von 5 Sterne