Drei Freunde gegen den Tyrannen
Max ist zwölf, lebt seit kurzem in dem unglaublich langweiligen Kaff Bittie Cross und will eigentlich nur zurück nach London, wo seine Mutter und er vorher gelebt haben. Seinen Vater hat er nie kennengelernt, ...
Max ist zwölf, lebt seit kurzem in dem unglaublich langweiligen Kaff Bittie Cross und will eigentlich nur zurück nach London, wo seine Mutter und er vorher gelebt haben. Seinen Vater hat er nie kennengelernt, der verschwand um den Zeitpunkt seiner Geburt herum. Doch plötzlich findet er einen merkwürdigen Briefumschlag aus einem seltsamen Material mit einer noch merkwürdigeren Brille darin und der Adresse seines Vaters auf dem Briefumschlag. Es sind Ferien, ihm ist langweilig, er hat einen Plan: seinen Vater finden. Bestimmt wäre das auch ganz einfach - wenn er nicht plötzlich Emma treffen würde, dieses seltsame Mädchen. Als ihretwegen die Brille in den Brunnen fällt, klettern die beiden hinterher. Und in dem Brunnen geraten sie durch einen Spalt in einen Strudel, der sie in eine andere Welt zieht: Seeland. Dort gibt es hilfreiche Pilzsammler, skurrile Sachen, Nahrung und Technik, noch skurrilere Menschen, tapfere Quallen, Seejungfrauen, Meeresungeheuer, Piraten - und einen Tyrannen, der diese Welt unterdrückt. Ausgerechnet hier stößt Max auf eine Spur seines Vaters ...
Mal davon abgesehen, dass die Autorin hier ein extremes Ideenfeuerwerk zündet, gefällt mir, wie sie es schafft, immer wieder auf den Wert von Freundschaft und Zusammenhalt hinzuweisen, ohne dabei den nervigen Zeigefinger zu erheben. Max und Emma lernen u. a. Ari kennen, der auf der Suche nach seiner Familie ist, und gemeinsam mit ihm erleben sie Abenteuer, die nur durch die Einfälle oder Erfahrungen aller drei Protagonisten lösbar oder zu überleben sind. Auch wenn sie mal unterschiedlicher Meinungen sind, finden sie immer wieder zusammen und machen weiter, beweisen Mut und Einfallsreichtum auch in aussichtslosen Situationen. Natürlich ist es kind- oder jugendgerecht; dass manche Sachen so normalerweise nicht funktionieren ist logisch. Trotzdem ist die Message klar: nie aufgeben, durchbeißen, weitermachen, zusammenhalten. Echt cool gemacht. Und der Sprecher, dem es gelang, allen Personen eine eigene Stimme zu verschaffen, tat ein Übriges, um dieses Buch zu einem Monatshöhepunkt werden zu lassen. Empfehlung meinerseits.