Der Roman „Geschürte Angst“ von Anna Snoekstra gewährt uns tiefe Einblicke in die Abgründe der Menschen in dem Ort Colmstock. Rose Blackey, eine junge Frau, wünscht sich nichts sehnlicher, als Journalistin zu werden und dem trübsinnigen Ort den Rücken zu kehren. Dafür ist ihr jedes Mittel recht.
Rose wohnt zusammen mit ihren jüngeren Halbgeschwistern, den Zwillingen Scott und Sophie und dem Nesthäkchen Laura, bei ihrer Mutter und ihrem Stiefvater. Sie arbeitet bei Eamon's, einer Polizistenkneipe. Verzweifelt versucht sie, ein Volontariat in der Stadt zu bekommen, erhält aber eine Absage nach der anderen. Als auch noch ihr Stiefvater und ihre Mutter von ihr verlangen, dass sie auszieht, ist Rose verzweifelt. Ihre beste Freundin Mia scheint die einzige zu sein, die zu ihr hält.
Als mehrere Kinder im Ort geheimnisvolle Puppen erhalten, die den Kindern zum Verwechseln ähnlich sehen, nutzt Rose ihre Chance. Sie verfasst einen reißerischen Artikel und schickt diesen an ein Revolverblatt. Zu ihrer Freude wird der Artikel angenommen und veröffentlicht. Ganz schnell wird klar, dass sie sich damit im Ort keine Freunde macht. Was zunächst ganz harmlos schien, erhält durch den Artikel von Rose auf einmal eine andere Bedeutung. Die Menschen in Colmstock haben plötzlich Angst um ihre Kinder, der Polizei wird vorgeworfen, dass sie Informationen zurückhält.
Im Laufe der Ermittlungen wegen der Puppen kommen zwangsläufig Informationen über Bewohner von Colmstock ans Licht, die diese lieber nicht preisgegeben hätten. Rose muss erkennen, dass auch in ihrer eigenen Familie dunkle Geheimnisse lauern. Trotzdem scheinen die Ermittlungen nicht weiterzukommen, Rose fürchtet um ihren Erfolg. Da greift sie zu Mitteln, die sie sehr bald bitterlich bereuen wird, auch wenn sie zunächst scheinbar zum Erfolg führen.
Viele Menschen im Umfeld von Rose zeigen im Laufe der Geschichte ihren wahren Charakter. Bei manchen zeigt sich überraschend eine gute Seite, andere enttäuschen.
Die Geschichte ist sehr spannend erzählt. Vor allem am Schluss konnte ich das Buch überhaupt nicht mehr weglegen. Die Autorin schafft es , die schlechte wirtschaftliche Lage in Colmstock und die trostlose Situation der Bürger dort gut darzustellen und Spannung aufzubauen. Leider war die Handlung teilweise aber sehr verworren, auch unglaubwürdig. Zu viele verschiedene Erzählstränge, ich hatte manchmal Mühe, Wichtiges von Unwichtigem zu unterscheiden. Ich habe das Buch trotzdem sehr gern gelesen und kann es auch weiterempfehlen.