Eher für Fans japanischer Settings; zu wenig Rokuganfeeling
Der Roman ist eine schöne Geschichte mit japanischem Setting, was auch nicht verwunderlich ist, denn die Welt von Rokugan ist ein Gemisch aus ostasiatischen Klischees und sehr, sehr Japan lastig.
Schön ...
Der Roman ist eine schöne Geschichte mit japanischem Setting, was auch nicht verwunderlich ist, denn die Welt von Rokugan ist ein Gemisch aus ostasiatischen Klischees und sehr, sehr Japan lastig.
Schön ist auch das Spiel mit der Auffassung von Ehre, die in dieser Welt der Krieger einen hohen Stellenwert hat. Es war auf dem ersten Drittel für mich jedoch auch das Manko, da die zahlreichen Innenansichten und Darstellungen der Gedankengänge der Charaktere so gar nichts zum Rokuganfeeling beitrugen. Lediglich die Zugehörigkeit der Charaktere zum Krabben-Klan (und nein, anders als im dem Covertext ist Haru kein Mitglied der Familie Hida, sondern der kleineren Familie Kakeguchi) reicht nicht aus, um ein entsprechendes Feeling zu garantieren.
Je mehr die Handlung nach über 100 Seiten aber dem Höhepunkt der äußeren Handlung, dem Kampf gegen das Böse aus den Schattenlanden entgegengeht, um so mehr Rokuganfeeling baut sich dann auf. Das Spiel aus inneren Konflikten zwischen den einzelnen Familien sowie der Kampf gegen die Kreaturen der Schattenlande, die bedrohliche Szenarien aufbauen – genau das macht Rokugan aus. Leider kommt der Autor erst sehr spät genau dort hin.
Unter dem Strich bleibt „Fluch der Ehre“ ein sehr gut zu lesender Roman für alle die japanische Settings im Stil Kurosawas gemischt mit Mythologie mögen. Spielern von Legend of the Five Rings möchte ich jedoch raten mit nicht zu hohen Erwartungen an das Buch zu gehen. Es ist in Bezug auf die Welt von Rokugan ganz nett, aber bei weitem noch ausbaufähig.