Cover-Bild Die Herrin von Wildfell Hall
15,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Insel Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Klassisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 653
  • Ersterscheinung: 17.11.2008
  • ISBN: 9783458351023
Anne Brontë

Die Herrin von Wildfell Hall

Angelika Beck (Übersetzer)

Helen heiratet gegen alle Widerstände den gutaussehenden Arthur. Doch schon bald nach der Hochzeit stellt er sich als Schürzenjäger und Trunkenbold heraus, der von Helen Gehorsam und Nachsicht erwartet. Helen verläßt ihren Mann und behauptet sich gegen die gesellschaftlichen Konventionen ihrer Zeit als alleinstehende Frau.
Anne Brontë plädiert mit diesem Meisterwerk für die Gleichberechtigung der Frau in der Ehe.

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

  • Dieses Buch befindet sich bei campinos in einem Regal.

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.05.2017

einfach nur toll geschrieben

0

Augenblicklich bin ich viel zu ehrfürchtig, um eine angemessene Rezension dieses Buches zu schreiben. Anne Bronte ist genial! "Die Herrin von Wildfell Hall" deckt dermaßen ungeschminkt die krasse Ungleichbehandlung ...

Augenblicklich bin ich viel zu ehrfürchtig, um eine angemessene Rezension dieses Buches zu schreiben. Anne Bronte ist genial! "Die Herrin von Wildfell Hall" deckt dermaßen ungeschminkt die krasse Ungleichbehandlung der Geschlechter im 19. Jahrhundert auf, dass der damaligen Veröffentlichung ein Aufschrei der Empörung von Seiten der etablierten Kritik folgte.

Während Anne Bronte in ihrem ersten Roman "Agnes Grey" die Verhältnisse der gehobenen Gesellschaftsschicht noch aus Sicht der untergebenen Hauslehrerin schildert, versetzt sie den Leser in ihrem zweiten Roman in die Gefühlswelt der "Herrin". Den Kunstgriff, den Roman ausschließlich aus Briefen und Tagebuchaufzeichnungen der beiden Protagonisten zusammenzusetzten, beherrscht sie gekonnt.

Es gelingt mir nicht wirklich, mehr Stichhaltiges über den Inhalt zu schreiben, ohne zu viel zu verraten (genausowenig wie es mir gelingt, die Pünktchen auf dem "e" von "Bronte" zu erzeugen); daher lasse ich es. Der unvoreingenommene Leser lässt sich am besten selber vom Verlauf überraschen, so wie es mir auch ergangen ist.

Selbstverständlich handelt es sich um Literatur des 19. Jahrhunderts, für die man eine gewisse Offenheit mitbringen muss, da das Zeitgefühl von Lesern und Autoren damals noch nicht von Filmschnitten und Flashbacks geprägt war, sondern von Kutschenfahrten und Spaziergängen. Und noch eine weitere Warnung sei ausgesprochen: während einige Zeitgenossen einst den Roman als unverblümt und unmoralisch empfanden, wird der heutige Leser einiges möglicherweise moralisierend finden oder gewisse Empfindlichkeiten oder Umständlichkeiten des Denkens vielleicht aus heutiger Sicht nicht genügend nachvollziehen können. Wer sich hier aber ein Minimum an Toleranz zutraut, dem empfehle ich wärmstens, sich an diese spannende, revolutionäre und immer wieder überraschende Lektüre zu wagen.

Es sei noch angemerkt, dass sich in der leider vergriffenen Manesse-Ausgabe ein sehr lesenswertes Nachwort von David Wells befindet.