Cover-Bild Die Schauspielerin
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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Penguin
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 304
  • Ersterscheinung: 23.03.2020
  • ISBN: 9783328601340
Anne Enright

Die Schauspielerin

Roman
Eva Bonné (Übersetzer)

Ein großer Roman über die unstillbare Sehnsucht nach Anerkennung

Kann man seine Mutter wirklich kennen? Norah blickt zurück auf das Leben ihrer Mutter, der einst gefeierten Schauspielerin Katherine O’Dell, die es von den irischen Dorfbühnen bis nach Hollywood geschafft hat. Doch mit zunehmendem Alter verblasste ihr Stern, sie betäubte sich mit Alkohol und Tabletten, bis es eines Tages zu einem bizarren Skandal kam: Ohne Vorwarnung schoss sie auf einen Filmproduzenten. Jeder Augenblick in Katherines Leben war große Geste, und Norah war ihr Publikum. Wer aber war diese Frau, die alles für die Kunst gab, deren Beziehungen kalt waren – und warum erzählte sie Norah nie, wer ihr Vater ist?

»Die Schauspielerin« ist ein eindringliches Buch über die so starke und doch auch so verwundbare Beziehung zwischen Mutter und Tochter - frappierend ehrlich, scharfzüngig und augenzwinkernd erzählt.« SWR-Bestenliste Juli/August 2020.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.05.2020

Fantastisch und einzigartig! So muss gute Literatur sein!

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Kann man seine Mutter wirklich kennen? Norah blickt zurück auf das Leben ihrer Mutter, der einst gefeierten Schauspielerin Katherine O’Dell, die es von den irischen Dorfbühnen bis nach Hollywood geschafft ...

Kann man seine Mutter wirklich kennen? Norah blickt zurück auf das Leben ihrer Mutter, der einst gefeierten Schauspielerin Katherine O’Dell, die es von den irischen Dorfbühnen bis nach Hollywood geschafft hat. Doch mit zunehmendem Alter verblasste ihr Stern, sie betäubte sich mit Alkohol und Tabletten, bis es eines Tages zu einem bizarren Skandal kam: Ohne Vorwarnung schoss sie auf einen Filmproduzenten. Jeder Augenblick in Katherines Leben war große Geste, und Norah war ihr Publikum. Wer aber war diese Frau, die alles für die Kunst gab, deren Beziehungen kalt waren – und warum erzählte sie Norah nie, wer ihr Vater ist?



Mein Fazit:

WOW! Endlich mal wieder ein richtig toller Roman! Eine fabelhafte Autorin!

Die Geschichte der Schauspielerin, die alles macht um in aller Munde zu bleiben und am Ende einfach auf jemanden schießt. Scheinbar aus heiterem Himmel. Auf der Suche nach der wahren O"Dell, sucht ihre Tochter nach dem Tot dieser nach Antworten. Wer war sie, woher kam sie und wie ist sie zur Schauspielerei gekommen? Wer war sie wirklich? Hat sie sich in ihren Rollen verloren und wie war es denn eigentlich Tochter einer solchen Frau zu sein?

Enright zeigt hier ganz deutlich ein Portrait einer gebrochenen Frau. Die Ereignisse kommen Schlag auf Schlag, ich konnte gar nicht mit dem Lesen aufhören, es war fantastisch. Besonders einzigartig fand ich das Aufbauen dieser Geschichte. Diese tiefen Abgründe die nach und nach ans Licht kommen und zeigen, was diese Frau alles durchgemacht hat. Ich bin hin und weg von diesem intelligenten Schreibstil und des Aufbaus der Geschichte. Ich liebe sie und war teilweise traurig, dann wieder betrübt, zwischendrin musste ich weinen. Sowas muss ein gutes Buch! Ich werde noch mehr von der Autorin lesen.

Meine Empfehlung!

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Veröffentlicht am 28.08.2020

Fiktive Memoiren einer "Tochter von"

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Norah erzählt die Geschichte ihrer Mutter, der berühmten irischen Schauspielerin Katherine O'Dell, die eigentlich Engländerin war. Es handelt sich um eine fiktive Schauspielerin, allerdings steht sie stellvertretend ...

Norah erzählt die Geschichte ihrer Mutter, der berühmten irischen Schauspielerin Katherine O'Dell, die eigentlich Engländerin war. Es handelt sich um eine fiktive Schauspielerin, allerdings steht sie stellvertretend für viele europäische Filmdiven, die in den 50er und 60er Jahren zu internationalem Ruhm gelangten und es sogar bis nach Hollywood schafften. Man kann sich also sehr gut vorstellen, dass es den echten Töchtern berühmter Schauspielerinnen tatsächlich ähnlich ergangen ist.

Wir tauchen in diesem Roman ein in das Künstler- und Schauspielermilieu der irischen und britischen Bohème der 1920er bis 1980er Jahre, denn bereits die Großeltern der Erzählerin waren Theaterschauspieler. Norah erzählt die Lebensgeschichte ihrer Mutter - und zunehmend auch ihre eigene - nicht chronologisch. Sie springt zwischen den Ereignissen vor und zurück und erzeugt damit den Eindruck authentischen Erinnerns. Erinnerungen sind Momentaufnahmen des Geistes und erfolgen selten in der richtigen Reihenfolge. Es ist also keine typische (fiktive) Biographie, sondern ein Memoir.

Norah hadert nicht mit ihrer Vergangenheit. Ihr stoischer, fast abgeklärter Tonfall zeigt, dass sie mit sich und ihrem Leben im Reinen ist und auch mit ihrer Mutter. Sie kann sie jetzt von außen betrachten und über sie schreiben, denn Schreiben ist Norahs Beruf. In der Erzählung dann tut sich nicht nur ein tiefer Graben zwischen ihrem eigenen, zurückgenommenen Selbst und dem extrovertierten Charakter ihrer Mutter auf, sondern auch zwischen Schein und Sein des vermeintlich glamourösen Lebens als Schauspielerin.

Obwohl die erzählten Dinge an sich sehr tragisch und dramatisch, manchmal auch absurd und komisch sind, bleibt zwischen Leser und Geschichte eine gewisse Distanz. Diese gefühlte Mauer hat bei mir dafür gesorgt, dass ich emotional nicht involviert war, das Erzählte eher als Zuschauer wahrgenommen habe. So wie es von Bertolt Brecht, der auch in diesem Zusammenhang im Roman genannt wird, im "Epischen Theater" vorgesehen ist. Die Distanz “zum Publikum” wird auch durch die verwendete Du-Anrede deutlich. Norah erzählt die Geschichte nicht etwa einem abstrakten Leser, sondern ihrem langjährigen Ehemann und Partner. Teil an dieser “Intimität” hat der natürliche, echte Leser somit allenfalls als Voyeur dieser Beziehung, bei der die Identität des männlichen Parts erst zum Schluss gelüftet wird. Ein erzählerischer Kniff.

"Die Schauspielerin" ist daher für meine Begriffe eher ein intellektueller Roman, der den Kopf und weniger das Herz des Lesers anspricht. Aber solche Romane haben auch ihre Daseinsberechtigung. Nicht immer möchte man weinen und mitfiebern, manchmal möchte man nur zur Kenntnis nehmen und froh sein, dass man nicht in der Haut der beschriebenen Figuren steckt.

Zur Sprache: Anne Enright ist eine virtuose Autorin, die nicht umsonst 2007 den renommierten Booker-Prize gewonnen hat. Ihre Ausdrücke sind glasklar, sie erzählt die ineinander verwobenen Lebensgeschichten von Mutter und Tochter lebhaft und ohne viel Aufhebens um ihre Sprachkunst zu machen. Was ich aber besonders hervorheben möchte, ist die hervorragende Übersetzung von Eva Bonné ins Deutsche. Das Buch wirkt überhaupt nicht übersetzt und das ist die große Leistung einer außergewöhnlich guten sprachlichen Übertragung.

Herzlichen Dank an das Bloggerportal von Random House und an den Penguin Verlag für das Rezensionsexemplar!

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Veröffentlicht am 30.04.2020

Leider nicht das, was auf dem Klappentext steht

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Als ich den Klappentext gelesen habe, habe ich eine Geschichte über die Schauspielerin Katherine O‘Dell erwartet. Ich wollte wissen, wie es so weit kommen kann, dass eine berühmte Schauspielerin einen ...

Als ich den Klappentext gelesen habe, habe ich eine Geschichte über die Schauspielerin Katherine O‘Dell erwartet. Ich wollte wissen, wie es so weit kommen kann, dass eine berühmte Schauspielerin einen Mann anschießt. Leider ging es in dem Buch nicht primär um dieses Thema. Es ging viel mir um die Tochter der Schauspielerin, von der die Geschichte erzählt wird. Es geht darum, wie diese die Vergangenheit ihrer Mutter nochmal erlebt und auch ihr eigenes Leben Revue passieren lässt.
Das ganze ist für mich leider auch in die länge gezogen. Wenn eine Geschichte erzählt wird, wird in der Mitte immer pausiert um eine andere, die zum Verständnis notwendig ist, zu erzählen, sodass manchmal 3 Geschichten in einem Kapitel erzählt wurden und man sich nicht mehr auskennt.
Der Schreibstil war leider auch nichts für mich, es war auch hier der Versuch das Buch länger zu machen als es ist. Darunter hat letztendlich die ganze Geschichte gelitten.
Was ich aber auf jeden Fall die „Reise“ die man durch Irland unternimmt. Es werden sehr viele Orte gut beschrieben und man kann es sich richtig ausmalen, vor allem wenn man schonmal dort war.
Ich habe auch die Figur der Schauspielerin sehr interessant gefunden und wenn es in der Geschichte wirklich nur um diese gegangen wäre, hätte sie mir auch besser gefallen.

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