Cover-Bild Wellengang
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25,00
inkl. MwSt
  • Verlag: ROWOHLT Kindler
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 400
  • Ersterscheinung: 16.07.2024
  • ISBN: 9783463000572
Anne Griffin

Wellengang

Martin Ruben Becker (Übersetzer)

Eine schmerzhaft-schöne Geschichte über Liebe, Verlust, Hoffung – und über eine Frau, die zurück ins Leben findet.

Nach einem Schicksalsschlag sucht Rosie Zuflucht auf ihrer Heimatinsel vor der Küste Irlands: auf Roaring Bay mit seinen zwei Stränden und anderthalb Bars, den Klippen, Schafen und Vögeln. Jahrelang hat die Suche nach ihrer verschwundenen Tochter ihr Leben bestimmt und ihre Ehe in eine tiefe Krise gestürzt. Nun erlebt Rosie endlich wieder Momente des Glücks. Den Sommer über springt sie als Kapitänin ein und steuert die Fähre ihres gesundheitlich angeschlagenen Vaters übers Meer. Nirgendwo sonst fühlt sie so viel Hoffnung wie auf der «Aoibhnea», die durch die Fluten gleitet. Doch nach und nach brechen auf der Insel alte Rivalitäten wieder auf. Als Rosie erfährt, dass ihr Vater bankrott ist und die Fähre nicht mehr halten kann, muss sie sich entscheiden: Wird sie abreisen und in ihr altes Leben zurückkehren oder bleiben und kämpfen?

«Ein außergewöhnliches Lektüreerlebnis.» Sunday Express

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.08.2024

Eine emotionale Geschichte

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Klappentext:
Nach einem Schicksalsschlag sucht Rosie Zuflucht auf ihrer Heimatinsel vor der Küste Irlands: auf Roaring Bay mit seinen zwei Stränden und anderthalb Bars, den Klippen, Schafen und Vögeln. ...

Klappentext:
Nach einem Schicksalsschlag sucht Rosie Zuflucht auf ihrer Heimatinsel vor der Küste Irlands: auf Roaring Bay mit seinen zwei Stränden und anderthalb Bars, den Klippen, Schafen und Vögeln. Jahrelang hat die Suche nach ihrer verschwundenen Tochter ihr Leben bestimmt und ihre Ehe in eine tiefe Krise gestürzt. Nun erlebt Rosie endlich wieder Momente des Glücks. Den Sommer über springt sie als Kapitänin ein und steuert die Fähre ihres gesundheitlich angeschlagenen Vaters übers Meer. Nirgendwo sonst fühlt sie so viel Hoffnung wie auf der «Aoibhnea», die durch die Fluten gleitet. Doch nach und nach brechen auf der Insel alte Rivalitäten wieder auf. Als Rosie erfährt, dass ihr Vater bankrott ist und die Fähre nicht mehr halten kann, muss sie sich entscheiden: Wird sie abreisen und in ihr altes Leben zurückkehren oder bleiben und kämpfen?

„Wellengang“ ist ein emotionaler Roman von Anne Griffin.

Im Mittelpunkt steht Rosie Driscoll. Nach der vergeblichen Suche nach ihrer vor 8 Jahren verschwundenen Tochter, kehrt Rosie jetzt zurück auf die Insel Roaring Bay an der Küste Irlands wo sie aufgewachsen ist.
Die Insel soll ihr Zufluchtsort werden. Rosie fühlt sich frei, wenn sie mit der „Aoibhnea“, die Menschen von der Insel zum Festland fahren kann. Doch sie muss erfahren, dass ihr Vater finanzielle Schwierigkeiten hat und die Fähre nicht wird halten können.

Die Geschichte hat zwei Handlungsstränge.
Einmal wird die Geschichte von Rosie auf der Insel erzählt. Dem drohenden Verlust der Fähre die Rosie so liebt. Von ihrer immerwährenden Hoffnung, dass ihre Tochter noch lebt.

Der zweite Handlungsstrang erzählt von Rosies Leben in Dublin. Ihrer Ehe und ihrer Tochter und die Suche nach ihr.
In kurze Sequenzen zwischen den Kapiteln wird erzählt, wie es zum Verschwinden von Rosies Tochter Saoirse kam. Über das Verschwinden von Saoirse hätte ich gerne noch etwas mehr gelesen.

Anne Griffin erzählt in einer emotionalen Art von der Verzweiflung einer Mutter, die ihr Kind verloren hat.
Auch der Teil auf der Insel, wohin Rosie zurückgekehrt ist, wird emotional erzählt. Als junge Frau hat Rosie schon ihr Kapitänspatent gemacht und sie liebt es die Fähre zu fahren. Jetzt droht der Verlust der Fähre.

Rosies Schmerz, Trauer und Hoffnung sind allgegenwärtig zu spüren. Mich hat der Schmerz von Rosie sehr bewegt.

Anne Griffin hat mit Rosie einen starken Charakter geschaffen. Ich habe sehr mit Rosie gelitten. Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und gut verständlich. Die wilde Natur der Landschaft und der Insel werden gut vermittelt.

„Wellengang“ ist eine Geschichte über Verlust und nie versiegter Hoffnung, die mich sehr berührt hat.

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Veröffentlicht am 10.08.2024

Typisch irisch - melancholisch, etwas schroff, aber liebenswert!

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Anne Griffin hat in diesem Roman zwei Themen miteinander verwoben: Heimat und das Leben nach einem großen Verlust. Jedes der beiden Themen hat gewissermaßen einen Erzählstrang und eine eigene Geschichte.

Verbunden ...

Anne Griffin hat in diesem Roman zwei Themen miteinander verwoben: Heimat und das Leben nach einem großen Verlust. Jedes der beiden Themen hat gewissermaßen einen Erzählstrang und eine eigene Geschichte.

Verbunden sind diese Geschichten in der Protagonistin Rosie Driscoll. Rosie wuchs auf einer kleinen Insel vor der Küste Irlands auf, ihr Vater war Kapitän der Inselfähre und das war auch Rosies Traum: Kapitänin werden. Sie erfüllte sich diesen Traum und hielt schon mit Anfang 20 ihr Kapitänspatent in der Hand. Doch das Schicksal mischte die Karten neu, als sie ihren späteren Ehemann Hugh kennenlernte. Für ihn verließ sie die Insel und zog nach Dublin. Sie bekamen zwei Kinder, hatten ein hübsches Haus - eine typische Mittelklassefamilie eben.

Als ihre 17jährige Tochter Saoirse (sprich: Sier-scha) eines Nachmittags spurlos verschwindet, wird das Leben der Familie auf den Kopf gestellt. Auf die ersten fieberhaften Wochen der Suche folgen lange Monate zwischen Hoffen und Bangen, die schließlich einer gewissen Resignation weichen, als Saoirse immer noch nicht gefunden ist. Nur Rosie gibt die Hoffnung nicht auf, dass ihre Tochter lebt. Und sie verliert sich selbst dabei.

8 Jahre nach dem Verschwinden des Mädchens erleidet Rosie einen Zusammenbruch und kehrt Dublin den Rücken. Sie flieht auf ihre Heimatinsel und versucht, wieder einen klaren Kopf zu bekommen.

Dort setzt das Buch an - es startet mit Rosies Ankunft auf der Insel. Der Rest der Geschichte wird in Rückblenden erzählt. Zwischen den Kapiteln erfährt man jeweils mit 1-2 Sätzen ganz langsam die wahre Geschichte über Saoirses Verschwinden.

Auf mich machte das Buch irgendwie einen zweigeteilten Eindruck. Einerseits die Geschichte um die Inselfähre, andererseits die Geschichte einer Mutter, die mit der Ungewissheit über das Schicksal ihrer Tochter leben muss. Da der zweite Erzählstrang aber eine solche Wucht hatte, blieb der andere Erzählstrang für mich immer ein wenig blass und irgendwie „lapidar“.

Mir persönlich hätte das Buch wohl noch besser gefallen, wenn sich die Autorin gar nicht weiter der Rahmengeschichte, sondern nur dem Porträt von Rosie als Mutter gewidmet hätte. Ihre verzweifelten Versuche, auch nach Jahren die Hoffnung zu bewahren, dass ihr Kind noch lebt, waren so eindringlich und kraftvoll, dass das locker das ganze Buch getragen hätte. Auch wenn die Geschichte dann wahrscheinlich noch melancholischer gewesen wäre - sie wäre auch noch einmal intensiver gewesen und das hätte für mich das I-Tüpfelchen der Geschichte ausgemacht.

Ich hätte es auch gern gehabt, wenn Saoirses Geschichte nicht nur in diesen kurzen Teasern zwischen den Kapiteln erzählt worden wäre (oder besser: nur angedeutet, denn mehr ist in dem Umfang ja nicht möglich), sondern wenn sie in eigenen Kapiteln zwischen denen über ihre Mutter mehr Raum bekommen hätte. Ich muss auch sagen - so richtig logisch war mir die Art, wie und warum Saoirse verschwindet, nicht. Da fehlen mir auch nach Beendigung des Buches noch Puzzleteile und das ärgert mich ein wenig.

Insgesamt fand ich den Roman sehr lesenswert - insbesondere Rosies Geschichte als Mutter eines verschwundenen Mädchens war sehr anrührend und hat mich tief bewegt. Wer auch im Sommer nicht vor einer etwas melancholischen Geschichte zurückschreckt und psychologischen Tiefgang in Büchern schätzt, ist mit diesem Roman gut beraten!

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