Toller Auftakt des Lebens in Dingelbach
Ein kleines,hessisches Dorf in der Nähe von Frankfurt, zwischen den Weltkriegen. Der Dorfladen geführt von einer alleinerziehenden Mutter und ihren drei Töchtern. Der Vater der Mädels im ersten Weltkrieg ...
Ein kleines,hessisches Dorf in der Nähe von Frankfurt, zwischen den Weltkriegen. Der Dorfladen geführt von einer alleinerziehenden Mutter und ihren drei Töchtern. Der Vater der Mädels im ersten Weltkrieg geblieben, doch auch vorher hat er als Städter nicht wirklich ins Dorfleben gepasst.
Beschrieben wird das mitunter kleingeistige Leben der Dorfbewohner und der neuen Generation junger Frauen, die das Alte in Frage stellen und aus den Gewohnheiten ausbrechen wollen.
Ida und Frieda wollen in Frankfurt die Welt erobern. Während es Frieda an die Schauspielschule zieht, will die wissbegierige Ida dort ihr Abitur machen.
Nicht einfach für Kinder aus dem Dorf. Schon gar nicht, wenn man ihnen das Dorf schon auf 100 Meter im Voraus ansieht.
In diesem Buch beschreibt die Autorin einfühlsam das Leben in einem kleinen hessischen Dorf in den 20 er Jahren des letzten Jahrtausends.
Marthe hat es nicht leicht. Sie muss einen Laden und drei Mädels alleine durchbringen. Ihre Schwiegermutter in Frankfurt mag sie nicht um Hilfe bitten, da es mit ihr schon zu Lebzeiten ihres Mannes zum Bruch kam.
Ihre Mädchen sind ganz unterschiedlich.
Herta die älteste ist sehr angepasst und arbeitet im Laden. Sie trägt der Mutter alle Verfehlungen der kleineren Schwestern zu.
Frieda, die Mittlere ist begeistert vom Schauspiel. Sie schreibt selbst Stücke und führt inzwischen auch das Krippenspiel mit den Kindern durch. Sie träumt davon Schauspielerin am Theater zu werden.
Ida, die Jüngste liest alles was ihr in die Finger fällt. Da macht es keinen Unterschied, ob es Ratgeber oder Rechtshandbücher sind. Sie kann sich das Gelesene schnell merken und ist mit großem Abstand die Beste in ihrem Jahrgang.
Dann gibt es noch die Familie des Bürgermeisters und Besitzer des größten Hofes in Dingelbach. Otto ist in Widerling, und seit er aus dem Krieg zurück kam hält es seine Frau Helga kaum noch bei ihm aus. Allerdings ist es nicht möglich sich scheiden zu lassen, da sie sonst ihren Sohn Heinz verlieren würde. Sehr zu ihrem Unbill trägt auch Gertrud, Ottos Mutter bei, die mit auf dem Hof lebt.
Am Dorfrand gibt es auch noch die Fabrik der Familie Küpper. Sie stellen so manches aus Holz her. Die Leitung hat Else Küpper nach dem Tod der Eltern übernommen. Ihr Bruder Joseph ist ein wahres Ekelpaket und ein echter Snob. Er leitet mit seiner Frau ein Hotel, hat aber wahrlich größenwahnsinnige Ideen wie er sein Leben gestalten will.
Im Gartenhaus der Küppers ist Oskar Michalski untergekommen. Er hat sich während des Krieges in Helga, die Frau des Bürgermeisters verliebt und will in ihrer Nähe bleiben.
Außerdem gibt es noch Pfarrer Seibold und seine Frau. Er hat wohl das Herz auf dem rechten Fleck und lässt hin und wieder auch fünf gerade sein. Seine Frau hingegen ist eine fürchterliche Zeitgenossin. Echt unsympathisch, wie die Gertrud.
So erlebt man vieles, was als Tratsch im Dorfladen seinen Anfang oder Abschluss findet.
Selbst in einem kleinen Ort groß geworden , konnte ich viele Parallelen entdecken.
Die Sprecherin Simone Kabst machte wieder einen guten Job, auch wenn man merkte, das ihr hessisch nur abgelesen und nicht ihre Muttersprache ist.