Parallelen sind klar erkennbar.
Die Autorin erläutert ihre Ausführungen über die Prinzipien der Kriegspropaganda anhand folgender Kapiteleinteilung:
1. Wir wollen keinen Krieg.
2. Das feindliche Lager trägt die alleinige Schuld am Krieg.
3. ...
Die Autorin erläutert ihre Ausführungen über die Prinzipien der Kriegspropaganda anhand folgender Kapiteleinteilung:
1. Wir wollen keinen Krieg.
2. Das feindliche Lager trägt die alleinige Schuld am Krieg.
3. Der Feind hat dämonische Züge.
4. Wir kämpfen für eine gute Sache und nicht für eigennützige Ziele.
5. Der Feind begeht mit Absicht Grausamkeiten.
Wenn uns Fehler unterlaufen, dann nur versehentlich.
6. Der Feind verwendet unerlaubte Waffen.
7. Unsere Verluste sind gering, die des Gegners aber enorm.
8. Unsere Sache wird von Künstlern und Intellektuellen unterstützt.
9. Unsere Mission ist heilig.
10. Wer unsere Berichterstattung in Zweifel zieht, ist ein Verräter.
Das Besondere:
Die Autorin zeigt die angewandten Propaganda-Techniken nicht nur für eine Kriegspartei, sondern von beiden (oder allen) beteiligten Kriegsgegnern.
Beispiele:
Kap. 4: "Wir kämpfen für eine gute Sache und nicht für eigennützige Ziele":
"Triebfeder des Krieges ist in der Regel der Wille zur geopolitischen Vorherrschaft verbunden mit ökonomischen Interessen. Für die öffentliche Meinung darf das jedoch nicht transparent gemacht werden. Nun können moderne Kriege, im Gegensatz etwa zu den Kriegen Ludwig XIV., nur mit Zustimmung der Bevölkerung geführt werden - und sei es, weil die Parlamente wenigstens im Prinzip für eine Kriegserklärung votieren müssen. Die Zustimmung ist leicht zu bekommen, wenn das Volk glaubt, dass von diesem Krieg seine Freiheit, ... abhängt, und dass der Krieg die Durchsetzung unanfechtbarer Werte befördert. Die Propaganda muss daher bestimmte Triebfedern des Krieges für das Volk unkenntlich, andere hingegen glaubhaft machen." (S. 45).
Meine Meinung:
Die Mächtigen / Regierenden "liebäugeln" heute noch genauso leicht mit Kriegen wie zu Zeiten des Ersten Weltkriegs; setzten dem Volk heute wie damals ein Feindbild vor und die wahren Motive werden heute wie eh und je hinter geschickter Propaganda versteckt, um sich selbst in einem guten Licht erscheinen zu lassen und jegliche Schuld von sich zu weisen.
Dieses Sachbuch ist gut verständlich geschrieben.
Die Autorin beschreibt das vergangene Geschehen ohne Partei zu ergreifen und ohne moralische Zuordnungen.
Beim Lesen dachte ich sehr oft an die vorhandenen Parallelen zu aktuellen "Kriegen", die nicht so heißen dürfen, angeblicher Unterstützungen anderer Staaten, um diese nach den Grundsätzen der Menschenrechte und der Demokratie zu gestalten!
Fazit: Interessant und lesenswert!