Cover-Bild Fräulein Gold: Die Stunde der Frauen
Band 4 der Reihe "Die Hebamme von Berlin"
14,00
inkl. MwSt
  • Verlag: ROWOHLT Taschenbuch
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Historisch
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 464
  • Ersterscheinung: 12.11.2024
  • ISBN: 9783499006531
Anne Stern

Fräulein Gold: Die Stunde der Frauen

Band 4 der Bestsellerreihe, in dem die Berliner Hebamme Hulda Gold die wichtigste Entscheidung ihres Lebens treffen muss.

1925: Hulda Gold ist in der Frauenklinik in Berlin-Mitte zur leitenden Hebamme aufgestiegen. Sie kämpft für das Wohlergehen der Schwangeren gegen die Übermacht der männlichen Ärzte. Nur zu dem jungen Arzt Johann Wenckow hat sie großes Vertrauen. Zwischen ihnen entsteht ein zartes Band – obwohl er aus der wohlhabenden Villengegend Frohnau stammt und seine Eltern nicht gerade begeistert sind von der Verbindung ihres vielversprechenden Sohnes mit der unabhängigen Hebamme. Hulda selbst fühlt sich zwischen den Welten hin- und hergerissen. Zum einen ist da das quirlige Viertel in Schöneberg, wo sie immer noch «Fräulein Hulda» ist, zum anderen die reiche Villenkolonie an der Havel mit all ihren Erwartungen und ihrer strengen Etikette. Aber wo Glanz ist, ist auch Schatten. Und schon bald merkt Hulda, dass ein Leben wenig zählt, wenn es darum geht, die Traditionen aufrechtzuerhalten.

Was für eine Frau! Hulda Gold ist Hebamme, Spürnase, Seelentrösterin – und sehr beliebte Reihenheldin.

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Veröffentlicht am 14.04.2024

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„Fräulein Gold - Die Stunde der Frauen“ ist der 4. Band rund um die Hebamme Hulda Gold. In diesem Band geht um die Geschichte eines geheimnisvollen Bildes und eine Liebe über Standesgrenzen hinweg. Erschienen ...

„Fräulein Gold - Die Stunde der Frauen“ ist der 4. Band rund um die Hebamme Hulda Gold. In diesem Band geht um die Geschichte eines geheimnisvollen Bildes und eine Liebe über Standesgrenzen hinweg. Erschienen ist der Roman im November 2021 bei Rowohlt Polaris.

Berlin, 1925: Hulda Gold arbeitet weiterhin in der Frauenklinik Mitte und ist zwischenzeitlich zur leitenden Hebamme aufgestiegen. Sie konnte sich einige Freiheiten erkämpfen und darf die ein oder andere Geburt ohne andere Ärzte durchführen und auch sonst kämpft sie für die Belange der Schwangeren.
Privat ist Hulda mit dem jungen Arzt Johann Wenckow verbandelt. Dieser stammt aus der Villengegend Frohnau. Eine ganz andere Welt, in der sie sich nicht immer wohlfühlt und dann ist da auch noch Johanns Vater, der mit der Verbindung seines Sohnes zu ihr so überhaupt nicht gutheißen kann.
Auf einem Fest bei einer adeligen Familie begegnet Hulda einer jungen Hausangestellten, die in Schwierigkeiten geraten ist. Ein Bild ist verschwunden und das Geheimnis dieses Bildes soll Hulda nicht so schnell loslassen.

Bis zum Erscheinen des 7. Bandes im Dezember möchte ich alle bisher erschienen Bücher dieser Reihe gelesen haben. Nachdem ich Band 4 nun beendet habe, fehlen noch 2.
Der Prolog mit dem Maler und der Schauspielerin als Modell hat sofort neugierig gemacht und zu Spekulationen angeregt, worum es in diesem Buch gehen könnte. Die anschließenden Kapitel haben mich umgehend in die Geschichte gezogen und ich war froh wieder in Huldas Welt und den 20er Jahren der Weimarer Republik eintauchen zu dürfen.
Ich bin immer sehr gespannt darauf, was sich denn zum vorherigen Band verändert hat. Auf Hulda bezogen ist das diesmal nicht so extrem wie im vorherigen Band. Sie arbeitet weiterhin in der Frauenklinik, hat allerdings mehr Verantwortung übernommen und ist leitende Hebamme und somit eine Respektsperson, die mittlerweile 30 Jahre alt ist. An Berts Zeitungskiosk am Winterfeldplatz erfahren wir immer ein wenig zur politischen Lage der Zeit und auch diesmal ist klar, dass sich die Gefahr durch die Nazis vergrößert hat. Ich bekomme da immer eine Gänsehaut. Sicher auch weil ich weiß was kommen wird. Darüber hinaus behandelt der Roman noch weitere Themen, u.a. Abtreibung und den Paragrafen 218. Geburten und die Probleme der Schwangeren spielen weiterhin eine große Rolle.
Was mir diesmal besonders aufgefallen ist: Diese Reihe enthält viele Alltagssituationen und doch ist es niemals oberflächlich, sondern hat viel Tiefe. Hulda versteht es grandios mit ihrer neugierigen Hauswirtin umzugehen und teilt mit ihr den neuesten Klatsch und Tratsch. Hulda besucht Bert am Winterfeldplatz um mit ihm zu quatschen und seine Liebe für Hulda lies mir das Herz aufgehen. Die Freundschaft zwischen ihr und Helene ist klasse. Es gibt das Kinodate mit Johann, der der großzügige Charmeur sein darf. Und dies sind nur einige Szenen und Situationen.
Ich bin Hulda und dem Leben der Personen um sie herum wieder gerne gefolgt. Ich verfolge die Gedanken Huldas gerne, auch wenn ich nicht alle Entscheidungen gut finde, die sie trifft. Sie macht sich zum Teil tatsächlich selber das Leben etwas schwerer als es sein müsste. Ich bewundere allerdings auch ihren Mut das so durchzuziehen und dann auch Lösungen zu finden.
Auch in diesem Band wird etwas aufgeklärt und somit ist die Minimalanforderung an einen Krimi erfüllt. Für mich fühlt es sich dennoch eher wie ein historischer Roman an, weil es die Zeit der Weimarer Republik klasse einfängt. Der Fall rund um dieses Bild und die Hausangestellte ist da, aber irgendwie ist es auch ein Nebenschauplatz. Die anderen Themen nehmen für mich viel mehr Raum ein. Festhalten kann man dennoch, die Einordnung historischer Krimi stimmt faktisch, ob ich es nun anders empfinde oder nicht, ist da zweitrangig.
In einem kurzen Nachwort klärt Anne Stern über Wahrheit und Fiktion auf und erzählt noch ein wenig mehr zu den Hintergründen der einzelnen Themen im Buch. Darüber hinaus gibt es noch eine kurze Danksagung sowie den Anfang des nächsten Bandes zu lesen.

Fazit: Wieder ein klasse Roman aus der Feder Anne Sterns. Ich liebe die „Fräulein Gold“-Reihe und die Zeit der Weimarer Republik, die auch diesmal klasse eingefangen worden ist. Für mich hat diese Reihe die perfekte Mischung und packt mich darüber hinaus auch emotional sehr. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung.