Cover-Bild Nerds
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16,95
inkl. MwSt
  • Verlag: C.H.Beck
  • Themenbereich: Gesellschaft und Sozialwissenschaften - Gesellschaftliche Gruppen
  • Genre: Sachbücher / Politik, Gesellschaft & Wirtschaft
  • Seitenzahl: 272
  • Ersterscheinung: 26.01.2022
  • ISBN: 9783406774461
Annekathrin Kohout

Nerds

Eine Popkulturgeschichte
AUßENSEITER, STILIKONE, MASSENPHÄNOMEN - EINE POPKULTURGESCHICHTE DES NERDS

Nerds – das sind ungepflegte junge Männer in Holzfällerhemd, Hochwasserhose und Hornbrille, die sich für Computer interessieren und bei Frauen nicht sonderlich beliebt sind. Oder? Annekathrin Kohout zeichnet in ihrem Buch eine viel facettenreichere Geschichte nach. Sie führt vom spießigen Streber über den genialen Computerfreak bis hin zum Alten Weißen Mann. Dadurch gelingt ihr ein rasanter Ritt durch die Populärkultur und das Zeitalter der Informationsgesellschaft.

Als das Informationszeitalter in den 1980er Jahren in seinen Anfängen steckte, galten Nerds als misanthropische Freaks und kauzige Streber. Während sie ihre Freizeit im heimischen Keller an komplizierte Geräte vergeudeten und sich von Tiefkühlpizza ernährten, genossen die High-School-Schönlinge ihre gesellschaftlichen Privilegien in vollen Zügen. Doch der Erfolg neuer Informationstechnologien läutete einen ungeahnten Siegeszug der Nerdfigur ein. Nerds, damit verbanden sich nun Namen wie Bill Gates und Steve Jobs. Aus den einstigen Außenseitern wurden charismatische Insider: «Nerdig» wurde das neue «cool». Doch seit den 1990er Jahren wird die männliche, weiße, privilegierte Nerdfigur hinterfragt und politisiert. Gerät der smarte Silicon Valley-Nerd im Licht dieser neuen Diskurse gar zum Alten Weißen Mann? Ist die große Zeit dieser für ein paar Jahrzehnte so wichtigen Sozialfigur schon wieder vorbei? In ihrem Buch zeigt die Kulturwissenschaftlerin und Bloggerin Annekathrin Kohout die wechselvolle Geschichte des Nerds, die zugleich eine Geschichte der Populärkultur und der Informationsgesellschaft ist.


  • Popkultur pur – ein fulminanter Ritt durch Serien, Filme und den Zeitgeist
  • Erzählt den Siegeszug des kauzigen Computerfreaks und seine Entwicklung zum Alten Weißen Mann

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.05.2022

Der Nerd im Wandel der Zeit

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Annekathrin Kohut nimmmt sich die Figur des Nerds vor, sieht sich an, wie sich der Begriff/die Figur entwickelt hat, in Filmen aufgegriffen wurde und denkt darüber nach, wie seine Zukunft aussieht.

Das ...

Annekathrin Kohut nimmmt sich die Figur des Nerds vor, sieht sich an, wie sich der Begriff/die Figur entwickelt hat, in Filmen aufgegriffen wurde und denkt darüber nach, wie seine Zukunft aussieht.

Das ist auf jeden Fall spannend, denn die Figur des Nerds ist stark mit der Entwicklung von Computertechnologie verknüpft. Nerds sind meist begabte oder fleißige, aber sozial und körperlich schwache Streber- oder Außenseitertypen. Später kommt dann die Aussicht hinzu, dass sich im Berufsleben das Blatt wendet und die ehemaligen Loser nun erfolgreich werden. Besonders in den 80er Jahren folgt die Entwicklung des Nerds vom systemkonformen Streber zum Computerpionier, als aus Jugendlichen, die in ihrer Garage an Computern schraubten und Programme schrieben, Milliardäre wurden.

Die Autorin zeigt auch, dass hinter dem manchmal als rebellisch und unangepasst verstandenen Verhalten der Filmfigur Nerd oft die Sehnsucht nach Reichtum, Erfolg bei Frauen und Statussympolen steckt.

Viele gerade ältere Filme, die die Autorin untersucht, sagen mir nichts, das machte es etwas schwer den Ausführungen zu folgen. Ich kenne die Nerdfigur vor allem aus späteren Serien wie "The Big Bang Theory" und hätte auch andere Serien/Filme noch wichtig gefunden, wie beispielsweise "Mr. Robot". Ich würde bei "How to sell drugs (fast) online" auch nicht Gerda als Nerd etikettieren, sondern Kira. Vermutlich bezieht sich die Autorin nur auf die erste Staffel. Im Grunde genommen verändert sich also das Studienobjekt der Autorin noch während sie darüber schreibt und macht eine genaue Definition und gerade einen Blick auf die Jetztzeit schwierig.

Die Abgerenzung zwischen Nerd, Geek, Streber und Hacker ist meiner Meinung nach auch kaum zu machen und dann noch Youtube und Instagram und die Figur des alten weißen Mannes reinzunehmen, überfrachtet es.

Das wird dann vor allem am Ende etwas knirschig, wenn Kohout versucht einen Zukunftsausblick zu wagen und die Kritik an Misygonie und Rassismus im It-Mileu und seiner Darstelllung aufgreift.

Das war mir dann teilweise zu viel Meinung für ein wissenschaftlich gemeintes Buch. Andererseits kann ich mir gut vorstellen, dass hier einfach Diskussionspotential ist. Ich sehe durchaus, dass "The Big Bang Theory" von ziemlich problematischen Witzen lebt, die man heute vielleicht in den USA nicht mehr so schreiben würde.

Auf jeden Fall eine interessante Lektüre für an Kulturwissenschaft (vor allem Filmen) Interessierte.

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