Rückkehr ins viktorianische London
Annelie Wendeberg entführt ihre Leser in das späte 19. Jahrhundert. Eine Zeit voller Widersprüche, Entwicklungen und Erfindungen.
Es ist auch die Zeit von extremen Gegensätzen: auf der einen Seite reiche ...
Annelie Wendeberg entführt ihre Leser in das späte 19. Jahrhundert. Eine Zeit voller Widersprüche, Entwicklungen und Erfindungen.
Es ist auch die Zeit von extremen Gegensätzen: auf der einen Seite reiche Adelige und Industrielle und auf der anderen Seite bitterste Armut. Die Mittellosen überwiegen und bevölkern die Slums von London (und anderer Großstädte).
Es ist auch die Zeit, in der Frauen nur in wenigen Ländern studieren dürfen: in der Schweiz z.B. ab 1840, in Österreich-Ungarn ab 1878, in Deutschland gab es unterschiedliche Zugangsbestimmungen. Vereinzelt promovierten Frauen schon ab 1754 (z.B. Dorothea Erxleben an der Universität in Halle als Medizinerin).
Doch in den meisten deutschen Ländern war es Frauen nicht erlaubt zu studieren, daher greift auch unsere Protagonistin Anna Kronberg zu Maske und falschem Penis und gibt sich als Mann aus.
Im stinkenden London lebt sie seit mehr als zehn Jahren unerkannt ihr Doppelleben. Einerseits als anerkannter Bakteriologe Dr. Anton Kronberg und andererseits als Anna, ihres Zeichens Krankenschwester.
Als eines Tages ein vermeintlicher Choleratoter in der Themse gefunden wird, muss Anton/Anna eine Obduktion durchführen, die Erstaunliches ans Tageslicht bringt. Gemeinsam mit Detektiv Sherlock Holmes geht sie dem Fall nach.
Danach ist nichts mehr wie vorher. Holmes erkennt die Frau in Männerkleidung, enttarnt sie jedoch nicht
Was kommt auf die beiden noch zu?
Spinnt sich da eine Liebesbeziehung zwischen den beiden hochintelligenten Personen an?
Was weiß Sherlock Holmes und verrät es nicht?
Sehr spannend. Ich konnte gar nicht mehr aufhören zu lesen.
Interessant sind die Ausflüge in die historische Medizin.
Bislang kannte ich keine der Sherlock-Holmes-Geschichten des C.A. Doyle. Der Meisterdetektiv ist mir bis jetzt nur in einer Geschichte von Gerhard Tötschinger „Sherlock Holmes und das Geheimnis von Mayerling“ begegnet. Hier habe ich also ein wenig Nachholbedarf.