Kurzmeinung:
Ein guter Auftakt einer Reihe, dem es allerdings etwas an Spannung und Tempo fehlt.
Inhalt:
Ari denkt, dass sie eine Meerwasserallergie hat. Dennoch liebt sie den Strand und das Meer und verbringt dort heimlich Zeit. Denn Arias Vaters verbietet ihr die Strandbesuche aufgrund der Allergie und eines lang zurückliegenden Schockerlebnisses. Am Strand lernt sie den geheimnisvollen Nero mit den wunderschönen Augen kennen. Dieser offenbart er ihr ein Geheimnis: Ari soll die Nachfahrin der kleinen Meerjungfrau sein. Allerdings wird auch schnell klar, dass dieses Erbe sie in ungeahnte Schwierigkeiten bringt.
Meine Meinung:
Ich habe schon viele Bücher von Annie Laine gelesen und musste dann auch schließlich dieses lesen, obwohl mich die Leseprobe nicht so wirklich packen konnte.
Annie Laines Schreibstil ist auch in diesem Roman wieder sehr leicht und angenehm zu lesen, dennoch konnte ich mich am Anfang nicht so wirklich in die Geschichte hineinfinden. Dies ist zum einen darin begründet, dass ich den Beginn nicht besonders spannend gefunden habe und zum anderen bin ich anfangs nicht so wirklich warm mit Ari geworden. Erzählt wird die Handlung aus der Sicht von Aria in der Ich-Perspektive. Dadurch erhält man als Leser*in einen guten Einblick in ihre Gefühls- und Gedankenwelt.
Zunächst bin ich mit Aria nicht so wirklich warm geworden, doch insgesamt habe ich ihre Art die meiste Zeit als sehr sympathisch empfunden. Sie hat die Alltagssorgen von jedem normalen Teenager und natürlich auch manchmal Ärger mit ihrem Vater. Dieser zweifelt nämlich daran, dass Aria die Dinge für sich selbst regeln und entscheiden kann. Aus diesem Grund belügt Aria ihren Vater häufig, zum Beispiel mit den täglichen Strandaufenthalten. Die Lügen die sie ihrem Vater dabei immer wieder auftischt, kommen ihr für mein Empfinden etwas zu leicht über die Lippen. Etwas nervig fand ich daran, dass sie immer wieder betonte, wie ungern sie das doch machte und dann kam wieder die nächste Lüge, die sie sich genauso einfach zusammen gesponnen hat. Ein wirklich schlechtes Gewissen hatte sie scheinbar nicht. Auch ihre Freunde Pam und Nero belügt sie ab und an, was ihr scheinbar genauso einfach fällt. Arias beste Freundin Pam ist die typische beste Freundin. Sie steht immer mit Rat und Tat zur Seite und würde Aria nie hängen lassen. Nero ist anfangs sehr geheimnisvoll, doch auch in ihm hat Aria schnell einen treuen Freund gefunden, der ihr mit ihrer neuen Welt zur Seite steht. Eine Liebesgeschichte zwischen Nero und Aria steht dabei nicht im Vordergrund.
Das Setting fand ich insgesamt gut und authentisch beschrieben. Vor allem Arias Verwandlung in eine Meerjungfrau wurde detailreich dargestellt. Auch die anfänglichen Probleme, die Aria mit ihrem Fischschwanz beim schwimmen und bei der Verwandlung hat, fand ich sehr glaubwürdig und nachvollziehbar. Natürlich gibt es in der Unterwasserwelt auch andere Meerjungfrauen und Meermänner auf die Aria stößt. Auch diese und deren Probleme erscheinen mir sehr schlüssig. So beispielsweise das Problem mit der Verunreinigung der Meere.
Die Idee mit dem Bezug auf das Märchen von Hans Christian Andersen fand ich sehr erfrischend. Natürlich sind Meerjungfrauen- Geschichten nichts Neues, dennoch fand ich die Umsetzung gut und sie konnte mich überraschen.
Bei der Handlung hat mir der Spannungsaufbau zu lange gedauert. Das Tempo war mir insgesamt etwas zu langsam. Denn vom Beginn bis zu dem Zeitpunkt ab dem Aria weiß was ihr Erbe ist, vergeht einiges an Zeit - etwa die Hälfte des Buches - obwohl bereits im Klappentext vermerkt ist, dass Aria von der kleinen Meerjungfrau abstammt. Eine Romanze zwischen Aria und Nero entwickelte sich in diesem Raum allerdings auch nicht. Diese nimmt in der Handlung generell nicht viel Platz ein, vielmehr geht es um Arias Erbe und die Angelegenheiten in der Unterwasserwelt. Gerade als dann die Spannung wirklich aufgebaut ist, ist das Buch zu Ende. Den Cliffhanger fand ich nicht allzu fies, dennoch lässt er Spielraum für mehr. Ein weiterer Band soll folgen, obwohl in den Angaben steht, dass es sich um einen in sich abgeschlossenen Roman handelt.
Mein Fazit:
Annie Laine ist mit diesem Band ein guter Auftakt einer Fantasyreihe in der Unterwasserwelt gelungen. Allerdings fehlt es diesem Band meiner Meinung nach an Spannung und Tempo.
Als es dann soweit war und Aria wusste, welches Erbe sie in sich trägt, konnte ich die Geschichte auch wirklich genießen. Ich freue mich auf den nächsten Teil und hoffe auf mehr Spannung.