Meine Oma Ali
Ali, die 90-jährige Großmutter der Erzählerin, ist im Krankenhaus. Dass ihre Oma, die sie nie so genannt hat, ihre letzte Lebensetappe beginnt, will sie nicht wahrhaben. Schwer tut sie sich mit dem Sortieren ...
Ali, die 90-jährige Großmutter der Erzählerin, ist im Krankenhaus. Dass ihre Oma, die sie nie so genannt hat, ihre letzte Lebensetappe beginnt, will sie nicht wahrhaben. Schwer tut sie sich mit dem Sortieren der Sachen, was soll mit in das Pflegeheim, in welches Ali jetzt ziehen möchte? Viele Erinnerungen werden wach, auch ein Versuch, das Leben zu dokumentieren, folgt.
Ali ist ein Kind der Dreißigerjahre, mit 24 geht die junge Schweizerin als Hausmädchen nach England, verlässt das enge, arme Schweizer Tal, es folgen Jahre in einer Fabrik, in Laboren, Heirat, Kinder, Arbeit, Pflege ihrer Liebsten, Tode, Enkelkinder. Alitypische Gewohnheiten ( Eis geht immer) und Begriffe, die nur den dort lebenden Leuten bekannt sind, wer kennt denn eine „Kartonnacht“? Tschumpeln? Kräze? werden erinnert. Spekulationen werden einbezogen, nicht alles ist bekannt.
Bei Besuchen im Heim kommt es zu vielen kleinen und einem großen Abschied. Eine Lebensgeschichte ist vorbei. Sie fehlt, ist das wehmütige Fazit.
Annina Haab hat ein liebevolles literarisches Denkmal für ihre Ali, die so viel mehr als nur eine Oma war, verfasst.
Ein besinnliches Plädoyer für achtsamen Umgang mit denen, die wir lieben.
Herausgegeben vom Berlin Verlag in der Piper Verlag GmbH.