Titel: Das Lied des Blutes
Autor: Anthony Ryan
Genre: Fantasy
Ersterscheinung: 19.03.2016
Verlag: Klett-Cotta
Vaelin Al Sorna ist der berühmteste Gefangene des Reiches und er erzählt auf der Reise seine Lebensgeschichte. Ein Geschichtenschreiber steht Vaelin erst ablehnend gegenüber, doch je mehr er erfährt, desto mehr fesselt Ihn die berührende Geschichte des größten Kämpfers aller Zeiten. Wie kam es zu den ganzen Gräultaten und warum bekam er die Namen Hoffungstöter und Junger Falke? Was führte dazu, dass er in den Dienst des Königs eintrat?
Autor
Anthony Ryan, 1970 in Schottland geboren, verbrachte er die meiste Zeit seines Lebens in London. Seit seinem großen Erfolg von »Das Lied des Blutes« arbeitet er als Schriftsteller.
Wertung
Eine mitreißende und berührende Geschichte. Die Handlung dreht sich die meiste Zeit um Krieg, Intriegen oder Politik, aber es sind auch die Schicksale der einzelnen Charaktere, die die Geschichte abrunden und zu etwas besonderen machen. Vaelin lernt man erst einmal als einen gefürchteten und zugleich auch hoch geachteten Krieger kennen, der als Gefangener zu einer Reise antritt, in der es um Leben und Tod geht. Doch dann erfolgt der Rückblick in die Vergangenheit und man erfährt, wie er zu dem wurde, der er am Ende ist. Spannend und farbenprächtig wird der Verlauf erzählt. Aber am besten fand ich die Freundschaften, die Vaelin im Laufe der Zeit knüpft. Viele Gerüchte tummeln sich um den besagten Krieger und nicht wenige dieser Geschichten entstanden schon als Vaelin noch sehr jung war. Stück für Stück erfährt man, was davon wahr und was davon erfunden ist. Die Erzählperspektive wechselt mal in die Gegenwart, als Vaelin als Gefangener auf einem Schiff ist und dann wieder in die Vergangenheit, wo man erfährt, wie Vaelin zum Orden kam und zu dem meist gefürchtetsten aber auch geachtetsten Krieger wurde.
Die Charaktere sind sehr detailliert herausgearbeitet und bestechen durch ihre vielfältigen Eigenschaften. Für Vaelins Freunde hat sich der Autor genauso viel Gedanken gemacht, wie um die Hauptfigur selber. Alle haben Sie eine Vorgeschichte, Schwächen und Vorlieben. Vaelin ist kein Alleskönner und er hat genauso seine Stärken und Schwächen wie jeder andere auch. Was ihn zu etwas Besonderem Macht ist die Eigenschaft, dass er zum Anführer geboren wurde. Er versteht es die Menschen zu leiten und ihnen ebenso die Hoffnung zu schenken, wie er es versteht die Hoffnung in den Augen der Feinden zu zerstören.
Die Geschichte ist fesselnd geschrieben, aber zwischendurch hatte ich auch das Gefühl nicht voran zu kommen. Es gab zwischendurch ein paar Längen, aber insgesamt ein wirklich gutes Buch.
„Das Lied des Blutes“ ist dem Fantasy-Genre angeordnet, hätte aber genauso gut auch ein historischer Roman sein können. Es gibt hier keine Magie oder fantastischen Wesen. Lediglich die „dunkle Gabe“ ist dem Fantasy-Bereich zuzuordnen. Durch diese im Buch genannte „dunkle Gabe“ haben manche Charaktere besondere Fähigkeiten. Vaelin selbst besitzt - ohne es anfangs zu wissen - eben eine solche Gabe. Er spürt sofort, wenn ihm eine Gefahr droht. Ein anderer beherrscht ein überaus großes Talent zum Schmieden. Andere können Hellsehen oder außerordentlich gut heilen. Wer mit fantastischen Kreaturen oder Magie rechnet, der wird hier sicherlich enttäuscht sein.
Fazit
Ein sehr spannender Auftakt, der eine ganze Bandbreite von Merkmalen zu bieten hat. Nicht nur was für Leser, die es gerne actionreich haben wollen. Es hat so vieles zu bieten.