der lange Schatten der Vergangenheit
Der Jugendbuch Roman „Rain Song“ wurde von der Schriftstellerin Antje Babendererde geschrieben. Das Buch ist am 01.06.2012 im Arena Verlag erschienen und umfasst 320 Seiten. Es ist in der dritten Person ...
Der Jugendbuch Roman „Rain Song“ wurde von der Schriftstellerin Antje Babendererde geschrieben. Das Buch ist am 01.06.2012 im Arena Verlag erschienen und umfasst 320 Seiten. Es ist in der dritten Person aus der Sicht von Hanna beschrieben, wobei auch immer wieder die Geschichte aus anderen Sichten erzählt wird, was es meiner Meinung nach sehr spannend macht.
Nachdem Ola, Hannas Tochter, sie gefragt hat wer ihr Papa ist und wieso sie im Gegensatz zu ihren Freundinnen keinen hat, entscheidet sich die Deutsche sich auf die Suche nach Jim zu machen. Als er sie damals verließ, wollte er sie nachholen, damit sie zusammen in Cap Flattery leben können. Doch er kam nie und meldet sich auch nie wieder bei ihr. Gleich bei ihrer Ankunft stürzt sie von den Klippen, was leicht tödlich ausgehen hätte können, wird aber glücklicherweise von dem Makah-Indianer Greg gerettet. Im Reservat nimmt man sie nicht mit offeneren Armen auf, denn in den Augen der Indianer ist sie die Frauen, welche Jim damals weggelockt hat. Langsam kommt sie Greg, welcher ihr bei der Suche nach Jim hilft, näher und erfährt immer mehr über Jim und langsam fragt sie sich ob sie den jungen Indianer überhaupt kannte.
Ich mochte Hanna vom ersten Moment an, sie ist eine sympathische Frau, welche versucht die Indianer zu verstehen und nur die Wahrheit erfahren will. Manchmal habe ich sie nicht so ganz verstehen, aber ich konnte im nachhinein immer verstehen wieso sie so gehandelt hat. Obwohl Greg aus einer mir fremden Kultur kommt, war er mir doch näher als Hanna. Ich habe ihn sehr gemocht. Auch die anderen Charaktere im Buch fand ich sehr gelungen, vor allem hat mir sehr gefallen das sowohl moderne Indianer vorkamen, wie auch jene welche unbedingt an den Traditionen festhalten wollen und nichts Neues und Modernes akzeptieren wollen, vor allem keine Touristen.
Die Autorin hat einen angenehmen Schreibstil, so dass sich das Buch flüssig lesen lässt. Es ist sehr spannend und berührt verschiedene Themen, was ich persönlich sehr angenehm fand. Vor allem fand ich die Suche nach Jim spannend, denn immer wieder wurde ich auf einen anderen Weg gelenkt, als ich gedacht habe. Am Ende werden dann alle Fragen geklärt, was ich immer sehr mag. Auch die Liebesgeschichte zwischen Greg und Hanna fand ich schön zum Lesen, vor allem weil man dadurch die Indianer nochmal aus einer anderen Sicht kennen lernen konnte. Was ich bei den Büchern der Autorin bisher immer genial fand, war das sie immer auch Probleme angesprochen hat. Nun geht es um die Vergangenheit, welche nicht zu dem Bild des Edlen Wilden passen will, welches viele Europäer vor Augen haben. Die Orte wurden so gut beschrieben, dass ich mir diese bildhaft vorstellen konnte, wie auch die Rituale der Indianer, welche im Buch auch ein wenig Platz fanden.
Mir hat das Buch sehr gefallen, deshalb empfehle ich es sehr gerne weiter. Da Hanna und Greg Zwischen Mitte Zwanzig und Anfang Dreißig sind, kann das Buch auch Lesern, welche eigentlich einen großen Bogen um Jugendbücher machen gefallen.