Cover-Bild Blaue Frau
19,95
inkl. MwSt
  • Verlag: Argon Digital
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 11.08.2021
  • ISBN: 9783732456819
Antje Rávik Strubel

Blaue Frau

Antje Rávik Strubel (Sprecher)

Deutscher Buchpreis 2021

Adina wuchs als letzter Teenager ihres Dorfs im tschechischen Riesengebirge auf und sehnte sich schon als Kind in der Ferne. Bei einem Sprachkurs in Berlin lernt sie die Fotografin Rickie kennen, die ihr ein Praktikum in einem neu entstehenden Kulturhaus in der Uckermark vermittelt. Von einem sexuellen Übergriff, den keiner ernst nimmt, unsichtbar gemacht, strandet Adina nach einer Irrfahrt in Helsinki. Im Hotel, in dem sie schwarzarbeitet, begegnet sie dem estnischen Professor Leonides, Abgeordneter der EU, der sich in sie verliebt. Während er sich für die Menschenrechte stark macht, sucht Adina einen Ausweg aus dem inneren Exil.
Antje Rávik Strubel erzählt in "Blaue Frau" aufwühlend von den ungleichen Voraussetzungen der Liebe, den Abgründen Europas und davon, wie wir das Ungeheuerliche zur Normalität machen. Der Roman wurde 2021 mit dem Deutschen Buchpreis ausgezeichnet.

Weitere Formate

Lesejury-Facts

  • Dieses Buch befindet sich bei walli007 in einem Regal.
  • walli007 hat dieses Buch gelesen.

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2021

sorgfältig gemacht

0

Das Cover von Blaue Frau ist originellerweise rot und passt dennoch gut zum Buch, das auf der Longlist des Deutschen Buchpreis 2021 steht.
Ich habe mich für die Hörbuchversion entschieden, vor allen weil ...

Das Cover von Blaue Frau ist originellerweise rot und passt dennoch gut zum Buch, das auf der Longlist des Deutschen Buchpreis 2021 steht.
Ich habe mich für die Hörbuchversion entschieden, vor allen weil die Autorin Antje Rávik Strubel den Text selber einliest. So sorgfältig, wie sie schreibt spricht sie auch. Dabei ragen die Dialoge heraus, besonders die zwischen dem zeitweiligen Liebespaar Adina und Leonides.
Leonides neigt aber dazu, manchmal gestelzt zu sprechen. Adina ist eher zurückhaltend.
Es gibt zahlreiche detailreiche Beschreibungen.

Der komplexe Roman ist anspruchsvoll und mit 12 Stunden Laufzeit ist das Hörbuch streckenweise auch eine Herausforderung, auch wegen den vielen Rückblenden. Überwiegend hat es mir aber gut gefallen.

Veröffentlicht am 28.12.2021

Adina Europa

0

Nach dem Zusammenbruch des Warschauer Paktes kommt die junge Adina aus ihrem tschechischen Dorf, aus dem schon die meisten jungen Menschen fortgezogen sind, nach Berlin, um zu studieren. Sie lernt die ...

Nach dem Zusammenbruch des Warschauer Paktes kommt die junge Adina aus ihrem tschechischen Dorf, aus dem schon die meisten jungen Menschen fortgezogen sind, nach Berlin, um zu studieren. Sie lernt die außergewöhnliche Fotografin Rikkie kennen, die Adina durch ihre Linse einen ganz eigenen Blick auf sich selbst eröffnet. Adina ist deshalb dankbar, dass Rikkie ihr ein Praktikum in der brandenburgischen Provinz verschafft. Dieses jedoch endet mit einem Desaster, nachdem Adina flieht. Sie landet in Helsinki, wo sie zur Ruhe kommen will. Hilfe bekommt sie von Leonidis, dem sie sich allerdings nicht anvertrauen kann.

Nach der Verleihung des Deutschen Buchpreises 2021 doch neugierig geworden, obwohl die Leseprobe nicht übermäßig ansprechend erschien, hat man sich an das von der Autorin selbst eingelesene ungekürzte Hörbuch hergemacht. Die Worte sind auf angenehme Weise vorgetragen. Man merkt, dass die Autorin ihren Text im Herzen trägt. Bei Adina handelt es sich um eine sympathische junge Frau, die auf ihrem Weg in die Welt, den sie wie jeder junge Mensch mit viel Enthusiasmus angetreten hat, aufs Übelste misshandelt wird. Dadurch verliert sie den so sicher geglaubten Halt und fällt in ein Tief, aus dem sie sich nur schwer befreien kann.

Mit dem Roman greift die Autorin im Rahmen der MeToo Debatte ein brennend aktuelles Thema auf. Leider erscheint die Umsetzung durch die nicht chronologische Erzählweise und etliche Abschweifungen zwar buchpreisgerecht, aber aus der persönlichen Lesersicht nicht übermäßig gelungen. Es dauert ein wenig, um überhaupt in den Roman hineinzufinden. Da war die Erkenntnis aus der Leseprobe durchaus wegweisend. Kommt man nach und nach hinter das eigentliche Thema, gewinnt das Buch mit seinen nachdrücklichen und emotionsgeladenen Beschreibungen durchaus an Profil, nur um im weiteren Verlauf wieder ins Verschwommene abzudriften. Und so hat man einen für sich selbst einen nicht ganz so packenden Roman, aber dennoch einen würdigen Buchpreisträger.