Ein Rückblick in die 80er
Antoine Laurain Die Melodie meines Lebens Atlantik 2017
Eines Morgens erreicht Alain ein Brief. Es ist ein Plattenvertrag für seine Band The Hologrammes. Nur der Brief kommt 33 Jahre zu spät. Alain ist ...
Antoine Laurain Die Melodie meines Lebens Atlantik 2017
Eines Morgens erreicht Alain ein Brief. Es ist ein Plattenvertrag für seine Band The Hologrammes. Nur der Brief kommt 33 Jahre zu spät. Alain ist Arzt, über 50, seine Kinder sind aus dem Haus und seine Frau betrügt ihn. Er überlegt, ob sein Leben besser geworden wäre, wenn er ein bekannter Star geworden wäre. Nun sucht er die anderen Mitglieder auf, die er erreichen kann, und informiert sie.
Jedes Kapitel ist aus der Sicht eines anderen Menschen geschrieben. Hauptpersonen sind die Bandmitglieder und Alain, aber auch seine Frau und die Freundin des berühmten Künstlers. Das ist erst mal verwirrend, weil jeder eine Rolle hat, auch wenn sie nur ganz klein ist.
Das hört sich zunächst nicht gut an, weil die Personen unnahbar bleiben. Wäre das aber nicht so, wäre das ganze ein Drama. Aber der Autor schreibt seine Geschichten ja mit einem Augenzwinkern und dies auf eine sehr kluge und gekonnte Art und Weise, die mir sehr gut gefällt. Diese Geschichte ist auch mit viel Humor geschrieben, und ist keinesfalls vorhersehbar. Das ist das, was mir auch so gut gefällt. Man weiß eigentlich nie, wie es weiter geht oder wie es endet. Antoine Laurain hat einfach seinen französischen Charme und genau so schreibt er. Und ich bin den Büchern des Autors verfallen. Eigentlich ist das ganze ein Drama mit viel Melancholie, aber bei diesem Autor ist es zwar ein bisschen traurig, aber trotzdem sehr heiter und teilweise witzig. Vor allem der Schluss gefällt mir.
Jedes Mal wenn ich ein Buch des Autors ausgelesen habe, lege ich es mit viel Bedauern auf die Seite und denk: Wann kommt das nächste Buch? Am liebsten würde ich noch viiiiiiiiiiiel mehr Bücher dieses Autors lesen. Das lenkt so von der Realität ab, obwohl das Ganze völlig gut vorstellbar ist.
Der Witz ist auch, keiner ist wirklich glücklich in dem Leben, in dem er feststeckt. Die meisten sind erfolgreich und gut situiert, aber nicht zufrieden. Jeder hätte lieber was anderes gemacht.
Antoine Laurain erzählt quasi das wahre Leben. Es ist eine gesellschafts- und politikkritische Geschichte bzw. Satire. Ein sehr kluger Autor, der was von seinem Beruf versteht.
Mein – Lesezeichenfees – Fazit:
Auch bei dieser Geschichte war ich wieder hin und weg. Ich hab mich sehr amüsiert, obwohl das ganze traurig, melancholisch und ein Drama wäre, aber nein, der Autor versteht es, zu unterhalten, etwas nachdenklich zu machen, mit genialen Einfällen und Wendungen. 10 Feensternchen