Cover-Bild Danach, das Leben
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18,00
inkl. MwSt
  • Verlag: S. FISCHER
  • Themenbereich: Gesundheit, Beziehungen und Persönlichkeitsentwicklung - Ratgeber: Familie und Partnerschaft
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 192
  • Ersterscheinung: 07.10.2020
  • ISBN: 9783103970449
Antoine Leiris

Danach, das Leben

Doris Heinemann (Übersetzer)

Sie war die Liebe seines Lebens. 2015 wird Hélène beim Anschlag auf das Pariser Bataclan ermordet. Antoine Leiris bleibt mit dem gemeinsamen Sohn Melvil zurück, der erst 17 Monate alt ist. Zehntausende haben »Meinen Hass bekommt ihr nicht« gelesen, das Buch, in dem Antoine Leiris kurz nach Hélènes Tod über seinen Schmerz schreibt und über den Willen, sich nicht von Hass zermürben zu lassen. Fünf Jahre später erzählt er in »Danach, das Leben«, wie er seine Trauer Schritt für Schritt bewältigte. Für seinen Sohn und gemeinsam mit ihm.
Eines Morgens, ein Jahr danach: Antoine packt die Schätze, die ihm von Hélène geblieben sind, in schwarze Säcke. Zusammen mit dem kleinen Melvil trägt er sie nach unten, um sie den Müllmännern zu übergeben. Keine Tränen – Melvil ist stolz, seinem Vater zu helfen. Für Antoine ein Akt der Befreiung, des Loslassens, ein Schritt zurück ins Leben. Einer von vielen.
So zieht sich der Schmerz Stück für Stück zurück, mit jedem Jahr, das vergeht. Doch obwohl die Trauer verblasst, wird Hélène ihn nie verlassen. Sie bleibt wie ein guter Geist, die Erinnerung an eine einzigartige Liebe.
Er aber ist ein anderer geworden. Ein liebender Vater, der wieder gelernt hat, unbeschwert mit seinem Sohn zu lachen. Gemeinsam sind sie stark, besiegen die Dunkelheit.
Ein wahrhaftiges Buch über Trauer, die Liebe und das Leben.

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Veröffentlicht am 27.11.2020

Vater und Sohn - ein Meisterwerk

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5 Jahre und exakt zwei Wochen sind nun seit dem grausamen Terroranschlag in Paris vergangen. Bereits kurz nach dieser beispiellosen Tragödie hat Antoine Leiris ein tieftrauriges und sehr bewegendes Buch ...

5 Jahre und exakt zwei Wochen sind nun seit dem grausamen Terroranschlag in Paris vergangen. Bereits kurz nach dieser beispiellosen Tragödie hat Antoine Leiris ein tieftrauriges und sehr bewegendes Buch verfasst: Meinen Hass bekommt ihr nicht. Was mit einem Facebook-Post begann, führte zu einem tiefen Seufzer und großer Anteilnahme in der Welt der Literatur. Antoine Leiris hat seine Frau, sein 17 Monate alter Sohn seine Mutter an diesem Abend verloren. Hélène war im Bataclan.

Im Herbst 2020 ist nun die Fortsetzung des ersten Buches erschienen: Danach, das Leben. Und genau das trifft es auch, das Buch ist nicht einfach eine literarische Fortsetzung. Es ist eine konkrete und bewusste Fortsetzung des Lebens von Antoine und Melvil Leiris. Ich weiß nicht, ob ich jemals so persönliche Bücher wie diese beiden gelesen habe.

Antoine Leiris schafft es auf jeder Seite und in jedem einzelnen Satz so viel Gefühl zu transportieren, dass das Mitleid rasch verebbt und einer riesigen Bewunderung Raum verschafft. Antoine beschreibt ungeschönt und ohne Rücksicht auf eine potenziell negative Außenwirkung über seine Rückkehr ins Leben. Wobei Rückkehr nicht das richtige Wort ist. Es ist vielmehr eine Flucht nach vorn. Das Leben liegt vor ihm und seinem Sohn, sie können nicht in ihr altes Leben Leben mit Hélène zurückkehren. Der Weg ist alles andere als leicht, nur mithilfe von Routinen gelingt es ihm überhaupt wieder Struktur in das Leben dieser sehr besonderen Vater-Sohn-Beziehung zu bekommen. Auch Hélène spielt weiterhin und vermutlich für immer eine Rolle, aber das zu akzeptieren und daran nicht zu zerbrechen, ist eine Mammutaufgabe. Mit großer sprachlicher Eleganz beschreibt Antoine die Situationen, die über ihn hereinbrechen. Gerade der Besuch der Theatervorführung zu Meinen Hass bekommt ihr nicht oder auch der Versuch wieder eine Frau in sein Leben zu lassen, waren für mich sehr eindrucksvoll.

Mit jedem Jahr, was vergeht, wird das gemeinsame Leben von Vater und Sohn wieder reicher und vielfältiger. Neben dem traurigen Anlass ist das Buch eine wunderschöne Vater-Sohn-Geschichte. Mit viel Fingerspitzengefühl erzählt Antoine die Geschichte seiner Familie und erklärt den Begriff der Liebe auf besondere Weise.

Das Buch ist aber keineswegs eine reine Trauerbewältigung, denn diese Trauer wird nie vollkommen bewältigt sein. Stattdessen ist in Teil 2 deutlich mehr Struktur als noch in Band 1, sodass es viel eher ein Roman ist, als eine "Gedankensammlung".

Für mich ist das Buch ein echtes Meisterwerk in großartiger Sprache und sorgt für große Emotionen.

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