Wink. Poppy. Midnight. Drei Spieler einer Geschichte, ein Held, eine Wölfin, eine Strippenzieherin – und ein altes, verlassenes Spukhaus, in dem sich grausame Dinge ereignet haben. Alle seltsamen Geschichten sind wahr, und so auch diese: Zwischen Lüge und Verrat, Begehren und Verderben, erzählt jeder seine ganz eigene Geschichte. Aber es gibt nur eine Wahrheit – und sie ist dunkler als alles, was im Spukhaus geschah …
Ich muss ganz ehrlich sagen … Ich weiß nicht so recht, was ich hier eigentlich gelesen habe. „All the strangest things are true“ lag schon länger auf meinem SuB und jetzt habe ich es doch sehr schnell runtergelesen blieb aber mit einem riesigen Fragezeichen zurück. Was genau war dieses Buch? Mystery? Jugendroman? Seltsam beschreibt es wohl auf jeden Fall gut, und alle seltsamen Dinge sind schließlich wahr, aber hoffentlich nicht diese Geschichte.
Wink, Poppy und Midnight erzählen sie aus ihren Sichten und könnte unterschiedlicher nicht sein. Aber mir waren sie als Charaktere zu überzeichnet, zu sehr in Schubladen gepresst, um dann doch wieder umgekrempelt zu werden, weil sich die Autoren zu einem besonderen Plot Twist am Ende entschieden hat. Mir persönlich hat der nicht gefallen. Es hat nur dazu geführt, dass ich von allen dreien am Ende genervt war, weil ich weder ihre Motivationen verstehen und nachfühlen konnte, noch damit zurechtkam, dass sie die drei Special Snowflakes sind und irgendwie alles an der Geschichte möglichst „special“ sein sollte.
Der Schreibstil war anstrengend und leicht zugleich. Das klingt zurecht nach einem Widerspruch, aber während ich wirklich schnell vorankam, weil große Passagen sehr leicht zu lesen waren, haben mich die ständigen Wortwiederholungen und wörtlichen Reden genervt, die wohl besonders poetisch klingen sollten. Aber mal im Ernst: So redet niemand. Erst recht nicht drei Teenager. Ich lese gern Bücher mit besonderen sprachlichen Wendungen und voll schöner Beschreibungen, und hier hat sich zwar eine mystische Atmosphäre gebildet, aber sie konnte nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Plot leider sehr dünn ist.
Im Endeffekt ist das Buch eine riesige Geschichte, die sich Wink einfach nur ausdenken könnte: Sie benutzt die Charaktere als Schachfiguren in ihrer eigenen Welt. Aus Poppys Sicht ist aber sie es, die besonders perfekt ist und die Königin in dem ganzen Spiel zu sein scheint. Und Midnight steht irgendwo zwischen der Verführerin und dem Manix Pixie Dream und lässt sich herumschubsen und bezeichnet es als Liebe. Die ganzen Beziehungen der Charaktere, wirklich aller Charaktere untereinander, waren extrem toxisch und seltsam.
An sich hätte die Geschichte wirklich cool werden können und ich muss sie doch stark für die Einbeziehung des Übernatürlichen und die mystische, dunkle Atmosphäre loben, die über allem mitschwingt. Vor allem das Roman-Luck-Haus hat mich mit seinen Spukereien echt gegruselt. Aber alle anderen Umstände waren für mich nicht besonders toll zu lesen und ich war froh, als das Buch dann vorbei war. Irgendwie hat es mehr Fragen aufgeworfen, als es tatsächlich beantwortet hat. In dem Sinne ist „All the strangest things are true“ kein kompletter Reinfall, aber auch nicht unbedingt mein Liebling.