Cover-Bild Seemann vom Siebener
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12,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Tropen
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 240
  • Ersterscheinung: 18.05.2024
  • ISBN: 9783608502503
Arno Frank

Seemann vom Siebener

Roman | »Das Freibad als Glücksversprechen« ZDF aspekte

 Ein Sommertag, der das ganze Leben erzählt.
Es ist heiß. Freibadwetter. Da sind das Schwimmbecken, die Liegewiese und der Sprungturm mit dem Siebener, der gesperrt ist seit dem Unglück damals. Aber die Vergangenheit lässt sich nicht ewig abriegeln. Das weiß Kiontke, der Bademeister, so gut wie alle anderen hier. Wie Joe und Lenny, oder Isobel, die immer mehr im Gestern lebt. Für sie alle ist das Freibad ein Ort, der ihren Lebensweg bestimmt. Mit feinem Humor und großem Einfühlungsvermögen erzählt Arno Frank vom Weggehen und Zurückkommen, vom Bleiben und der Suche nach dem Glück. Ein Buch, so leuchtend wie der letzte Spätsommertag. 

Brütende Hitze. Die halbe Stadt ist im Freibad. Da ist Kiontke, der Bademeister, der noch immer am Beckenrand steht, auch wenn die Leute meinen, dass es ihn eigentlich hätte umhauen müssen, dieses Unglück damals. Da ist Renate, die hinter der Kasse sitzt und zu viel raucht und die zwei, vier, acht Sachen an Kiontke mag, was sie natürlich niemals zugeben würde. Joe wiederum versucht anzuschwimmen gegen das Loch in ihrem Leben und die ungebetenen Erinnerungen. Lennart hat es aus der großen Welt hierher zurückverschlagen, zurück zu den Anfängen und zu Joe. Da ist Isobel, die das Freibad schon kannte, als es das Freibad noch gar nicht gab, und da ist ein Mädchen, das den Seemann machen will, erst vom Dreier, dann vom Fünfer, und schließlich vom Siebener – aber der ist gesperrt, seit Jahren schon, seit dieser Katastrophe damals, die wie ein fernes Donnergrollen unter diesem flirrenden Sommertag liegt.

»Als habe man beim Lesen eine himmelblaue Brille aufgesetzt und das Buch vorher mit Sonnenmilch eingecremt« Christine Westermann, WDR2 Buchtipp

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Lesejury-Facts

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.11.2024

Eine beeindruckende Erzählung

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Kiontke ist der Bademeister des örtlichen Freibads. Im Ochsen haben sich die Leute eine Weile das Maul über ihn zerrissen, weil der nach dem Desaster keine Anstalten gemacht hat zusammenzubrechen.

Renate ...

Kiontke ist der Bademeister des örtlichen Freibads. Im Ochsen haben sich die Leute eine Weile das Maul über ihn zerrissen, weil der nach dem Desaster keine Anstalten gemacht hat zusammenzubrechen.

Renate öffnet pünktlich das Kassenhäuschen. Heute, am letzten Ferientag, soll der heißeste Tag des Jahres werden und sie wappnet sich für den Ansturm. Kaffeemaschine röchelt, Radio auf gute Unterhaltung gestellt, Kippen parat, Wechselgeld auf Anschlag. Während sie darauf wartet, dass der Kiontke die Türen öffnet, träumt sie von dem roten Cabrio, das sie in den Süden bringen wird, aber dann steht auch schon die Trautheimer vor ihr.

Isobel Trautheimer ist vor vielen Jahren zugezogen. Ihr Mann hat das Freibad gebaut und sie die Schüler unterrichtet. Jetzt lebt sie allein, zuerst ging Rüdiger und dann ihre beste Freundin Gerda. Gerda war die Mutter vom Kiontke und hat mit Männern telefoniert um ihre Rente aufzubessern, irgend son Schweinkram, aber das darf der Kiontke nicht wissen. Isobel träumt sich immer öfter in die Vergangenheit und sieht den Bildern nach, die aufsteigen und weiterziehen, dabei verläuft sie sich auch mal.

Lennart ist gerade aus Amerika zurückgekommen, wegen Max Beisetzung, aber da ist noch etwas anderes, dem er erst nachspüren muss. Josefine hatte ihm die Nachricht geschickt, sonst hätte er es gar nicht gewusst. Joe, Max und er waren früher unzertrennlich, aber dann hat Joe Max geheiratet und Lenny hat die Ferne vorgezogen.

Fazit: Arno Frank erzählt einen Tag in einem Pfälzer Schwimmbad auf eindrückliche Weise. Er hat ganz normale Menschen geschaffen, wie sie gleich neben mir und ein paar Straßen weiter wohnen. Jedes Leben ist feinfühlig und humorvoll erzählt. Der Autor schenkt seinen Figuren abwechselnd den Raum, den es braucht die Gegenwart zu zeigen und sie in die Vergangenheit blicken zu lassen. Sie alle sind durch die Gemeinschaft verbunden und kennen sich mehr oder weniger. Ich habe mich selten mit allen Sinnen so gut unterhalten gefühlt. Der Geschmack des erfrischenden Flutschfingers, die knusprigen, salzigen Pommes, die Geräuschkulisse aus Füßen auf nassem Beton, Schreie, Lachen, Platschen, Sonne auf der Haut. Ich war mittendrin in der Geschichte und das hat mir riesig gefallen.

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