(Mal mehr, mal weniger) interessante Reiseberichte
In 20 Kapiteln beleuchtet dieses Buch Reisen und vor allem Reiserouten der Vergangenheit.
Es folgt unter anderem den Straßen der Römerzeit, rekonstruiert den Weg eines Ablasskollektors im Deutschland ...
In 20 Kapiteln beleuchtet dieses Buch Reisen und vor allem Reiserouten der Vergangenheit.
Es folgt unter anderem den Straßen der Römerzeit, rekonstruiert den Weg eines Ablasskollektors im Deutschland des 15. Jahrhunderts anhand seiner Spesenabrechnung, begleitet Pilger ins Heilige Land, nimmt die Perspektiven weniger privilegierter Italien-Reisender ein und beschreibt zum Abschluss eine Fahrt mit der Transsibirischen Eisenbahn im Sommer 1992, kurz nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion.
Bei dem Autor handelt es sich zweifellos um einen großen Experten seines Fachgebiets. Er hat hier vielfältige Informationen zusammengetragen, welche deutlich machen, wie und zu welchen Zwecken in früheren Zeiten gereist wurde. Dabei gibt es immer wieder Überraschungen, beispielsweise darüber wie gut organisiert Reisen damals schon waren oder dass auch entlegene Ziele regelmäßig angesteuert wurden.
Nicht nur die Fakten an sich sind interessant. Es ist auch spannend, aus welch verschiedenartigen und teilweise unerwarteten historischen Quellen diese abgeleitet wurden.
Das Lesevergnügen war für mich jedoch etwas durchwachsen. Gerade am Anfang kommen zähere Abschnitte vor, bei denen nur eine Station nach der anderen aufgezählt wird. Es gibt aber auch beinahe mitreißende Stellen, wo ich mich gut in die jeweiligen Reisenden hineinversetzen konnte.