Cover-Bild Das Ting
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9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: dtv Verlagsgesellschaft
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 16.09.2019
  • ISBN: 9783423436328
Artur Dziuk

Das Ting

Roman
»Eine moderne Story über drohenden Autonomieverlust.« SZ Extra
Vier junge Visionäre gründen in Berlin ein Start-Up up und entwickeln zusammen eine App: das sogenannte Ting, das körperbezogene Daten seiner Nutzer sammelt, auswertet und auf dieser Grundlage Handlungsempfehlungen gibt.
Das Prinzip Ting überzeugt – die App schlägt ein wie eine Bombe. Getrieben vom Erfolg entwickelt Mitgründer Linus die Möglichkeiten immer weiter, sein eigenes Leben und das der User mithilfe des Ting zu optimieren. Doch um neue Investoren für die Firma zu gewinnen, sind er und sein Team bald gezwungen, sich auf ein gefährliches Spiel einzulassen: Sie verpflichten sich vertraglich, künftig unter allen Umständen jeder Empfehlung des Ting zu gehorchen – mit verheerenden Folgen.

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Veröffentlicht am 15.03.2020

Würdet ihr eine App über eure Entscheidungen bestimmen lassen?

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Würdet ihr eine App über eure Entscheidungen bestimmen lassen? Mal angenommen, es gäbe eine App, die nicht nur die Kalorienzufuhr und den Stresslevel überwacht, sondern durch Gesichtserkennung weiß, dass ...

Würdet ihr eine App über eure Entscheidungen bestimmen lassen? Mal angenommen, es gäbe eine App, die nicht nur die Kalorienzufuhr und den Stresslevel überwacht, sondern durch Gesichtserkennung weiß, dass der Sitznachbar in der Bahn für eure Karriere wichtig sein könnte – würde ihr diese App nutzen? Diese Frage behandelt Artur Dziuk in seinem Debütroman >>Das Ting<<.

Meine Meinung
In Zeiten, wo Herzfrequenz und Schlafrhythmus stetig aufgezeichnet werden scheint der Schritt zur weiteren Optimierung des Menschen durch Technik durchaus möglich zu sein. Den technischen Aspekt lässt Dziuk dabei großteils im Dunkeln, zwar wird von Sensoren gesprochen, doch wie diese getragen werden bleibt ungeklärt, ebenso wie das Ting die Umwelt optisch erfasst. Detailliert schreibt er hingegen über das Innenleben seiner vier Protagonisten, die ihren eigenen Willen dem der App unterordnen. Die verschiedenen Sichtweisen gestalten die Geschichte abwechslungsreich, denn nicht jeder der Gründer ist gleichermaßen überzeugt von dem was sie da geschaffen haben.

Die Charaktere sind zwar interessant, doch auch stellenweise recht klischeehaft: da gibt es den arroganten Erben des Familienunternehmens oder die verschlossene Hackerin, die sich am liebsten in ihren weiten Kapuzenpullis verkriecht. Hier bietet das Buch wenig neues. Faszinierend sind jedoch die Fragen und Gedankenspiele, die es aufwirft. Würde man selbst eine solche App nutzen? Und wenn das komplette Leben auf Entscheidungen einer KI basiert, ist man dann noch Mensch oder schon eher Roboter? Schade fand ich, dass der Roman an der Stelle endet, wo der Weg zur Dystopie erst beginnt: die App ist so weit entwickelt, dass sie mit dem Nutzer quasi verschmolzen ist. Bauchgefühl und eigene Meinung können nicht mehr von Handlungsempfehlungen und Ratschlägen der App unterschieden werden. Wie es an diese Stelle weitergeht, die moralischen und gesellschaftlichen Auswirkungen der App, hätte ich sehr gerne gelesen.

Fazit
Ein lesenswertes Buch für jeden, der Zukunftsszenarien und Gedankenspiele mag.

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