Epidemie
Als ich den Klappentext zu >>Epidemie>Wie kann man nur auf SO eine Idee kommen
Als ich den Klappentext zu >>Epidemie<< zum ersten Mal gelesen habe war ich fasziniert und geschockt zugleicht. Ich dachte mir zunächst >>Wie kann man nur auf SO eine Idee kommen<? Gleichzeitig hat mich das Thema nicht losgelassen und ich habe das Buch am Ende als Rezensionsexemplar erhalten. Vielen Dank an dieser Stelle an den Arctis Verlag.
Die Geschichte selbst wird aus der Perspektive von verschiedenen Charakteren erzählt, die allesamt Bewohner von Schweden sind und deren Leben sich durch die Gesundheitspartei schlagartig ändert.
Da wäre zum einen Helena und ihre Tochter Molly, die sie mit allen Mitteln beschützen will, denn auch vor Kindern macht die neue Regierung nicht halt. Ganz im Gegenteil, sie sind mit am meisten gefährdet durch die neuen Regelungen.
Die beiden treffen auf Landon und diese Begegnung wird im weiteren Verlauf sehr bedeutend.
Dann lernen wir noch Gloria kennen, die aufgrund des neuen Wertes (Ersatzwert des BMI in dieser Geschichte) als Übergewichtige eingestuft wird.
Zum Schluss gibt es noch Johan, den Ministerpräsidenten der Partei. Einblick in seine Gedanken zu erhalten war hoch interessant und mit der Zeit habe ich wirklich einen sehr starken Hass auf diese Figur bekommen.
Neben den Figuren und deren Leben lernt man aber auch die Partei, ihr Programm und die Folgen für die Bewohner Schwedens kennen. Zunächst klingt der Kampf gegen die Fettsucht und die Pläne der Gesundheitspartei wirklich gut und ich konnte nachvollziehen, weshalb die Bevölkerung so euphorisch darauf reagiert hat. Auch in unserer realen Welt haben immer mehr Menschen Gewichtsprobleme, da wir im Alltag alle zu viel sitzen, was ua. auch mit der vielen Arbeit am Pc zusammenhängt. Hier hat man deutliche Parallelen zur Geschichte erkannt und eben auch, dass nicht alles nur reine Fiktion in ihr ist.
Interessant war für mich auch der Zusammenhang zwischen dem Gewicht und dem Beruf. Wer zu dick ist und dies nicht schnell genug in den Griff bekommt, wird gekündigt. Und das ist nur ein Beispiel von vielen.
Mit der Zeit werden die Ziele der Partei immer drastischer und rücksichtsloser. Der Mensch selbst ist egal, nur noch das Ergebnis zählt. Und dann kommen die sog. >>Fat Camps<< ins Spiel. Als ich erfahren habe worum es sich dabei handelt, wurde mir fast schlecht. Einfach schockierend und ekelerregend, aber doch wieder nicht völlig aus der Luft gegriffen.
Ich könnte noch sehr viel mehr erzählen und das Buch bietet viel Raum für Gespräche und Diskussionen, dennoch werde ich meine Rezension nun zum Ende bringen. Würde ich mehr erzählen, würde ich zuviel von der Geschichte vorweg nehmen und man sollte doch möglichst unbedarft an dieses Buch heran treten.