Cover-Bild Epidemie
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10,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Arctis ein Imprint der Atrium Verlag AG
  • Themenbereich: Belletristik - SciFi: Apokalypse
  • Genre: Fantasy & Science Fiction / Fantasy & Science Fiction
  • Seitenzahl: 384
  • Ersterscheinung: 09.03.2018
  • ISBN: 9783038802013
  • Empfohlenes Alter: ab 18 Jahren
Åsa Ericsdotter

Epidemie

Ulla Ackermann (Übersetzer)

Die »Gesundheitspartei« hat unter Führung von Johan Svärd die Macht übernommen. Ihr politisches Programm: Das Volk von der Gefahr der Fettsucht zu befreien. Jeder wird nach Gewicht und Fettindikator klassifiziert. So auch Landon, ein junger Forscher, der sich auf die Suche nach seiner Liebe Helena macht. Und dabei ein rasch verändertes Land und eine dunkle Spur aus Gewalt vorfindet. Was geschieht mit all den Übergewichtigen – und was steckt hinter jenen »Fat Camps«, die es geben soll?

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.02.2018

Epidemie

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Als ich den Klappentext zu >>Epidemie>Wie kann man nur auf SO eine Idee kommen

Als ich den Klappentext zu >>Epidemie<< zum ersten Mal gelesen habe war ich fasziniert und geschockt zugleicht. Ich dachte mir zunächst >>Wie kann man nur auf SO eine Idee kommen<
Die Geschichte selbst wird aus der Perspektive von verschiedenen Charakteren erzählt, die allesamt Bewohner von Schweden sind und deren Leben sich durch die Gesundheitspartei schlagartig ändert.
Da wäre zum einen Helena und ihre Tochter Molly, die sie mit allen Mitteln beschützen will, denn auch vor Kindern macht die neue Regierung nicht halt. Ganz im Gegenteil, sie sind mit am meisten gefährdet durch die neuen Regelungen.
Die beiden treffen auf Landon und diese Begegnung wird im weiteren Verlauf sehr bedeutend.
Dann lernen wir noch Gloria kennen, die aufgrund des neuen Wertes (Ersatzwert des BMI in dieser Geschichte) als Übergewichtige eingestuft wird.
Zum Schluss gibt es noch Johan, den Ministerpräsidenten der Partei. Einblick in seine Gedanken zu erhalten war hoch interessant und mit der Zeit habe ich wirklich einen sehr starken Hass auf diese Figur bekommen.

Neben den Figuren und deren Leben lernt man aber auch die Partei, ihr Programm und die Folgen für die Bewohner Schwedens kennen. Zunächst klingt der Kampf gegen die Fettsucht und die Pläne der Gesundheitspartei wirklich gut und ich konnte nachvollziehen, weshalb die Bevölkerung so euphorisch darauf reagiert hat. Auch in unserer realen Welt haben immer mehr Menschen Gewichtsprobleme, da wir im Alltag alle zu viel sitzen, was ua. auch mit der vielen Arbeit am Pc zusammenhängt. Hier hat man deutliche Parallelen zur Geschichte erkannt und eben auch, dass nicht alles nur reine Fiktion in ihr ist.
Interessant war für mich auch der Zusammenhang zwischen dem Gewicht und dem Beruf. Wer zu dick ist und dies nicht schnell genug in den Griff bekommt, wird gekündigt. Und das ist nur ein Beispiel von vielen.

Mit der Zeit werden die Ziele der Partei immer drastischer und rücksichtsloser. Der Mensch selbst ist egal, nur noch das Ergebnis zählt. Und dann kommen die sog. >>Fat Camps<< ins Spiel. Als ich erfahren habe worum es sich dabei handelt, wurde mir fast schlecht. Einfach schockierend und ekelerregend, aber doch wieder nicht völlig aus der Luft gegriffen.
Ich könnte noch sehr viel mehr erzählen und das Buch bietet viel Raum für Gespräche und Diskussionen, dennoch werde ich meine Rezension nun zum Ende bringen. Würde ich mehr erzählen, würde ich zuviel von der Geschichte vorweg nehmen und man sollte doch möglichst unbedarft an dieses Buch heran treten.

Veröffentlicht am 01.09.2020

Bedrückende Geschichte, über die man länger nachdenken kann

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+ + Schweden und vielleicht die ganze Welt leidet an einer Fett-Epidemie. Es gibt zu viele Übergewichtige und dieses Problem muss gelöst werden + +

Ich lese sehr gerne Politthriller und wenn sie aus Skandinavien ...

+ + Schweden und vielleicht die ganze Welt leidet an einer Fett-Epidemie. Es gibt zu viele Übergewichtige und dieses Problem muss gelöst werden + +

Ich lese sehr gerne Politthriller und wenn sie aus Skandinavien kommen, habe ich besondere Freude daran.

Die Idee des Buches: Schweden hat zu viele Übergewichtige ( so wird es auf jeden Fall vermittelt ) und die neue Gesundheitspartei setzt sich für ein schlankes und gesundes Schweden ein. In den ersten vier Jahren haben sie schon Erfolge zu feiern, weil sich viele der neuen "Gesinnung" anpassen und sich schlank trainieren, mit Appetitzüglern den Magen beruhigen oder sich gleich ein Magenband einsetzen lassen. Sogar in der Schule wird schon auf die Kinder eingewirkt. Als die nächste Wahl ansteht, geht der Ministerpräsident auf`s Ganze. Alle Fettleibigen ( ein Fett-Muskel-Quotient über 50 ) sollen verschwinden. Offiziell werden sie in Fett-Camps fit gemacht. In Wahrheit werden sie wie fette Schweine behandelt ....s

Einer der Protagonisten kann seine Freundin aus den Fängen der Regierung befreien und danach setzt er alles daran, diesem Treiben ein Ende zu bereiten.

Ich finde die Idee des Buches gut und die Autorin hat es geschafft ein bedrückendes Bild zu zeichnen. Die Geschichte ist nicht wirklich spannend, aber das würde hier auch gar nicht passen. Beim Lesen dachte ich, dass sich die Handlung in die Länge zieht, aber im Nachhinein ist der ruhige Erzählton genau passend. Man muss es aushalten.

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Veröffentlicht am 02.02.2018

Erschreckend

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In Schweden ist eine neue Partei an der Macht. Die Gesundheitspartei. Diese achtet massiv darauf, dass die schwedische Bevölkerung abnimmt. Das geht sogar so weit, dass Leute die zu viel wiegen entlassen ...

In Schweden ist eine neue Partei an der Macht. Die Gesundheitspartei. Diese achtet massiv darauf, dass die schwedische Bevölkerung abnimmt. Das geht sogar so weit, dass Leute die zu viel wiegen entlassen werden. Außerdem werden schon Kinder in der Grundschule nach ihrem Gewicht getrennt, damit die „übergewichtigen“ Kinder abnehmen können. Wenn das nichts hilft, werden diese sogar schon operiert. Doch kaum jemanden scheint das zu stören und fast alle machen mit.

Das Cover gefällt mir sehr gut. Dieses leicht sandige Gefühl beim darüberstreichen ist klasse, ich liebe sowas. Kleines Manko, der Autor steht leider nicht drauf.
Wow, das Thema ist schon wirklich harter Tobak und ist nicht so leicht zu verdauen. Oben habe ich geschrieben, fast alle machen mit und genau darin liegt das Problem. Der Großteil der Bevölkerung folgt der Gesundheitspartei vorbehaltlos und schluckt Diät-Pillen oder geht mit seinen Kindern zu den vorgeschlagenen OPs. Wie dumme Schafe hinterfragt niemand dieses Konzept, im Gegenteil, die „Dicken“ werden sogar noch gemieden oder gemobbt. Sogar die Nachbarländer greifen die schwedischen Modelle auf.
Ja genau, man fühlt sich sehr stark an das Dritte Reich erinnert.
Und genau das hat mich bei der Lektüre auch sehr stark mitgenommen, denn so wird einem wieder mal klar, wie schnell man in eine Schiene der Unterdrückung und Teilung der Menschen in verschiedene Arten gerät und wie leicht sich die Massen davon überzeugen lassen und mitmacht. Man braucht nur einen Sündenbock für alles Üble und alle laufen dem „Revolutionär“ hinterher. In dem Fall ist es Johan Svärd, der Ministerpräsident. Dieser findet immer neue grausamere Möglichkeiten um alle Schweden schlank zu bekommen und ich musste größtenteils viel Schlucken. Das Buch behandelt zwar das Thema Fettleibigkeit, aber im Grunde stellt uns der Autor essentielle Fragen und gibt einem viel zum Nachdenken mit.
Obwohl ich anfangs erst langsam in den Schreibstil reingefunden habe, da dieser meiner Meinung nach etwas undurchsichtig war, konnte ich später einfach nicht mehr aufhören zu lesen. Denn die Beschreibungen der Geschehnisse haben mich nicht mehr losgelassen.
Diese zähe Art am Anfang lag vielleicht auch daran, dass Ericsdotter ziemlich viele Fakten einstreut, die zwar sehr interessant waren, aber doch etwas viel auf einmal. Dazu kommt, dass ich am Anfang das Gefühl hatte, dass diese Fettepidemie doch eher Nebensache ist und im Hintergrund mitläuft. Erst nach und nach dreht sich alles viel mehr um Svärd und seine Machenschaften.
Der trockene, eher berichtende Stil am Anfang ändert sich auch sehr stark im letzten Drittel und auch das hat zu einem besseren Lesefluss beigetragen.
Was mich etwas gestört hat, war das ich das Gefühl hatte, dass hauptsächlich weibliche Personen besonders dick sein sollen und außerdem ist bei den Protagonisten Landon und auch Helena das Selbstwertgefühl extrem im Keller. Klar, ich kann das natürlich nachvollziehen, wenn quasi eine ganze Nation gegen einen ist, aber gerade Helena als Mutter sollte doch vielleicht etwas mehr Kampfgeist zeigen, finde ich.
Dazu kam, dass sich alle irgendwie zu kenne scheinen und das ist schon oft ein glücklicher Zufall und wirkte auf mich etwas konstruiert. Schade!
Noch ein kleiner Kritikpunkt: Die Zeit zwischen den Ereignissen ist nicht klar erkennbar. Es scheinen manchmal Tage oder Wochen zu vergehen, aber wenn man das Buch liest, hat man das Gefühl, dass alles von einem Tag auf den anderen geschieht. Mir hätte eine kleine Zeitleiste geholfen.
Das Ende war dann wieder sehr spannend aufgebaut und hat mir äußerst gut gefallen. Ein positives Ende ist in diesem Fall einfach nur wunderbar, denn wer möchte so ein Land wie dieses Schweden in der EU?

Mein Fazit: Das Buch beschreibt ein wirklich erschreckendes Szenario, dass mir an vielen Stellen den Atem gestockt hat. Teilweise hätte es vielleicht ein klein wenig besser umgesetzt werden können, aber wer nochmal schwarz auf weiß lesen möchte, wie schnell man ein Drittes Reich aufbauen kann, sollte dieses Buch zu Hand nehmen. Einfach nur furchtbar! (Also nicht das Buch, sondern die Vorstellung)