ein schwarzhumoriges und superspannendes Lesevergnügen!
Den Kriminalroman “Blutrotes Weimar” hat Astrid Miglar gemeinsam mit dem Greifenverlag im März 2024 herausgebracht. Das Cover erinnert mich an den Vorspann im sonntäglichen Tatort. Die komplementären Farben ...
Den Kriminalroman “Blutrotes Weimar” hat Astrid Miglar gemeinsam mit dem Greifenverlag im März 2024 herausgebracht. Das Cover erinnert mich an den Vorspann im sonntäglichen Tatort. Die komplementären Farben gelb und lila lassen mich genauer hinsehen. Ich frage mich, was es mit der Frau auf sich hat, wende das Werk und beginne den Klappentext zu lesen. Das Buch hat ein handliches Format und lässt sich trotz kleiner Buchstaben gut lesen. Es liegt gut in der Hand und ist in viele, kurze Kapitel gegliedert. Das macht das Lesen angenehm. Die Kapitel sind nummeriert und viele sind mit einem Zitat unterlegt. Jedes einzelne ist passend ausgesucht.
Astrid Miglar kenne ich bereits aus “Die schwarze Gräfin”. Die Erzählung hat mir soviel Spaß gemacht, dass ich mich gleich auf “Blutrotes Weimar” gestürzt habe. Die Autorin startet mit dem Tod von Margaux. Auf ihrer Hochzeit wird sie in der Kirche von dem herabstürzenden Jesus erschlagen. Ein Zufall? Sicher nicht! Wer schon einmal ein Buch von Astrid Miglar gelesen hat, der ahnt bereits, dass eine spannende und facettenreiche Geschichte darauf wartet erzählt zu werden. Mit einer spitzen Feder und einer ordentlichen Portion Sarkasmus lese ich von Elsbeth, der es immer schlechter geht. Ihre Chefin Margaux, die eigentlich Margot heißt, mobbt sie auf Teufel komm raus. Das geht so weit, dass Elsbeth den Freitod wählt. Das jedoch gefällt Eva ganz und gar nicht. Als Kosmetikerin im 1000schön schwört sie Rache für Elsbeth und macht sich hochmotiviert ans Werk. Sie will jeden rächen, der ihre Freundin in den Tod getrieben hat. Und das sind gar nicht so wenig.
Mit einem erfrischenden schwarzen Humor und einem Schreibstil, der Wiedererkennungswert hat, gelingt es der Autorin mit nur wenigen Sätzen, meinen Geist in die Geschichte zu ziehen. Vom ersten bis zum letzten Buchstaben hat mich diese Erzählung so sehr gefesselt, dass ich die ca. 392 Seiten in drei Abschnitten gelesen habe. Wer einmal mit dem Lesen beginnt, wird Schwierigkeiten haben, das Buch wieder aus der Hand zu legen. Mir ist das kaum möglich. Immer möchte ich wissen, wie es denn nun weiter geht.
Ähnlich wie in “Die schwarze Gräfin” fasziniert mich Astrid Miglar wieder mit ihren facettenreichen Persönlichkeiten. Die Rachegöttin Eva, Elsbeth und Margaux werden nach und nach immer plastischer, bis sie in meinem Kopf lebendig werden.
“Blutrotes Weimar” von Astrid Miglar ist eine wunderbar erfrischend bitterböse erzählte Geschichte, die mich an “Die Apothekerin” von Ingrid Noll erinnert. Mir hat dieser Kriminalroman soviel Spaß gemacht, dass ich ihn gerne weiterempfehle. Von mir bekommt er von 5 verdiente Lesesterne.