Cover-Bild Miss Island
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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Insel Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Sonstiges
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 239
  • Ersterscheinung: 20.06.2021
  • ISBN: 9783458179023
Auður Ava Ólafsdóttir

Miss Island

Roman
Tina Flecken (Übersetzer)

Das humorvolle, mit subtiler Ironie gezeichnete Porträt einer jungen Isländerin Anfang der 1960er Jahre, die sich viel vorgenommen hat – in einer Gesellschaft, in der Künstler männlich sind, die Frau aber nur reüssiert, wenn sie ihre Schönheit zu Markte trägt, um zur Miss Island gekrönt zu werden.

Die Welt ist in Aufruhr. In Amerika sagt Martin Luther King »I have a dream«. John F. Kennedy wird erschossen. In England starten die Beatles ihre Weltkarriere. Nur in Island steht die Welt still. Das muss auch Hekla erfahren, als sie 22jährig - mit ihrer Remington-Schreibmaschine, einem Romanmanuskript, dem »Ulysses« von James Joyce und einem englischen Lexikon - in einen verrauchten Überlandbus steigt, der sie vom elterlichen Hof nach Reykjavík bringt. Dort, in der Stadt der Poeten, will sie ihren Traum verwirklichen und mit Büchern berühmt werden.

Aber die schöne Hekla, benannt nach einem Vulkan, stellt schnell fest, dass in der konservativen, männerdominierten Gesellschaft das Interesse an einer Miss Island größer ist als das an einer Schriftstellerin.

Genau wie ihr Freund Jón John, der von einem Engagement am Theater träumt und als schwuler Mann ebenso mit Einschränkungen und Rollenzuschreibungen konfrontiert ist, erkennt sie, dass sie ihre Pläne nur realisieren, ihre Freiheit nur finden kann, wenn sie die Insel hinter sich lässt.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.09.2024

Phantasie versus Schönheit

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„Man muss Chaos in sich haben, um einen tanzenden Stern zu gebären.“

Nachdem mir vor ein paar Monaten „Hotel Silence“ von Auður Ava Ólafsdóttir recht gut gefallen hat, wollte ich unbedingt ein weiteres ...

„Man muss Chaos in sich haben, um einen tanzenden Stern zu gebären.“

Nachdem mir vor ein paar Monaten „Hotel Silence“ von Auður Ava Ólafsdóttir recht gut gefallen hat, wollte ich unbedingt ein weiteres Buch dieser Autorin lesen, die als eine der besten Islands gilt. Und ich muss sagen, es hat sich gelohnt, dieses Buch zur Hand zu nehmen!

Wir werden entführt ins Island der 60er Jahre des vergangenen Jahrhunderts und rattern mit der Erzählerin Hekla, die den Namen eines Vulkans trägt, in einem alten Bus über steinige Straßen nach Reykjavík. Dort will sie ihre Schriftstellerkarriere starten, was zur damaligen Zeit ein schwer zu verwirklichendes Unterfangen für eine Frau ist. Sie hält sich mit Aushilfsjobs über Wasser und bekommt ein Angebot zur Teilnahme an der Miss-Island-Wahl. Wir lernen ihre Freundin Ísey und ihren schwulen Freund Jón John kennen. Auch die haben es nicht leicht. Während Ísey als verheiratete Mutter ein recht einsames Leben frönt, kämpft Heklas Freund wegen seiner sexuellen Ausrichtung um Anerkennung. Und Hekla kann ihre Texte nur unter einem männlichen Synonym veröffentlichen, da bei Frauen Schönheit mehr zählt als Kopfarbeit.

Sehr gut gefallen haben mir die Beschreibungen des Lebens auf der Insel, der Natur und der Schwierigkeiten beim Fischfang. So manches isländische Wort war für mich allerdings unlesbar. Sogar ein Juror bei einer Misswahl meinte einst: „der Name der Schönheitskönigin klinge so, als stürze ein Wasserfall aus Kieselsteinen in einen isländischen Fjord.“
Das ist ein Buch zum Verschlingen! Ich hatte die über 200 Seiten innerhalb von zwei Tagen ausgelesen.

Auður Ava Ólafsdóttir wurde 1958 in Reykjavík geboren. Die Bestsellerautoin studierte an der Sorbonne Kunstgeschichte und lebte in Frankreich und Italien. Laut Wikipedia lehrt sie an der Universität Reykjavík und ist Direktorin des Museums der Universität Islands. Sie schreibt Romane, Theaterstücke und Gedichte. Ihre Bücher, in über 25 Sprachen übersetzt, wurden vielfach ausgezeichnet. Für ihren Roman Miss Island erhielt sie in Frankreich 2019 den Prix Médicis étranger für den besten ausländischen Roman des Jahres.

Fazit: Leseempfehlung!

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