Ich fand es wirklich sehr schön - aber etwas Kritik hab ich trotzdem
Achtung: Band 6 einer Reihe, aber unabhängig lesbar!
Honey-Blue Oh ist sehr erfolgreich in ihrem Job und kann stolz auf das sein, was sie erreicht hat. All das ist für ihre Mutter allerdings wertlos, ...
Achtung: Band 6 einer Reihe, aber unabhängig lesbar!
Honey-Blue Oh ist sehr erfolgreich in ihrem Job und kann stolz auf das sein, was sie erreicht hat. All das ist für ihre Mutter allerdings wertlos, denn alles, worum es ihr geht, ist, dass Honey-Blue einen Mann findet, heiratet und endlich Kinder bekommt. Nach einer weiteren Tirade ihrer Mutter macht dann auch noch ihr Freund mit ihr Schluss, der sie obendrein auch noch betrogen hat. Also beschließt Honey-Blue Oh eine Nacht lang eine andere zu sein. Ein dummes Blondchen, das nur auf Spaß aus ist. In einer Bar lernt sie Tim kennen. Der grummelige, einschüchternde Typ berührt etwas in Honey-Blue und als sie die Nacht miteinander verbringen, bittet sie Tim zu bleiben. Nicht, um in einer Beziehung mit ihm zu sein, sondern einfach nur so, ganz zwanglos. Aber wie soll das mit ihnen weitergehen, wenn Honey-Blue die ganze Zeit über eine Rolle spielt?
Ich fand es so schade, dass Honey-Blue sich so lange Zeit verstellt hat. Dass sie der Meinung war, nur indem sie sich verstellt liebenswert zu sein. Dabei versteht Honey-Blue ganz genau, was die Menschen um sie herum brauchen. Honey-Blue kümmert sich gern um andere und lebt das jetzt in ihrer Rolle als Dummchen ganz besonders aus.
Dabei stellt sich einem irgendwann die Frage, wie sehr sie sich eigentlich wirklich verstellt – abgesehen vom Dumm-Tun und dem Gekicher und so. Sie fühlt sich sehr wohl bei Tim und in ihrer Rolle. Deswegen habe ich mich bald gefragt, ob sie nicht einfach einen sehr großen Teil von sich selbst verleugnet hat. Immerhin war sie immer die Jüngste und Klügste, wo sie auch hinkam und musste sich beweisen. Da durfte sie nicht weich und weiblich sein.
Tim hat einiges durchgemacht in seiner Vergangenheit. Die Berzerks waren sein Ticket in ein besseres Leben. Doch Tim ist davon überzeugt, verflucht zu sein. Er gibt sich an vielem die Schuld, vor allem aber daran, dass sein Schützling heute nur noch ein Schatten seiner selbst ist.
In seiner Mannschaft ist Tim als der Mann, der niemals lacht bekannt. Aber in Honey-Blues Gegenwart ist Tim so viel lockerer und entspannter. Dieser andere Tim ist wirklich süß – wenn er will.
Fazit: Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Allerdings fand ich es schade, dass es teilweise recht vorhersehbar war. Ich hätte mir gewünscht, da überrascht zu werden. Ich mochte die Protagonisten sehr und habe das Buch wirklich geliebt. Aber Honey-Blue hat mir auch mehrmals das Herz gebrochen mit ihrer Überzeugung, nur als Honey-Blue-2.0 liebenswert zu sein.
Von mir bekommt das Buch 4,5 Sterne.