Cover-Bild Bunt, sozial, brutal. Architektur der 1970er Jahre in Österreich
35,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Verlag Anton Pustet Salzburg
  • Themenbereich: Kunst - Architektur
  • Genre: keine Angabe / keine Angabe
  • Seitenzahl: 152
  • Ersterscheinung: 04.06.2019
  • ISBN: 9783702509347

Bunt, sozial, brutal. Architektur der 1970er Jahre in Österreich

Fotografiert von Stefan Oláh
Stefan Oláh (Herausgeber), Martina Griesser-Stermscheg (Herausgeber), Sebastian Hackenschmidt (Herausgeber)

Die 70er! Sie erinnern sich?
Arena – Bettenturm – Córdoba – Drahdiwaberl – Energieferien – Franz Klammer – Fristenlösung – Gastarbeiter – Gleichbehandlungsgesetz – Hausbesetzung – Jute statt Plastik – Kottan ermittelt – Kreisky – Mutter-Kind-Pass – Niki Lauda – Ökumene – Ölkrise – Reichsbrücke – Schulbuchaktion – UNO-City – Vietnamkrieg – Zivildienst – Zwentendorf

Die dazugehörige Architektur war bunt, experimentell, sozial, gleichberechtigt, utopisch, brutal, ökologisch und zuweilen auch ganz schlicht. In Österreich war die Architektur der Siebzigerjahre gebauter Zweifel am Fortschrittsglauben der Jahrzehnte nach dem Krieg. Tradiertes wurde radikal überdacht, verworfen und Neues ausprobiert. Rund vierzig ausgewählte Bauten zeigen auf über hundert großformatigen Fotografien das überraschend breite Spektrum der Bauaufgaben und architektonischen Lösungen.
Der Fotograf Stefan Oláh hat mit „Österreichische Architektur der fünfziger Jahre“ (2011) schon einmal erfolgreich dazu beigetragen, den Blick für bisher Unterschätztes zu sensibilisieren. Auch die Architekturfotografie emanzipiert sich ab 1970 zur selbstständigen Kunstgattung. Stefan Oláhs Bildkommentar leistet eine längst notwendige Neubewertung von Vorhandenem und allmählich Verschwindendem als praktizierte Architekturanalyse.

Mit Texten von Friedrich Achleitner, Martina Griesser-Stermscheg, Sebastian Hackenschmidt und Christian Reder

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Lesejury-Facts

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.06.2019

Österr. Architektur zwischen 1970 und 1980 perfekt in Szene gesetzt

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In diesem Buch stellt Fotograf Stefan Olàh eine Auswahl an Gebäuden der Jahre 1970 bis 1980 vor. Der Titel des Buches „Bunt, sozial, brutal“ entspricht den ersten Gedanken, wenn man die Bilder ansieht. ...

In diesem Buch stellt Fotograf Stefan Olàh eine Auswahl an Gebäuden der Jahre 1970 bis 1980 vor. Der Titel des Buches „Bunt, sozial, brutal“ entspricht den ersten Gedanken, wenn man die Bilder ansieht.
„Bunt“, weil mit Farben und Formen experimentiert wird.
„Sozial“, weil es die Zeit der Regierung von Bruno Kreisky ist und der sozial Wohnbau (um den uns Städte wie Berlin beneiden) boomt.
„Brutal“, weil sehr viel Stahlbeton in roher Form verbaut und wenig Rücksicht auf die Umgebung genommen wird.

Manche Gebäude wirken martialisch, so wie zum einen die Wotruba-Kirche, die aus lauter Betonblöcken zusammengesetzt. Zu dieser Kirche gibt es eine Geschichte, die beinahe in Vergessenheit geraten ist: Margarethe Ottlinger hat den Bau großzügig unterstützt, als sie, die tiefgläubige Katholikin, 1955 nach sieben Jahren sowjetischer Lagerhaft wieder nach Wien zurückgekehrt ist.

Anderen haben ihre Architekten wie Günter Domenig einen sehr persönlichen Stempel aufgedruckt.

Es werden Wohnbauten (Wohnpark Alterlaa, Wien oder Terrassenhaussiedlung, Graz), Verkehrsbauten wie der Franz-Josefs-Bahnhof, Schulen, Bürohäuser, Universitätsgebäude (Iuridicum) oder Industriebauten wie die Köllnbreinsperre wunderbar in Szene gesetzt. Auch Zwentendorf, das sicherste Kernkraftwerk der Welt, weil nie in Betrieb gegangen, ist abgebildet.

Friedrich Achleitner (1930-2019), ein bedeutender österr. Architekt und Architekturkritiker kommt zu Wort.

Fazit:

Ein großartiger Einblick in die österreichische Architektur zwischen 1970 und 1980. Gerne gebe ich hier 5 Sterne.